Von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
"Carmen", eine der erfolgreichsten Opern, steht derzeit im Mittelpunkt des größten sommerlichen Kulturevents des Freistaats Thüringen, aufgeführt auf den 800 Jahre alten Domstufen der Landeshauptstadt Erfurt. Komponist: George Bizet (1838 bis 1875). Am Freitagabend fand in einer bombastischen Aufführung die Premiere der 25. Domstufen-Festspiele statt. Generalintendant Guy Montavon als Regisseur und Hank Irvin Kittel erfanden auf den 70 Stufen zum Mariendom und der Severinskirche zur Darstellung für eine Lebenswirklichkeit der Zigeuner eine Landschaft mit Schrottautos.
Carmen ist Zigeunerin. In den klassischen Darstellungen findet man im ersten Akt als Bühnenbild einen Platz in Sevilla, Stierkampf! In Erfurt einen Autofriedhof, ausgehauchtes Autoleben. Der Rand der Gesellschaft. Und das vor dem hohen Dom. Zigeunerromantik! Milieuschilderung! Schicksalhafte Tragik!
"Auto & Oper" in Erfurt
BildergalerieMit dieser automobilen Schrotthalde hatte Domprobst und Weihbischof Dr. Reinhard Hauke einiges an argumentativer Spannung in der Öffentlichkeit auszuhalten. Ein Kran musste all die Unikate Stück für Stück setzen. Selbst die Nachrichtensendung "Heute" beschäftigte sich im ZDF vier Minuten lang mit dem Carmen-Phänomen "Auto & Domtreppen". Die Gelassenheit des Domherrn: "Wir sind dankbar, dass alles so gut gelungen ist über 25 Jahre, und wenn der liebe Gott will, dann wird es auch so bleiben."
Man soll der Gnade des Herrn keine Grenzen setzen. Es kam aber nicht nur automobiler Schrott zur operalen Wirkung, sondern auch markige, neue Geländewagen zum dynamischen Domtreppeneinsatz. "Auto & Oper" – und das mit Carmen. Ein Branchennovum! Erfurt macht es möglich. AUTOHAUS will das historisch festhalten.