Leaseplan hat zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos das zweite Schwerpunktthema "Fahrzeugdaten und Datenschutz" aus seinem Mobilitätsmonitor veröffentlicht. In der internationalen Umfrage wurden mehr als 4.000 Autofahrer in 16 Ländern zu den großen Herausforderungen befragt, die Fahrer und die Automobilindustrie erwarten.
Bedenken zu Fahrzeug- und persönlichen Daten stehen für viele Autofahrer an erster Stelle, wobei sich in Deutschland 55 Prozent der Befragten darüber Gedanken machen, wer der Dateneigentümer der zu ihrem Fahrzeug gesammelten Daten ist. Darüber hinaus befürchten 53 Prozent, dass persönliche Daten nach Rückgabe oder Weiterverkauf im Auto verbleiben. 52 Prozent der Fahrer sind besorgt darüber, dass ihre Daten an Dritte weitergegeben werden. Das entspricht in etwa auch dem internationalen Durchschnitt.
Eine große Mehrheit der deutschen Befragten ist bereit, Daten (anonym) zu teilen, wenn dies einen Nutzen für das eigene Fahrerlebnis hat. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Datenaustausch zu folgenden Ergebnissen führen würde: Reduzierung von Verkehrsstaus und Fahrzeiten (65 Prozent), Reduzierung von Kraftstoff- und Wartungskosten (63 Prozent), Senkung von Fahrzeugemissionen (63 Prozent) oder Verbesserung der Fahrzeugleistung (54 Prozent). Hier liegt die Bereitschaft international jeweils um einige Prozentpunkte höher.
Fahrer sehen den Aspekt der Anonymität als eine Grundvoraussetzung für die Datenfreigabe: In allen oben genannten Fällen wäre fast die Hälfte der Befragten nur dann bereit, Fahrzeugdaten freizugeben, wenn dies anonym geschieht.
Einfache Opt-out-Lösung gefordert
"Fahrzeugdaten bieten eine große Chance, das Fahren sicherer und nachhaltiger zu machen - aber diese Daten müssen mit dem Bewusstsein und der Zustimmung des Fahrers gesammelt werden", erklärt Roland Meyer, Geschäftsführer von Leaseplan Deutschland. "Die Autoindustrie muss daher stärker dafür sorgen, dass Autofahrer viel leichter verstehen, zu welchem Zweck welche Daten erfasst werden."
Außerdem bräuchten Fahrer eine einfache Opt-out-Lösung, die es ihnen ermögliche, persönliche Daten auf Wunsch löschen zu lassen. "Unserer Ansicht nach können nur dann alle von den Vorteilen smarter Autos profitieren, wenn wir einen 'neutralen Server' für die Fahrzeugdaten schaffen", so Meyer. Dabei würden die Daten anonym gesammelt und Fahrer hätten viel mehr Kontrolle darüber, welche Daten weitergegeben werden. Außerdem würden Datenmonopole einzelner Unternehmen verhindert. (AH)