Ausgabe 01-02/2007: Mazda / Das Autohaus Schneider in Wetzlar ist ...

Mazda / Das Autohaus Schneider in Wetzlar ist einer der ersten Mazda-Händler – und heute erfolgreicher WirtschaftsraumleiterWeiter Weg nach zoom-zoom Von Doris PlateAls Helmut und Ingrid Schneider am 1. April 1973 mit der Einweihung der Kfz-Werkstatt die Firma Schneider in Wetzlar gründeten, ahnten sie noch nicht, dass sie damit den Grundstein für eine nunmehr über dreißigjährige Erfolgsgeschichte legen würden. Helmut, der in einem Opel-Betrieb und bei einem Bosch-Dienst gelernt hatte, war bei der Gründung zwar schon Kfz-Elektriker-Meister. Weil er aber erst 23 Jahre alt war, durfte er noch keine Lehrlinge ausbilden. "Das durfte man damals erst ab 24", erinnert er sich. Gleich am 1. August hat er dann auch einen eingestellt – der ist heute noch im Betrieb. Mazda-Distriktleiter Manfred Biel bot dem aufstrebenden Unternehmer einen Mazda-Händlervertrag an. "Wenn man sich die Fotoapparate und andere Elektronik-Produkte aus Japan ansah, wollte man japanische Autos durchaus ausprobieren", schildert Helmut Schneider seine Gedanken. Seine erste Probefahrt machte er mit einem Mazda 1000 mit 45 PS, der damals für 7.490 Mark zu haben war. "Leider ist das zu viel Motor für das konservative Fahrwerk", urteilte damals die Zeitschrift "mot". Das konnte Schneider bestätigen, trotzdem übernahm er 1974 einen der ers- ten Mazda-Händlerverträge in Deutschland. "Das waren solide Autos für Leute, die sparen müssen", ist seine Begründung. Die Modellpalette bestand damals aus dem Mazda 1000, dem Mazda 1300, 616 und 818. Platz da für MazdaDa er von der japanischen Qualität überzeugt ist, übernimmt Schneider 1977 auch noch einen Honda-Händlervertrag. Mit dem 323 und dem neuen 626 verkauft er 1979 schon 120 Mazdas. 1980 kommt für das gehobenere Marktsegment der Mazda 929 hinzu. Schneider gelingt es, seine japanischen Marken im mittelhessischen Raum zu etablieren. Nun muss ein Ausstellungsraum her. 1981 wird er direkt neben der bisherigen Kfz-Werkstatt eröffnet. Jetzt gibt es auch Büros sowie Reparaturannahme und Ersatzteillager. 1984 – die Mazdas sind inzwischen als "solide Dauerläufer" (323 und 626) oder "flotter Flitzer" (RX-7) etabliert, der E 2000 bietet auch etwas für die Handwerker – gibt Schneider die Zusammenarbeit mit Honda auf und konzentriert sich ganz auf Mazda. Und: Nur sechs Jahre nach Einweihung des neuen Ausstellungsraums wird schon eine Erweiterung nötig. 1988 wird ein eigenständiger Gebrauchtwagenplatz und 1989 der vergrößerte und modernisierte Ausstellungsraum eröffnet. Außerdem wird der Bereich Karosserie und Zubehöreinbau in eine zusätzlich zur ursprünglichen Kfz-Werkstatt neu errichteten Karosseriewerkstatt ausgelagert. MX-5 – A Star is born1989 avanciert der MX-5 zum uneingeschränkten Star. Der klassische Roadster, jahrzehntelang eine Domäne englischer Hersteller, lebt wieder auf. "Ein Auto, das nichts weiter leisten soll, als seinem Besitzer und einem ausgewählten Beifahrer ein Maximum an Pläsier zu bieten", heißt es in der Mazda-Chronik. Mazda spricht nun auch die Emotionen an und ist nicht mehr nur das solide Auto für Leute, die sparen müssen. Der Grundstein für "zoom-zoom" ist gelegt. Trotzdem: Für Schneider ist der Mazda 626 das erfolgreichste Auto. 1991 kommt ein weiteres Auto, das der Marke ein Gesicht verleiht: Der Mazda 121 mit der grandiosen Idee des elektrischen Faltschiebedachs. Dass die "Knutschkugel" schnell als legitimer Nachfolger der "Ente" akzeptiert wird, darf als Kompliment angesehen werden. Wie auch beim MX-5 gibt es für den 121 lange Lieferzeiten. 1992 versucht Mazda mit den Xedos-Modellen einen Vorstoß ins Luxussegment, der aber nicht gelingt. Dennoch expandiert die Firma Schneider weiter: 1998, pünktlich zum 25-jährigen Firmenjubiläum, wird ein Teil des Lagers aufgelöst und weitere Ausstellungsfläche geschaffen. Gesicherte NachfolgeDie Errichtung einer Direktannahme, der Neubau einer Portalwaschanlage und zusätzlicher Arbeitsplätze für Neu- und Gebrauchtwagenaufbereitung sowie Reifenlager bildet 2002 den vorläufigen Abschluss der Baumaßnahmen. Sohn Sven Schneider, Diplom-Kaufmann und heute 34 Jahre alt, kommt in die Firma und das Autohaus Schneider wird Wirtschaftsraumleiter im Mazda-Wirtschaftsraumkonzept. In 2006 verkaufte das Autohaus über 350 Neuwagen. Zusammen mit seinen sieben angeschlossenen Partnern sogar 1.000 neue Mazdas. Die Zusammenarbeit mit Mazda Motors Deutschland hat sich für die Schneiders trotz der neuen Organisation nicht wesentlich geändert. "Es gibt immer Hochs und Tiefs", nimmt es Helmut Schneider gelassen. Der 57-Jährige wünscht sich zwar, dass der Hersteller nicht gar so viel nach dem Geld schauen und lieber wieder mehr in das Engineering investieren sollte, im Großen und Ganzen ist er aber mit seiner Marke zufrieden. Und Kunden wie die Familie Weber, die mit ihren sieben Jungs schon 42 Autos bei ihm gekauft hat, bringen auch Freude. Viele langjährige Mitarbeiter sind zusammen mit der Firma gewachsen und mit den Söhnen Sven und Björn, welcher nach bestandener Meisterprüfung zurzeit die BFC Northeim besucht, sind die Nachfolger auch schon da. Das Haus ist bestellt. Positiver TrendDer Verband wurde 4. Juni 1980 in Schwerte unter dem Namen "Verband der Mazda-Händler Deutschlands e. V." als ein vom Importeur unabhängiger und selbstständiger Verband gegründet. Seit November 2005 steht der Verband unter der Leitung von Werner Prange. Rückgrat für die tägliche Arbeit sind vor allem Arbeitskreise, in denen die Mitglieder ihr Fachwissen aus dem Tagesgeschäft einbringen können. Daneben unterstützt der MHV auch traditionell die Juniorenarbeit, um den Führungsnachwuchs in den Betrieben auf der einen und den Nachwuchs für die aktiven Verbandsgremien auf der anderen Seite zu fördern. Anlässlich der Jahreshauptversammlung am 18. November 2006 in Stuttgart konnte auf eine bisher positive Bilanz im Jahr 2006, was die verkauften Fahrzeuge anbelangt, verwiesen werden. Diesen positiven Trend möchte man auch im Jahr 2007 beibehalten, mit einer gleichzeitigen Verbesserung der Rendite bei den Partnern. Phase der KonsolidierungDas Jahr 2006 ist bisher nach Plan verlaufen. Wir haben per Oktober fast 67.000 Neuzulassungen und einen Marktanteil von 2,4 Prozent erreicht und sind auf Kurs für unser Jahresziel von zirka 78.000 Neuzulassungen. Für 2007 rechnen wir mit einem etwa gleich hohen Absatzvolumen. Mittelfristig planen wir ein jährliches Verkaufsvolumen von rund 90.000 Einheiten. Für solche Ziele bedarf es eines starken Händlernetzes, das wir bereits haben, und eines strategischen Gesamtkonzepts seitens der Geschäftsführung, das im Fall von Mazda auf fünf tragenden Säulen "Produkt", "Qualität", "Preis", "Kundenzufriedenheit" und "Kommunikation" basiert. Dabei verfolgen wir auf dem deutschen Markt eine 2-Phasen-Strategie: Nach höchst ereignisreichen Zeiten mit zahlreiche Modellpremieren geht in den nächsten 14 Monaten zumindest kein neues Volumenmodell an den Start. Mazda Motors Deutschland befindet sich derzeit in einer Phase der Konsolidierung, die noch bis Ende 2007 andauern wird. Wir nutzen diese Phase für andere wichtige Aufgaben, wie z. B. für die Festigung des "Wirtschaftsraumkonzepts", die qualitative Weiterentwicklung des Händlernetzes und für die Schärfung der Marke Mazda. Ab 2008 wird die zweite Phase eingeläutet, dann stehen die Zeichen wieder klar auf Expansion: Mit dem neuen Mazda2 und der zweiten Generation des Mazda6 gehen gleich zwei wichtige Volumenmodelle an den Start. Fortgesetzt wird diese Produktoffensive im Jahr 2009 mit dem neuen Mazda3 und weiteren Highlights. In Bezug auf das Händlernetz planen wir die Zahl von insgesamt rund 771 Händlern – davon 38 reine Vertriebsstandorte, 79 Wirtschaftsraumleiter, 733 Vertriebspartner und 85 Filialen – mittelfristig konstant zu halten. Lediglich in einigen wichtigen Metromärkten wollen wir aktiver werden und bestehende "open points" neu besetzen.Von den Mazda Handels- und Servicepartnern wünsche ich mir weiterhin einen solch fairen, offenen und konstruktiven Dialog wie in diesem Jahr. Unter diesen Vorzeichen bin ich mir sicher, dass wir gemeinsam unsere Absatzziele erreichen werden.

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