Der deutsche Automarkt ist im September erwartungsgemäß kräftig gewachsen. Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen habe um 22 Prozent auf 244.622 zugelegt, teilte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch in Flensburg mit. Der WLTP-bedingte Einbruch aus dem Vorjahresmonat (minus 30,5 Prozent) konnte aber nicht komplett wettgemacht werden.
Zur Erinnerung: Der September 2018 war stark von dem neuen Verbrauchs- und Abgas-Prüfverfahren beeinträchtigt worden. Die WLTP-Umstellung hatte den Verkauf verzögert und den Autobauern zu schaffen gemacht. Dazu gehörten vor allem einige Marken der Volkswagen-Gruppe, die im abgelaufenen Monat deutliche Zuwächse erzielten. So konnte Porsche laut KBA den Absatz im Inland mehr als vervierfachen (plus 431 Prozent), blieb mit 2.512 Fahrzeugen aber auf niedrigem Niveau. Die Kernmarke VW Pkw feierte ein Plus von 96 Prozent gegenüber September 2018 und brachte 39.750 Neuwagen auf die Straße.
Deutlich positiv entwickelten sich auch Ford (plus 25,6 Prozent) und Mercedes-Benz (plus 20 Prozent). Dagegen musste Premium-Rivale BMW im September Federn lassen und verlor knapp 19 Prozent. Auch für Opel lief das Geschäft schlechter: Für die Blitz-Marke schlug ein Minus von rund neun Prozent zu Buche.
Bei den ausländischen Fabrikaten wiesen Honda (plus 118 Prozent), Seat (plus 78,5 Prozent) und Ssangyong (plus 77 Prozent) die größten Steigerungsraten auf. Rückgänge von mehr als 30 Prozent gab es indes bei Jaguar, Subaru und DS. Kaum besser schnitt Peugeot im September ab (minus 26,9 Prozent). Skoda verteidigte mit einem Zuwachs von 27,5 Prozent den Spitzenplatz in der Importeurswertung, von Hyundai (plus 36 Prozent) und Renault (plus 50,6 Prozent).
Auf das Gesamtjahr betrachtet lag die Zahl der Neuzulassungen zwischen Januar und September 2,74 Millionen Neuzulassungen. Das entspricht einem Plus von 2,5 Prozent. Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), sagte: "Unsere Marktprognose ist klar: Der deutsche Pkw-Markt wird 2019 über Vorjahresniveau bleiben." (rp)
Automarkt September 2019: Zahlen und Fakten im Überblick
=> Die gewerblichen Neuzulassungen (67 Prozent) stiegen gegenüber dem Vergleichsmonat um fast 24 Prozent. Auf das Konto der Privatkunden ging jeder dritte Neuwagen (plus 19 Prozent).
=> Mit 21,6 Prozent waren die meisten Neuwagen der Kompaktklasse zuzuordnen (plus 38,1 Prozent). Knapp dahinter lagen die SUV mit einem Anteil von 21 Prozent und einer Steigerung um 20,9 Prozent. Die höchsten Zugewinne verzeichneten Sportwagen (plus 95,4 Prozent), größte Verlierer waren die Minis (minus 9,4 Prozent)
=> Häufigste Antriebsart im September war mit einem Anteil von 59,9 Prozent der Ottomotor, gefolgt vom Diesel mit 29,6 Prozent. E-Autos kamen auf einen Marktanteil von 2,4 Prozent, die Zahl der Neuzulassungen wuchs um 149,5 Prozent auf 5.880 Einheiten. 3.572 Einheiten hatten einen Plug-in-Hybridantrieb an Bord. Das entspricht einem Zuwachs von 51 Prozent und einem Marktanteil von 1,5 Prozent.
=> Ebenfalls im Plus waren Erdgasfahrzeuge (514 Stück / plus 213,4 Prozent) und Flüssiggasautos (293 / plus 99,3 Prozent).
=> Der durchschnittliche CO2-Ausstoß lag bei 155,12 Gramm pro Kilometer.
=> Neben der NW-Nachfrage zog im September auch das Geschäft mit Gebrauchtwagen an. 592.677 Autos wechselten die Besitzer, 2,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Kumuliert stehen über 5,47 Millionen Besitzumschreibungen in der Statistik (plus 0,1 Prozent).
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- Pkw-Neuzulassungen im September 2019 (459.1 KB, PDF)
