Suzuki Deutschland: "Kunden und Händler im Mittelpunkt"

Suzuki Deutschland sieht nach dem ersten Quartal das gesteckte Ziel erreicht. Für das Gesamtjahr erwartet man keine großen Sprünge. Die Vorbereitungen für den Start des ersten BEV im kommenden Jahr laufen. Kazuyuki Yamashita, Managing Director von Suzuki Deutschland, und Daniel Schnell, Deputy Managing Director von Suzuki Deutschland, kennen die Details. AH: Der Markt ist leicht im Wachsen. Wie hat sich Suzuki in den ersten Monaten des Jahres entwickelt? K. Yamashita: Trotz eines leichten Rückgangs gegenüber dem Vorjahr, der auf Vorzieheffekte im Dezember zurückzuführen ist, sind wir mit dem ersten Quartal zufrieden und konnten mit Abschluss unseres Geschäftsjahres per Ende März unser Ziel von etwas mehr als ein Prozent Marktanteil erreichen. AH: Wie lauten Ihre Planungen für das Gesamtjahr? D. Schnell: Für den Gesamtmarkt erwarten wir im Jahr 2024 aufgrund der politischen Rahmenbedingungen und gesamtwirtschaftlichen Entwicklung kein großes Wachstum. Obwohl drei Suzuki-Modelle ausgesetzt werden, rechnen wir mit einem stabilen Volumen und einem konstanten Marktanteil von einem Prozent. Wir haben just die siebte Generation unseres Volumenmodells Swift mit einem sehr attraktiven Listenpreis ab 18.900 Euro auf dem Markt eingeführt. Die im Vergleich zum Vorgängermodell umfangreichere Serienausstattung und der konventionelle 1,2-Liter-Benzinmotor mit effizientem Mildhybrid-Antrieb stimmen uns zuversichtlich, neben unseren loyalen Kunden auch zahlreiche Neukunden im Kompaktwagenbereich gewinnen zu können. Volumenträger und Neuheiten AH: Mit welchen Modellen wollen Sie die Ziele vor allem erreichen? K. Yamashita: Neben dem neuen Swift sind der Vitara und der S-Cross - beide im beliebten Kompakt-SUV Segment positioniert - unsere Volumenträger. AH: Mit welchen Neuheiten ist in diesem Jahr noch zu rechnen? D. Schnell: Nach der Einführung des neuen Swift folgt im Sommer das Facelift unserer zweiten Markenikone Vitara. Zudem erfahren die Modelle Across, Swace sowie S-Cross eine Modellpflege, sodass sie die ab Juli 2024 geltende neue "General Safety Regulation" (GSR) erfüllen. AH: Im kommenden Jahr ist das erste BEV von Suzuki als Kompakt-SUV angekündigt. Welche Erwartungen verbinden Sie damit? K. Yamashita: Trotz der aktuellen Kaufzurückhaltung bei BEV erwarten wir auch in Zukunft eine Nachfrage nach vollelektrischen Fahrzeugen im privaten, aber insbesondere auch im gewerblichen Bereich. Beim ersten Suzuki BEV setzen wir auf eine neue Designsprache ein, mit der sich neue Kundengruppen erschließen lassen. Gleichzeitig sind wir davon überzeugt, dass das im B-SUV-Segment positionierte BEV auch für loyale Vitara und S-Cross Kunden interessant sein könnte. AH: Die E-Modelle lassen sich derzeit aufgrund der hohen Kosten nur schwer vermarkten. Wie wollen Sie das Auto zum Erfolg führen? K. Yamashita: Die aktuellen Schwierigkeiten sind gewiss nicht zu bestreiten. Wir glauben aber, dass vor allem in ländlichen Gebieten batterieelektrische Fahrzeuge nachgefragt werden, da hier viele Menschen private Ladestationen in Kombination mit Solaranlagen installiert haben oder perspektivisch installieren werden. Hier spielt uns der Vorteil eines starken Händlernetzes in die Karten, welches uns in vielen ländlichen Regionen über klassische Familienbetriebe die Nähe zu diesen Kunden im Verkauf und Service sichert. Insbesondere bei vollelektrischen Fahrzeugen bedarf es unserer Meinung nach seitens des Händlers einer vollumfänglichen fachlichen Beratung über das Fahrzeug und dessen Features sowie technischer Informationen rund um das Thema Laden. AH: Privatleasing spielt bei der Vermarktung von E-Mobilen eine große Rolle. Wie sind Sie hier aufgestellt? D. Schnell: Seit knapp vier Jahren haben wir gemeinsam mit unserem strategischen Partner, der Creditplus Bank, die unter dem Namen Suzuki Finance die gesamte Palette der Händlereinkaufs- und Absatzfinanzierung anbietet, unsere Verkaufsförderung auf das Thema Leasing ausgerichtet. Wir freuen uns über einen stetig gestiegenen Leasinganteil und sind davon überzeugt, dass vor allem beim Verkauf vollelektrischer Fahrzeuge das Instrument Leasing von strategischer Bedeutung ist. Hierbei helfen uns sehr gute und stabile Restwerte bei Suzuki. AH: Was wird das Besondere an diesem Auto sein? K. Yamashita: Die bereits angesprochene neue Designsprache, die mit dem ersten Suzuki-BEV Einzug halten wird, in Verbindung mit der von Suzuki gewohnten kompakten Bauweise und der für batterieelektrische Fahrzeuge typischen Fahrdynamik wird aus unserer Sicht neue Anreize im Markt setzen, auf ein BEV umzusteigen. Detaillierte Informationen zum Produkt werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. AH: Wie bereiten Sie Ihre Händler auf das neue Modell vor? D. Schnell: Seit vergangenem Jahr haben wir mit der gsr Unternehmensberatung GmbH eine professionelle und branchenerfahrene Trainingsagentur an Bord. Neben klassischen Management- und Verkäufertrainings liegt ein Schwerpunkt des Trainings auf der Vorbereitung und Hinführung auf die Elektromobilität, vor allem bei unseren exklusiven Suzuki-Partnern. Händlernetzerweiterung AH: Suzuki ist dabei, das Händlernetz zu erweitern. Wie weit sind Sie inzwischen? K. Yamashita: Tatsächlich sind wir bei der Besetzung von Open Points in großen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern schneller vorangekommen, als ursprünglich erwartet. Wir freuen uns sehr darüber, Open Points mit bereits bestehenden strategischen Händlergruppen wie der Dinnebier-Gruppe, Gotthard König und der Heinen-Gruppe geschlossen zu haben. Ebenso konnten wir aber auch neue größere Händlergruppen wie die DIT, Auto Staiger, Preckel, Bleker oder auch Dresen für uns gewinnen. AH: Wo befinden sich Ihre weißen Flächen? D. Schnell: Aktuell suchen wir starke Partner für die Großstädte Hamburg, Köln, Frankfurt, Hannover, Karlsruhe, Mannheim, Wiesbaden und Mainz. AH: Wie lauten Ihre Planungen, was große Gruppen und mittlere Händler betrifft? D. Schnell: Uns ist ein ausgewogener Mix wichtig. Wir wollen unsere Stärke in ländlichen Regionen mit überwiegend familiengeführten und in vielen Fällen exklusiven Suzuki-Partnern beibehalten. Gleichzeitig bedarf es aber auch finanzstarker Investoren, welche bereit sind, in unsere erfolgversprechende Zukunft zu investieren. Hier haben größere und kapitalstarke Gruppen mit etablierten Standorten und existierenden Strukturen in Großstädten sicherlich Vorteile. Ebenso helfen uns größere Händler auch dabei, uns im Bereich des Gewerbekundengeschäftes entsprechend weiterzuentwickeln. Uns ist es aber ein großes Anliegen und wichtig, mit allen Händlern in die Zukunft zu gehen und nicht durch übertriebene Standards kleinere Betriebe aus dem Netz zu drängen. AH: Warum soll sich ein Partner für Ihre Marke entscheiden? K. Yamashita: Suzuki steht für Bodenständigkeit und ein ehrliches sowie partnerschaftliches Geschäftsgebaren. Wie bereits erwähnt, stellen wir Kunden und Händler in den Mittelpunkt; das CI-Konzept ist dem nachgeordnet. Darüber hinaus stehen wir für herausragende Qualität in allen Produktbereichen. Im Bereich Auto konzentrieren wir uns auf das Angebot von Kompaktfahrzeugen. Des Weiteren bieten wir mit unseren Motorrädern und Scootern zudem eine interessante Alternative für diejenigen Autohändler, die sich auch für Zweiräder begeistern können. AH: Suzuki setzt weiter auf ein Händlervertragssystem? K. Yamashita: Nach intensiven internen Diskussionen und Abwägung der Vor- und Nachteile haben wir uns am Ende klar zugunsten des Vertragshändlersystems entschieden. Wir, als kleiner Importeur, setzen im Verkauf und Service voll auf die Kompetenz unserer Händler. Denn wir maßen uns nicht an, dass wir besser verkaufen können als unsere Händler. Positive Profitabilität AH: Wie hat sich die Profitabilität des Netzes in den vergangenen zwei Jahren entwickelt? D. Schnell: Erfreulicherweise hat sich die Profitabilität im Handel konstant positiv entwickelt. Mit Abschluss des letzten Kalenderjahres lag die Umsatzrendite bei unseren Partnern mit rund vier Prozent über dem Branchendurchschnitt. Das ist für uns ein klares Zeichen dafür, dass sich die Investition in die Marke Suzuki auszahlt. AH: Vielen Dank für das Gespräch!

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