Siemens bringt seine bereits in Deutschland erprobte E-Autobahn nun in den USA testweise an den Start und hofft auf einen ersten Auftrag. Im Rahmen eines Pilotprojekts stattet der Elektrokonzern eine Teststrecke in Carson in der Nähe von Los Angeles mit Oberleitungen aus, wie Siemens an Mittwoch mitteilte.
Vier Lkw mit Stromabnehmern sollen ab Mitte 2015 ein Jahr lang die Technik erproben, von der sich die Beteiligten eine Verringerung der Abgasbelastung erhoffen. Die mit Hybridantrieb ausgestatteten Lastwagen können abseits der mit Oberleitungen versehenen Teststrecke mit anderen Kraftstoffen betrieben werden.
Die Häfen von Los Angeles und Long Beach suchen nach Angaben von Siemens für die rund 30 Kilometer lange Verbindungsstrecke nach einem abgasfreien Transportsystem. Beide Häfen liegen in der Nähe der Teststrecke auf einem Teilstück einer Autobahn. Über das Projekt in den USA hatten bereits unter anderem das "Handelsblatt" und "Spiegel Online" berichtet. Nach Angaben von Siemens bietet sich die Technik gerade für solche vergleichsweise kurzen Pendelstrecken an.
Teststrecke in der Uckermark
In Deutschland hatte Siemens 2012 im Norden Berlins auf dem ehemaligen Militärflughafen Groß Dölln in der Uckermark ebenfalls eine 1,2 Kilometer lange Teststrecke für den "eHighway" errichtet.
Die Idee, Fahrzeuge mit Elektromotor ähnlich wie Züge mittels Oberleitungen mit Strom zu versorgen, ist nicht neu. In vielen Städten gibt es etwa Oberleitungsbusse. In Deutschland gibt es allerdings nicht mehr viele Verkehrsbetriebe wie Solingen, die auf diese Technik setzen. Auch in anderen Ländern sind solche Systeme im Einsatz, etwa in der Schweiz, Italien oder Frankreich. (dpa)
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