Von Ralph M. Meunzel/AUTOHAUS
Welche positiven Kräfte ein ernsthaftes Miteinander entfalten kann, dass erleben gerade Hersteller und Händler von Volkswagen und Audi. Anstelle sich gegenseitig auf Nebenkriegsschauplätzen das Leben schwer zu machen, haben die Geschäftspartner offenbar wieder zusammengefunden und im Rahmen eines mehrtägigen Workshops die beherrschenden Branchenthemen angepackt. Es ist wohl in beiden Lagern die Einsicht eingekehrt, dass der einzig richtige Weg in die Zukunft die Kooperation ist und nur diese zu weiterer Stärke führt.
Wie AUTOHAUS aus Teilnehmerkreisen erfuhr, arbeiteten bei dem Treffen je 23 Vertreter der beiden Hersteller und des Handels die Probleme der Gegenwart und die Herausforderungen der Zukunft heraus – mit "knallharter, dennoch vertrauensvoller Offenheit", wie es hieß. Nach Aussage von Teilnehmern stand die gemeinsame Arbeit deshalb einige Male kurz vor dem Scheitern. Das Resultat kann sich aber sehen lassen: zwölf "Big Points", die die Knackpunkte der gesamten Kfz-Branche beschreiben.
Wenn man diese "Big Points" – von Profitabilität über Mulit-Channel-Vertrieb bis hin zu neuen Geschäftsfeldern und Mobilität – genau betrachtet, wird sofort klar: Sowohl das Vorgehen als auch die Themen können Modellcharakter bekommen. Bei VW und Audi spielt sich etwas ab, was für die gesamte Automobilwirtschaft schon längst überfällig war. Nämlich die Zukunft gemeinsam bei den Hörnern zu packen, bevor branchenfremde Eindringlinge es unmöglich machen.
Eigentlich hat bei den beiden Marken nichts Besonderes stattgefunden, es wurde nur echte Partnerschaft praktiziert und gelebt. Ohne Vorbehalte arbeiteten die 46 gleichberechtigten Vertreter die Zukunftsthemen mit der Zielsetzung auf, sie gemeinsam anzugehen, um gemeinsam erfolgreich zu sein. VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann wurde mit den Worten zitiert, dass es seitens des Konzerns dazu auch "keinen Plan B ohne den Handel" gebe.
"Ein Stück Volkswagen-Geschichte geschrieben"
Die Aufgabe, die in dreieinhalbtägiger Diskussion und Arbeit zu bewältigen war, lautete: "Was müssen Hersteller und Handel tun, damit neue Verträge für beide Seiten durchschlagenden langfristigen Erfolg bringen – auch bei sich ändernden Rahmenbedingungen?" Thomas Zahn, Leiter Vertrieb Deutschland VW Pkw, der wie auch sein Audi-Kollege Martin Sander an dem Treffen teilgenommen hatte, beschrieb die erzielten Ergebnisse im Nachgang euphorisch: "Wir haben gemeinsam ein Stück Volkswagen-Geschichte geschrieben, Audi-, Nutzfahrzeug- und vermutlich auch Bank-Geschichte. So etwas gab es noch nicht. Und alle waren aktiv beteiligt."
Erfahren Sie am Dienstag, den 22. Mai 2018, bei AUTOHAUS Online weitere exklusive Details darüber, wie sich VW/Audi und ihre Händler gemeinsam für die Zukunft rüsten wollen.