Ausgabe 04/2008: Mehrmarkenhandel leicht gemacht

Einkaufsbörse / Die Händler-Einkaufsbörse ELN.de meldet starkes Wachstum. Immer mehr Werkstatt-Systeme suchen eine Kooperation.Mehrmarkenhandel leicht gemachtVon Udo SchwickalKleine Händler und Servicebetriebe haben häufig das Problem, dass sie ihren Werkstattkunden bei Bedarf nur selten deren Wunschauto liefern können. Doch sobald ein Kunde bei einem anderen Kfz-Betrieb einmal ein Auto erworben hat, besteht immer die Gefahr, dass er auch als Servicekunde verloren ist. Starkes WachstumDieses Problem hat Walter Schiel, Geschäftsführer des Marketing- und IT-Spezialisten S&S Internet Systeme, bereits frühzeitig erkannt und vor vier Jahren die Händler-Einkaufsbörse ELN gegründet. Seitdem hat sich die Zahl der Teilnehmer auf 570 erhöht. Allein 2007 konnte die Börse 200 neue Händler begrüßen. "ELN.de ist die zurzeit am schnellsten wachsende Händler-Einkaufsbörse in Deutschland", freut sich Walter Schiel. Kooperation mit ATR-WerkstättenMaßgeblichen Anteil an diesem Wachstum haben laut Schiel die ATR-Werkstattketten "Meisterhaft", "AC Auto Check" und "Auto Partner" mit über 2.000 Mitgliedern, für die ELN.de zum offiziellen Fahrzeughandelsmodul erklärt wurde. "Der Einstieg bei ATR gelang ELN mit Hinweis auf das strikte Sicherheitskonzept, das sich im Slogan 'Premiumgarantie für sicheren Einkauf' ausdrückt", erklärt Geschäftsführer Walter Schiel. Die rund 36 Großhändler, von denen die Fahrzeuge für die Einkaufsbörse ELN.de stammen, müssen sich darin zu einem hohen Qualitätsstandard verpflichten. Gemeint sind damit in erster Linie die korrekte und ausführliche Beschreibung sowie die Lieferfähigkeit der Fahrzeuge. "Jeder Beschwerde eines Händlers wird nachgegangen", so Schiel und ergänzt: "Sollten sich die Klagen über einen einzelnen Lieferanten häufen, ohne dass dieser Einsicht zeigt, so können wir diesem ohne weiteres kündigen."Aus diesem Grund ist der Börsenbetreiber S&S nicht am Handel der Fahrzeuge beteiligt. "Es gibt auch keine finanziellen Verflechtungen oder Abhängigkeiten zu Lieferanten und Händlern", betont Schiel. 12.000 LagerfahrzeugeHändler, die auf die über 12.000 kurzfristig verfügbaren Lagerfahrzeuge zugreifen wollen, können sich unter www.eln.de registrieren und für eine kostenlose Probezeit von bis zu zwei Monaten freischalten lassen. Bei einer späteren Mitgliedschaft fallen einmalig 150 Euro sowie eine monatliche Gebühr von 100 Euro an. Dafür bietet ELN den freien Einkauf bei den anbietenden Großhändlern, wobei keinerlei Provisionen oder sonstige finanziellen Vorleistungen anfallen. Das komplette Fahrzeugangebot – vom Neuwagen bis zum fünf Jahre alten Gebrauchten – kann dabei individuell ausgewählt, kalkuliert und auf einer eigenen ELN-Internetseite dargestellt werden. Diese beinhaltet eine Datenbank-Suchfunktion, einen Kalkulator bei Bestellangeboten und ein Bestellformular für das konfigurierte Wunschauto. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Fahrzeugangebote der ELN-Homepage in den eigenen Internetauftritt einzubetten und farblich an die CI des Autohauses anzupassen. Eine eigene Dateneingabe ist dabei nicht nötig. Lediglich der Preisaufschlag muss festgelegt werden. Um den neuen Auftritt als Mehrmarken-Center auch nach außen hin zu signalisieren, können ELN-Teilnehmer sämtliche Werbematerialien bis zu großen Fahnen im eigenen Internet-Shop bestellen. 1.000 Händler erwartetFür nächstes Jahr hat sich Walter Schiel für seine Händler-Einkaufsbörse ELN viel vorgenommen: "Wir sind mit fast allen Werkstattsystemen im Gespräch. Mit einer großen Service-Organisation ist bereits ein Vertrag ausgehandelt worden." Besonders freut den Diplom-Pädagogen dabei, dass sich immer mehr Systemanbieter von selbst bei ihm melden. "Wir ernten jetzt die Früchte unserer langjährigen und konsequenten Arbeit", erklärt Schiel und ist sich aufgrund der guten Resonanz sicher, bis Jahresende den 1.000. Händlerpartner begrüßen zu dürfen. Zusätzlich wird an einer Programmierlösung für die österreichischen Händler gearbeitet, damit diese – trotz spezieller NOVA-Steuer – korrekte Preise für ihre ELN-Fahrzeuge ausweisen können. Zu guter Letzt soll das ELN-Portal zukünftig mehrsprachig erscheinen und so zur europäischen B2B-Drehscheibe ausgebaut werden.

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