Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) schlägt Alarm: Im vergangenen Jahr war mehr als jeder zweite Pkw (56 Prozent) auf deutschen Straßen mit Mängeln unterwegs, 18,2 Prozent davon waren sogar eine Gefahr für die Verkehrssicherheit. Bei einem Gesamtbestand von 46 Mio. Pkw in Deutschland waren dies rund 8,4 Mio. Fahrzeuge. Dagegen absolvierten 2005 lediglich 44 Prozent die Hauptuntersuchung ohne Beanstandungen. Das teilte die Sachverständigen-Organisation am Freitag auf der Automesse AMI in Leipzig mit. An der Spitze der Mängelquote steht den Angaben zufolge immer noch die Beleuchtung/Elektrik mit 20,7 Prozent aller Mängel, vor der Bremsanlage (19,1 Prozent) sowie Achsen/Räder/Reifen/Aufhängungen (16,7 Prozent). Platz vier nimmt die Umweltbelastung (Motorgase, Lärmentwicklung, Ölverlust usw.) mit 15,9 Prozent ein. An rund jedem zehnten Pkw wurden Mängel an Fahrgestell, Rahmen oder Aufbau konstatiert. Wie der TÜV Auto-Report 2006 macht auch die aktuelle GTÜ-Statistik deutlich: Je älter das Auto, desto mehr technische Fehler weist es auf. So seien nahezu drei Viertel der Fahrzeuge über neun Jahre mit Mängeln behaftet – im Vergleich zur Altersklasse bis drei Jahre sei dies das Achtfache an Defekten. Verantwortlich für diese Entwicklung sei, dass die Halter bei älteren Fahrzeugen aus Kostengründen auf erforderliche Reparatur- und Wartungsarbeiten verzichten. Deshalb müssten diese Autos – mit Ausnahme von Oldtimern ab einem Alter von 30 Jahren – einmal jährlich zur HU in die Werkstatt, so die Forderung der Gutachter. (rp)
GTÜ: Fast jeder fünfte Pkw ist verkehrsunsicher
Vor allem ältere Fahrzeuge betroffen / Nur 44 Prozent schaffen die Hauptuntersuchung auf Anhieb