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KBA-Segmentübersicht: Der Golf ist angeschlagen

04.02.2016 16:10 Uhr
VW Golf
Es lief schon mal besser für den VW Golf.
© Foto: VW

Zeichen der Krise: Im Januar verlor der VW-Bestseller laut KBA-Statistik 21 Prozent seiner Käufer, lag aber trotzdem noch meilenweit vor jeder Konkurrenz.

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VW hat im Januar gut ein Fünftel weniger Golf-Neuzulassungen verbucht als im Vorjahresmonat. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zählte 16.455 angemeldete Neuwagen, 20,9 Prozent weniger als vor zwölf Monaten. Damit schnitt der Branchenprimus deutlich schlechter ab als das allgemein schwächelnde Kompakt-Segment (minus 3,8 Prozent). Trotzdem bleibt der Wolfsburger mit großem Abstand Deutschlands beliebtestes Auto - und auch in der Kompaktklasse ohne Konkurrenz. Auf Rang zwei folgt dort der weitgehend baugleiche Audi A3 mit 4.444 Neuzulassungen.

Auch der VW Passat kann seine herausragende Stellung auf dem deutschen Neuwagenmarkt halten, trotz eines Nachfrageeinbruchs um 16,2 Prozent auf 6.386 Neuzulassungen im Januar. Das ist Rang zwei auf dem Gesamtmarkt und Rang eins unter den Mittelklassemodellen. Allgemein hält VW trotz der offensichtlich einsetzenden Auswirkungen des Diesel-Skandals bislang die angestammten Spitzenplätze in der Segments-Bestsellerliste des KBA. Der Kleinstwagen Up kommt auf 2.498 Neuzulassungen (minus 12,3 Prozent), der Kleinwagen Polo auf 5.888 (plus 21,4 Prozent), das SUV Tiguan (trotz anstehenden Modellwechsels plus 3,7 Prozent) auf 3.889 Einheiten, der Van Touran auf 2.427 Einheiten (minus 0,3 Prozent) und der Transporter auf 2.427 Einheiten (minus 5,5 Prozent).

Insgesamt kam die Marke VW auf 47.147 Neuzulassungen – ein Minus von 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die ebenfalls vom Dieselskandal betroffenen Schwestermarken Seat und Skoda verloren ebenfalls (minus 2,2 bzw. 7,3 Prozent), Premiumhersteller Audi hingegen gewann 22,5 Prozent.

Führungswechsel innerhalb einer Fahrzeugklasse gab es im Januar drei Mal. So stieß die Mercedes B-Klasse bei den Mini-Vans mit 1.612 Neuzulassungen den Renault Scénic vom Thron, der Mercedes GLK/GLC (1.973 Einheiten) löste bei den SUV den Ford Kuga ab und der Audi TT (1.004 Einheiten) fuhr bei den Sportwagen dem Porsche 911 davon. (sp-x)


Die Bestseller-Auswertung für Januar 2015 finden Sie in der Tabelle unten. Umfassendes Zahlenmaterial zum deutschen Automarkt liefert Ihnen Monat für Monat die AUTOHAUS Neuzulassungsdatenbank. Bitte beachten Sie: Die detaillierten Januar-Statistiken werden vom KBA erst in Kürze bereitgestellt.

Segment Segment-Anteil am Gesamtmarkt in % Die Nummer 1 Anzahl der Neuzulassungen Davon gewerbliche Halter in % Anteil innerhalb des Segments in %
Mini 7,0 VW Up 2.498 62,7 16,2
Kleinwagen 14,4 VW Polo 5.888 44,9 18,7
Kompaktklasse 24,7 VW Golf 16.455 77,4 30,5
Mittelklasse 13,0 VW Passat 6.386 92,7 22,5
Obere Mittelklasse 3,1 Audi A6 2.862 91,9 42,6
Oberklasse 0,9 Mercedes S-Klasse 484 92,8 23,9
SUV 11,9 Mercedes-Benz GLK,GLC 1.973 71,6 7,6
Geländewagen 9,8 VW Tiguan 4.426 50,1 20,8
Sportwagen 1,7 Audi TT 1.004 87,7 27,8
Mini-Vans 3,1 Mercedes-Benz B-Klasse 1.612 57,1 23,6
Großraum-Vans 4,9 VW Touran 3.889 77,4 36,2
Utilities 4,5 VW Transporter 2.427 76,2 24,6
Wohnmobile 0,6 Fiat Ducato 712 14,2 58,9
Sonstige 0,4 826 92,4
Insgesamt 100 218.365 69,3
Quelle: KBA
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HASHTAG


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KOMMENTARE


Autofahrer

04.02.2016 - 19:39 Uhr

Ehrlich gesagt ist es mir ein Rätsel, daß der angeschlagene VW-Konzern überhaupt noch Autos verkauft. So wie sich VW gegenüber seinen Kunden verhält und die Öffentlichkeit mit einer beispiellosen Salami-Taktik zum Narren hält. Die Herrschaften auf den hohen Rössern glauben offensichtlich immer noch, daß sie nur mit einem blauen Auge davon kommen. Hätte mich interessiert, wie man mit einem kleineren Hersteller umgegangen wäre.


nicam

05.02.2016 - 09:52 Uhr

Weil es den VW Kunden nicht interessiert ob er angelogen wird/wurde oder nicht. Das ist ja der Hohn an der Sache. Die VW Käufer haben doch zu 90% das VW Logo auf der Stirn eingebrannt.....Da kann man nur den Hut vor VW ziehen, den das muss man erst mal hinbekommen.


Frank Fehling

05.02.2016 - 10:39 Uhr

Die Fahrzeuge von VW sind mit Mängeln behaftet und man wird als Kunde nicht richtig ernst genommen. Garantie bzw. Kulanzanträge bei VW werden sehr schleppend bearbeitet. Ich könnte noch viel mehr Negatives über die Marke VW niederschreiben. Das Produkt VW ist nicht sein Geld wert.


Insider

05.02.2016 - 11:06 Uhr

Der Abgas-Skandal ist für mich nicht nur eine Kavaliersdelikt, sowie manche Manager dies sehen, - sondern wirft ein fragwürdiges Licht auf die gesamte Fahrzeugbranche. Gelernt daraus haben die Verbraucher nur eines, - Umsatz und Ertrag haben nichts mit Ethik und Verantwortung zu tun. Sie wollen ja auch teilweise gar nicht kritisch damit umgehen, - das zeigen die Zulassungszahlen deutlich, - im Ausland beeinflusst der Imageschaden viel intensiver das Bild von Volkswagen inklusive Umsatz und Ertrag.


mr. technik

05.02.2016 - 13:39 Uhr

Schon interessant, was jetzt alles in die Januarzahlen hinein interpretiert wird. Das ist ein Monat von Zwölfen. Am Jahresende wird man erst eine Aussage treffen können. VW hat mit den 8% Rückgang immer noch Zulassungszahlen in Deutschland, von denen Ford & Opel träumen.@Frank Fehling: sind VW-Modelle denn mit mehr Mängeln behaftet als andere Marken? Und wo kann man so etwas fundiert nachlesen? Oder gibt es einfach nur mehr VW auf der Strasse; man kennt mehr Leute, die einen fahren, und man nimmt das Ganze deshalb "selektiv" wahr?


THK

05.02.2016 - 14:30 Uhr

Schon toll wieviel geballte Kompetenz sich hier äussert .. So woe man es in einem selbsternannten Fachorgan auch erwarten darf .. Bei einigen Antworten denke ich mir , wer da wirklich angschlagen ist .....


VW Fahrer

08.02.2016 - 10:08 Uhr

Ach es ist immer schön zu lesen was manche so von sich geben in Sachen VW.Ich habe gerade zu VW gewechselt und bin kein betroffener da ich den neueren Diesel fahre. Aber ich habe def. weder VW irgendwo eingebrannt noch finde ich das OK was da gemacht wurde.AAAAAAABER: na klar kaufen die Kunden weiter und klar regen sich nicht so viele auf - weil die Kunden ja mit dem FZG zufrieden sind und von den Abgaswerten erstmal direkt nix mitkriegen und sich das ganze ja nicht auf das Auto, sein Fahrverhalten und so weiter auswirkt.Warum sollen die sich auch alle aufregen ausser es sind militante Umweltschützer???


AENGEL

08.02.2016 - 15:21 Uhr

Diese Zahlen-Jagd ist zum kotzen und spiegelt nach meiner Meinung nur indirekt den Kaufwunsch der Verbraucher wieder -> Eigenzulassung der Marken und Zulassungsaktionen durch die Marken für den Händler.Was VW gemacht hat ist mehr als falsch und sehr enttäuschend, erst recht für uns, die diesen Konzern seit Jahren verkaufen. Aber Leute (an die "hater" unter euch), habt ihr euch mal überlegt was mit der deutschen Wirtschaft passieren würde, wenn solch ein Wirtschaftskoloss richtig federn lassen müsste?!


thetank

08.02.2016 - 15:39 Uhr

Interessant das sich alle um VW kümmern, keiner redet von z.B. Renault welche ja mittlerweile auch unter Verdacht stehen ihre Werte manipuliert zu haben. Und wo bereits Durchsuchungen in der Firmenzentrale stattgefunden haben. Ich bin der Überzeugung es werden nach und nach noch mehr Hersteller aufgedeckt werden die in irgendeiner Weise manipuliert oder "geschönt" haben.


Leser

09.02.2016 - 14:53 Uhr

@ mr technik, sehr interessant Ihr Kommentar. Wie viele VW sind auf den Hersteller/ Händler zugelassen? Soll Ford und Opel von solchen Eigenzulassungen träumen? Zumindest einer der beider Herstelle geht von Eigenzulassungen ab und erziehlt dennoch Zuwächse in ihren Zulassungen. Dies sind durch Kundenzulassungen begründet. Spricht man mit VW Kunden spürt man die Unzufriedenheit, denn Kundenanfragen oder Kundenwünsche werden unzureichend bearbeitet bzw gar nicht beachtet. Dieser Trend, der rückläufigen Verkäufe werden wir in diesem Jahr öfters beobachten.


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