Der Verwaltungsrat des weltgrößten Autokonzerns General Motors hat sich nach einer Sitzung nicht zu den Gesprächen über eine Allianz mit Renault und Nissan geäußert. Die Sitzung am Dienstag war mit Spannung erwartet worden, weil auf ihr das Thema zur Sprache kommen sollte. GM-Chef Rick Wagoner hat sich zuletzt skeptisch über die Vorzüge einer Allianz mit Renault und Nissan gezeigt, bekommt aber Druck vom Großaktionär Kirk Kerkorian, der auf ein solches Bündnis drängt. Dem Vernehmen nach sollte bei der Sitzung von Kerkorians Seite vorgeschlagen werden, den Aufsichtsrat stärker in die Analyse der Vorteile einer Allianz einzuschalten und eine unabhängige Prüfung durchzuführen. Kerkorian wollte seinen GM-Anteil durch den Kauf von zwölf Mio. weiteren Aktien von 9,9 auf zwölf Prozent erhöhen. Dagegen gab GM bekannt, dass eine Satzungsänderung für die Wahl von Verwaltungsratsmitgliedern beschlossen wurde. Demnach seien künftig für die Wahl eines Verwaltungsratsmitglieds mehr als 50 Prozent der abgegebenen Stimmen notwendig. Diese Regel gilt für unumstrittene Wahlen, in denen die Zahl der aufgestellten Kandidaten nicht die Zahl der zu besetzenden Verwaltungsratssitze übersteigt. Außerdem führte GM neue Regeln ein, die es erleichtern, Boni und andere Zahlungen von Managern zurückzuholen, falls später festgestellt wurde, dass Betrug, Fehlverhalten oder Nachlässigkeit zur Revision von Finanzergebnissen beigetragen hatten. (dpa)
GM-Verwaltungsrat schweigt zu möglicher Allianz mit Renault
Großaktionär Kerkorian will seine Anteile auf zwölf Prozent aufstocken / Neue Regeln für Mitgliederwahl beschlossen