Die Krise in Spanien und Portugal hat bei VW zu einem Bewerbungsboom aus beiden Ländern geführt. Das Traineeprogramm für Hochschulabsolventen war 2012 völlig überlaufen, wie VW-Personalvorstand Horst Neumann der "Wirtschaftswoche" sagte. "Der Andrang war gewaltig, er zeigt die Not der jungen Leute dort: Auf 104 Stellen hatten wir 3.600 Bewerber", so Neumann. "Allein bei Seat sind 2.800 Bewerbungen eingegangen – trotz hoher Hürden. Beispielsweise haben wir gute Deutschkenntnisse verlangt." Deutschlandweit erhielten 3.518 junge Leute 2012 bei VW einen Ausbildungsplatz. Außerdem wurden 3.556 Hochschulabsolventen eingestellt. 2013 werde VW den Personalaufbau fortsetzen, aber "nicht so rasant", sagte Neumann. (dpa)
China ist im vergangenen Jahr erstmals der wichtigste Absatzmarkt für die deutschen Nobelhersteller BMW, Audi, Mercedes und Porsche geworden. Laut einer CAR-Analyse verkauften sie dort mit insgesamt 959.000 Neuwagen so viele Autos wie in keinem anderen Markt der Welt. China übertrumpfte damit beim Absatz der deutschen Premiummarken die Märkte in Deutschland (882.000 Fahrzeuge) und den USA (837.000). In der Volksrepublik legten die Hersteller im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent zu, in den USA um 15 Prozent. Auf dem Heimatmarkt dagegen stagnierte der Absatz. 2013 erwarten die CAR-Experten, dass das Quartett den Sprung auf über drei Million Neuwagen in China schafft. (dpa)
Der Österreicher Toto Wolff wird bei Mercedes Nachfolger des ehemaligen Motorsportchefs Norbert Haug. Dies teilten am Montag der schwäbische Autobauer und das britische Formel-1-Team Williams mit. Der 41-Jährige soll den Angaben zufolge bei Mercedes die Koordination aller Motorsportaktivitäten übernehmen. Wolff war seit Juli 2012 in der Geschäftsführung von Williams. Von dieser Funktion tritt er nun zurück, will jedoch Aktionär bei dem Rennstall bleiben. Mercedes hatte sich Mitte Dezember nach mehr als 22 Jahren von Haug getrennt, weil zuletzt die Erfolge ausgeblieben waren. (dpa)
Der Start der Benzinpreismeldestelle beim Bundeskartellamt rückt näher. Ende der Woche habe das Bundeswirtschaftsministerium die Verordnung fertiggestellt, in der Details für die Arbeit der künftigen Benzinpreis-Wächter geregelt sind, sagte Kartellamtschef Andreas Mundt am Samstag der dpa. Sie sei derzeit auf dem Postweg zu den betroffenen Verbänden. Laut dem Entwurf, der dpa vorliegt, sollen die Preise für Super, Diesel und E10 erfasst werden und zwar maximal fünf Minuten nach Inkrafttreten des Preises an der Zapfsäule. Das werde trotz der hohen Zahl von voraussichtlich an die 60 Millionen Preisbewegungen im Jahr allein bei kettengebundenen Tankstellen automatisch und ohne großen bürokratischen Aufwand geschehen, versicherte Mundt. Mit dem Start der Meldestelle rechne er "im Laufe dieses Jahres". (dpa)
Verkehrsexperten des Auto Clubs Europa (ACE) halten das Konzept der Fahrschulen in Deutschland für überholt. In allen anderen europäischen Ländern sei es normal, "sich zumindest auf die theoretische Prüfung eigenständig vorzubereiten", sagte Gert Schleichert vom ACE der Zeitung "Sonntag Aktuell". Die Zahl der Unfälle steige durch Selbstunterrichtung keineswegs an, "eher das Gegenteil ist der Fall", betonte Schleichert. So sei etwa in Schweden oder Großbritannien, die als Vorreiter bei der Verkehrssicherheit gelten, das begleitete Fahren schon ab 16 und ohne vorherige Prüfung erlaubt. In Deutschland hingegen dürften Jugendliche erst ab 17 und nur nach bestandener Prüfung in Begleitung fahren. Die Zahl der Verkehrsopfer liege dennoch über denen der anderen beiden Länder. (dpa)