Audi-Chef Rupert Stadler hat eine umstrittene Tätigkeit für Stiftungen des früheren Volkswagen-Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch beendet. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Unternehmenskreisen. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet. Demnach legte Stadler zum Jahreswechsel die Vorstandsposten in den Stiftungen Ferdinand Karl Alpha und Ferdinand Karl Beta nieder. Dem Bericht zufolge hat Piëch in den beiden Stiftungen seine Beteiligung an der Porsche SE gebündelt, die bei knapp 15 Prozent liegen soll. Die 2007 gegründete Porsche SE ist Mehrheitsaktionär bei Europas größtem Autobauer Volkswagen.
Stadler gilt als Vertrauter von Piëch, dessen Büro als VW-Vorstandschef er in der Vergangenheit für einige Jahre leitete. Im Dezember 2015 war bekanntgeworden, dass einzelne Aufsichtsräte Stadlers Vorstandsaufgaben in Stiftungen der Familie Piëch kritisierten. Sie befürchteten Interessenskonflikte. Dabei ging es um die Doppelrolle als operativer Vorstand und als Vertreter eines Großaktionärs.
Laut "Handelsblatt" war Piëch selbst für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Nachfolger von Stadler im Vorstand der Stiftungen sei der frühere Nixdorf-Chef Klaus Luft, wie aus Auszügen des Handelsregisters hervorgehe. (dpa)