Ohne Downsizing geht es auch bei der Mercedes-Hochleistungstochter AMG nicht mehr: Die Sportwagenschmiede ersetzt ihren 6,2 Liter großen V8-Sauger nun durch einen 4,0 Liter großen V8-Biturbo. Premiere feiert das neue Triebwerk im Herbst im SLS-Nachfolger Mercedes GT. Später dürfte er auch in den AMG-Versionen der C-Klasse Einzug halten.
Der neue "Einstiegs-Achtzylinder" von AMG leistet zunächst 375 kW / 510 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 650 Nm, das zwischen 1.750 und 4.750 Touren anliegt. Die Drehzahlgrenze ist bei 7.200 Umdrehungen erreicht. Zum Verbrauch im GT oder C 63 AMG gibt es noch keine Angaben, allerdings dürfte er deutlich geringer ausfallen als beim Vorgängermotor (12,0 Liter im 372 kW / 507 PS starken C 63 AMG).
Dafür spricht neben dem geringeren Hubraum auch der intensive Leichtbau. Lediglich 209 Kilogramm soll das Aluminium-Triebwerk auf die Waage bringen. Zu den weiteren technischen Besonderheiten des vom Vierzylinder-Turbomotor des A 45 AMG abgeleiteten V8 zählt, dass die beiden Lader nicht mehr an den Zylinderbänken, sondern zwischen den Schenkeln des Zylinder-Vs untergebracht sind. Das spart zum einen Platz und soll zum anderen das Ansprechverhalten der Turbos verbessern.
Trockensumpfschmierung aus dem Rennsport
Ungewöhnlich ist auch der Einsatz einer Trockensumpfschmierung, die ansonsten vor allem im Rennsport verwendet wird. Dabei wird das unten aus dem Motorblock fließende Öl nicht in einer Wanne gesammelt, sondern sofort abgesaugt und über separate Tanks wieder nach oben befördert. Dadurch ist eine tiefere Einbaulage möglich, die den Fahrzeugschwerpunkt absenkt. Die Kraftstoffeinspritzung übernehmen Piezo-Injektoren, die bis zu 200 bar Druck aufbauen.
Neben dem neuen kleinen Biturbo-V8 bleibt der große Biturbo-V8 mit 4,7 beziehungsweise 5,5 Litern Hubraum im Programm. Er kommt etwa in E- und S-Klasse mit Leistungswerten zwischen 300 kW / 408 PS und 430 kW / 585 PS zum Einsatz. (sp-x)
Pagani