AUTOHAUS bietet mit einer neuen Serie Impulse für Unternehmer und Geschäftsführer, die Autohäuser führen. Norbert Irsfeld, geschäftsführender Gesellschafter der Prudentes Management GmbH, reflektiert im monatlichen Rhythmus aktuelle Autohausprojekte und tatsächliche Managerprobleme und leitet praktische Tipps ab. Es geht um die zentralen Managerthemen Rentabilität, Geld, Strukturen, Zukunftsfähigkeit und Unternehmenskultur auf der einen Seite; auf der anderen Seite steht als Kerninhalt das Beziehungsmanagement mit Gesellschaftern, Nachfolgern, Führungskräften, Mitarbeitern, Automobilhersteller, Hausbank und Autobanken.
Unlängst führte der Führungskreis einer mittelständischen, inhabergeführten Autohausgruppe eine spontane Grundsatzdiskussion: Wie lauten die strategischen Erfolgstreiber im Autohaus? Das Ergebnis der Diskussion – und zwar in genau dieser Reihenfolge: ein unternehmerisches Management, akribische Steuerung der Kundenbeziehungen, überproportionaler Markterfolg, hohe Kapitaleffizienz und Produktivität und adäquate Autohausstruktur.
Joseph Schumpeter, ein österreichischer Nationalökonom, bezeichnete den Unternehmer als eine dynamische Persönlichkeit, dem ein Entdecker-, Pionier- und Gründergeist eigen ist. Der Unternehmer hat eine bestimmte geistige Haltung, die man als Unternehmertum (Entrepreneurship) bezeichnet. Hervorzuheben ist seine Risikobereitschaft, die sich häufig darin äußert, das eigene Vermögen, auch das private, einzusetzen, um die Geschäftsidee umzusetzen.
Schumpeter betrachtet den Unternehmer als einen dynamischen, auch zerstörerischen Schöpfer, mit dessen Kapital neues Wissen, also innovative Geschäftsideen geboren, in neue Produkte und Dienstleistungen umgesetzt und damit neue Märkte erschlossen werden. Altes wird durch Neues ersetzt. Das Gegenteil des dynamischen Unternehmers ist der "statische Wirt", der sich ideenlos auf eingetretenen und bekannten Pfaden bewegt. Im Kfz-Gewerbe gibt es beides: den Entrepreneur und den Verwaltungsfachmann.
Unabhängigkeit – sowohl intellektuell als auch finanzwirtschaftlich
Die Gefahr ist in der Branche groß, dass der Autohausmanager durch enge Händlerverträge und einen omnipräsenten Hersteller mit den detaillierten Netzplanungen zum Verwaltungsangestellten seines eigenen Unternehmens degradiert wird. Wie schützt man sich davor? Durch intellektuelle und finanzwirtschaftliche Unabhängigkeit. Intellektuell, indem man strategisch autonom handelt, ohne die Interessenlage des Herstellers töricht außer Acht zu lassen; finanzwirtschaftlich durch eine solide Eigenkapitalausstattung und ein gesundes Maß an Unabhängigkeit gegenüber der Herstellerbank.
Zum Autor: Norbert Irsfeld ist geschäftsführender Gesellschafter der Prudentes Management GmbH. Das Unternehmen mit Sitz in Frankenthal ist spezialisiert auf Revitalisierungsmanagement, Umsetzungs- und Interimsmanagement, Bauprojektmanagement sowie Mergers & Acquisitions. Weitere Informationen unter: http://www.prudentes.de