Von einem Machtkampf im Kraftfahrzeuggewerbe Bayern kann nach Ansicht von Albert Vetterl keine Rede sein. Im Gespräch mit AUTOHAUS erklärte der amtierende Vizepräsident, dass sich der Verbandsvorstand klar für seine Person sowie Rudolf Angerer und Andreas Tröger als künftiges Führungsteam ausgesprochen habe. Der Beschluss sei zwar nicht einstimmig, aber mit großer Mehrheit erfolgt. Auch der Obermeister der Kfz-Innung München-Oberbayern, Richard Wagner, sei in der Sitzung anwesend und in die Vorgänge involviert gewesen. Vetterl: "Das ist der demokratische Weg. Daraus ziehe ich meine Legitimation. Ich stelle mich im September zur Wahl."
Wagner lehnt die geplante Verbandsspitze Vetterl/Angerer/Tröger ab (wir berichteten). Der Hauptgrund: Keiner der Kandidaten kommt aus der Kfz-Innung München-Oberbayern, mit rund 2.000 Mitgliedsbetrieben die Nummer eins unter den Handwerksinnungen in Deutschland. Nach Meinung von Wagner müssen die oberbayerischen Standesvertreter wegen ihrer Bedeutung weiterhin großes Gewicht haben – nicht nur im Landesverband, sondern auch auf Bundesebene.
Nach dem Vorstandsbeschluss soll Vetterl im Herbst die Nachfolge des aktuellen Präsidenten und Landesinnungsmeisters, Klaus Dieter Breitschwert, antreten. Der Ansbacher Breitschwert hatte im vergangenen Herbst seinen Abschied bekannt gegeben. Auch der stellvertretende Landesinnungsmeister, Hans Medele aus Weilheim in Oberbayern, will sich vom Ehrenamt zurückziehen.
Wagner kritisiert zudem, dass Vetterl die Altersgrenze für das Präsidentenamt bereits erreicht habe. In der Verbandsatzung gibt es aber einen Sonderweg für ältere Kandidaten. "Diese Regelung habe ich selbst mit eingeführt. Bei Klaus Dieter Breitschwert wurde sie bereits zwei Mal angewendet", betonte Vetterl.
"Große Herausforderungen"
Der Teublitzer Autohaus-Chef sieht sich als "Verbandsmenschen" durch und durch. Er vertritt seit 1990 die Interessen der weiß-blauen Kfz-Branche. Im Landesverband fungiert er seit 2003 als Vizepräsident. Seine künftigen Ziele umriss Vetterl so: "Das Kfz-Gewerbe steht vor großen Herausforderungen. Diese gilt es anzupacken – egal ob große oder kleine Innung." Der gemeinsame Weg sei dabei entscheidend. Gleichzeitig wolle er die jüngeren Kollegen Angerer und Tröger auf den übernächsten Stabwechsel in Bayern vorbereiten. Als Zeithorizont für die eigene Präsidentschaft nannte Vetterl "drei, vier, fünf Jahre". (rp)