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Ladeinfrastruktur im Autohaus: Handel eher zurückhaltend

31.08.2018 16:06 Uhr
Porsche-Berlin-Adlershof-11
Das Autohaus als Stromtankstelle? Für viele Entscheider im Handel ist das noch eine gewöhnungsbedürftige Sache.
© Foto: Porsche

Ist das Angebot von Ladestationen eine jener neuen, zukunftsorientierten Mobilitäts-Dienstleistungen, auf die auch Kfz-Betriebe setzen sollten? In dieser Sache sind sich die Händler nicht ganz einig.

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Von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel

Die Abgasthematik hat die Branche weiterhin voll im Griff, sei es bei den gefallenen Restwerten von Euro-5-Dieseln, dem Damoklesschwert von Fahrverboten, der eingeschränkten Lieferfähigkeit von WLTP-Fahrzeugen oder der berechtigten Forderung des Kfz-Gewerbes nach Hardware-Nachrüstungen. Spätestens im kommenden Jahr darf man sich als Händler mit einem weiteren Thema beschäftigen, das mit Abgas gar nichts zu tun hat: E-Mobile fahren emissionsfrei. Mit den bei der Stromerzeugung entstehenden Schadstoffen und dem Kohlendioxid haben weder der Verkäufer noch der Käufer etwas zu tun. Dafür wird aber eine komplexe Ladeinfrastruktur benötigt. Künftig wird so ziemlich jedes Autohaus über eine oder mehrere Ladestationen verfügen müssen. Das hängt natürlich davon ab, ob und wie viele verschiedene Elektromodelle angeboten werden. Sicher ist aber auch, dass dies mit Investitionen verbunden ist.

Im aktuellen AUTOHAUS Panel geben 52 Prozent der befragten Entscheider im Handel an, dass ihr Betrieb bereits über eine Ladestation für E-Mobile verfügt. Die Steckdose kann in der Regel auch von Kunden genutzt werden. Beim Angebot einer öffentlichen Lademöglichkeit ist man allerdings noch zurückhaltend. Die meisten Ladestationen bieten die Vertreter von Premiummarken.

Die Planung von neuen Anlagen ist allerdings nicht von Euphorie geprägt. Man will sich die Sache anscheinend erst mal anschauen. Nur ein Fünftel der Befragten plant die Einrichtung von internen Stationen, ein Viertel für die Kunden- und öffentliche Nutzung. 55 Prozent halten Investitionen zunächst für überflüssig. Diejenigen, die investieren werden, wollen dies vor allem im kommenden Jahr tun. 42 Prozent der Interviewten geben an, dass der Hersteller verpflichtende Vorgaben macht. Auch hier sind es vor allem die Vertreter der Premiummarken, die betroffen sind.

Zwei Ladestationen pro Betrieb

Die Anzahl der vorgeschriebenen Ladestationen wird mit zwei pro Betrieb angegeben. Die Gesamtzahl der von den Herstellern geforderten E-Mobil-Steckdosen schwankt zwischen einer und zehn Ladepunkten je nach Betriebsgröße. Rund ein Viertel bietet derzeit die Lademöglichkeit für Kunden kostenlos an. Der Verkauf von Stromern ist aber auch mit entsprechenden Kosten für das Autohaus verbunden. 40 Prozent schätzen das Investment in die E-Mobil-Infrastruktur auf 50.000 Euro. 17 Prozent gehen vom Doppelten, also rund 100.000 Euro aus.

Über den Platz für den Aufbau einer Station verfügen derzeit 58 Prozent der Befragten. Doch 34 Prozent der Händler im AUTOHAUS Panel sind innerbetrieblich nicht in der Lage, eine Ladestation zu errichten. Hinsichtlich der Frage, öffentliche Ladestationen zur Verfügung zu stellen, sind die Meinungen geteilt: 40 Prozent stimmen dem zu. 44 Prozent lehnen dies ab.

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KOMMENTARE


Rainer Zerrath

31.08.2018 - 21:15 Uhr

Es wird höchste Zeit, dass mehr Autohäuser öffentliche Ladestationen anbieten. Als E-Autofahrer (Smart ED3) bin ich einmal schon beinahe gestrandet, weil die beiden Ladesäulen bei einem Autohaus in Würzburg sonntags von E-Vorführwagen blockiert waren, die nicht einmal geladen wurden. Glücklicherweise habe ich es dann noch bis zu einer privaten Ladesäule geschafft, die kostenlos Solarstrom abgibt.


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