Die mittelständischen Tankstellenbetreiber haben sich 2017 im Wettbewerb gegen die Mineralölkonzerne behauptet. Der Konsolidierungstrend habe sich fortgesetzt, wobei sich die Marktanteile der unterschiedlichen Betreiber aber nur noch geringfügig veränderten, heißt es in der am Mittwoch vorgelegten Branchenstudie des Bundesverbands Freier Tankstellen (bft).
Das bundesweite Tankstellennetz inklusive Autobahn-Stationen schrumpfte 2017 um 24 Stationen auf 14 478. Dabei verkauften Konzerne umsatzschwächere, kleinere Standorte an Mittelständler. Laut Studie kommen die drei großen Anbieter Aral, Shell und Total auf 39 Prozent Marktanteil, die Anbieter der bft-Eigenmarken auf 7,0 Prozent. Weitere Mittelständler haben Anteile von 1,0 Prozent und weniger.
2017 und in diesem Jahr würden vernünftige Margen erzielt, sagte Verbandsvize Holger Förster. Die Brutto-Marge beim Diesel sei um 7,8 Prozent gestiegen. Damit bleibt mehr Gewinn vom Umsatz in der Kasse. Nach Abzug aller Kosten dürften zwei Cent pro Liter übrig bleiben, so die Studie. "Die Diesel-Entwicklung zeigt, dass Deutschland ein Transitland ist", ergänzte bft-Hauptgeschäftsführer Axel Graf Bülow und verwies auf den steigenden Diesel-Kraftstoffabsatz.
Die Margen würden für Investitionen in die Anlagen benötigt, vor allem in Shops und deren Angebot. Freie Tankstellen fungierten gegen Provision bereits als Paketstation, berichtete Förster. Der Verband zeigte sich aufgeschlossen, künftig - wie im Einzelhandel schon üblich - eine Bargeld-Ausgabe zu übernehmen. Das senke Kosten der eigenen Bargeld-Rückgabe an Geldinstitute und erhöhe die Sicherheit, ergänzte von Bülow. Noch zahle rund ein Drittel der Kunden bar. "Die Branche wird in den nächsten zehn Jahren einen starken Wandel durchleben", ist sich der bft-Vorstand sicher. (dpa)