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Fiat-Leasing von Lidl und Vehiculum: "Der Erfolg hat uns ein wenig überrascht"

18.02.2019 16:15 Uhr
Fiat-Leasing von Lidl und Vehiculum: "Der Erfolg hat uns ein wenig überrascht"
Vehiculum-Mitgründer Lukas Steinhilber
© Foto: Vehiculum

Das ging schnell: Nach nicht mal einer Woche war das Fiat-Leasing von Lidl und Vehiculum vergriffen. AUTOHAUS sprach mit Lukas Steinhilber, dem Mitgründer des Mobility-Start-ups, über den Vertriebs-Coup.

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Neue Player im Fahrzeugverkauf setzen den traditionellen Autohandel mächtig unter Druck. Jüngstes Beispiel: die Vertriebskooperation des Discounters Lidl mit dem Start-up Vehiculum. Anfang Februar gab es im Online-Shop des großen Lebensmittelhändlers den Fiat 500 für eine monatliche Leasingrate von 89 Euro. Nur wenige Tage nach dem Start der Aktion waren die 1.000 Fahrzeuge komplett verleast. FCA Germany und der Fiat-Händlerverband konterten den Angriff anschließend mit einem eigenen, günstigen Finanzierungsangebot beim 500.

Bei der Aktion kooperierte Lidl mit der 2015 gegründeten Leasingplattform Vehiculum aus Berlin. Das Besondere dabei war der vollständig digitalisierte Bestellprozess. AUTOHAUS sprach mit Mitgründer Lukas Steinhilber über den Fahrzeugvertrieb in Zeiten von Netflix, Spotify und Co.

AUTOHAUS: Die angebotenen Leasingautos waren ruckzuck vergriffen. Wie bewerten Sie den Erfolg für Ihr junges Unternehmen?

Lukas Steinhilber: Der Erfolg der Aktion hat auch uns ein wenig überrascht. Aber er zeigt eben auch, dass digitales Leasing ein attraktives Produkt ist und mehr denn je in den aktuellen Zeitgeist passt. Das bestätigt uns in dem, was wir tun.

AH: Was war aus Ihrer Sicht der größte Erfolgsfaktor bei der Aktion?

L. Steinhilber: Besonders stolz sind wir auf die Tatsache, dass unser Prozess die Feuertaufe mit Bravour gemeistert hat – das war der erste vollständig digitale Leasingprozess der Welt. Dafür haben wir Start-ups und Konzerne ins Boot geholt, für die eine solche Aktion teilweise völliges Neuland war. Es war nicht immer einfach, aber am Ende hat sich die Mühe mehr als ausgezahlt.

AH: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit dem Discounter Lidl?

L. Steinhilber: Lidl ist ein innovatives Unternehmen, das sowohl im digitalen Bereich als auch im Mobilitätssektor bereits einige erfolgreiche Schritte unternommen hat. Wir waren der perfekte Partner dafür, diese beiden Disziplinen miteinander zu kombinieren.

AH: Wie lief die Kooperation mit dem branchenfremden Unternehmen, das bislang kaum Erfahrung im Autovertrieb hat?

L. Steinhilber: Das Team von Lidl war ein kompetenter Partner und die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert. Es war ein Austausch auf Augenhöhe, bei dem alle Beteiligten ihre jeweiligen Kompetenzen gewinnbringend eingesetzt haben. Die Prozesse haben wir gebaut – Lidl hat die Vermarktung und das Wissen über seine Online-Kunden beigesteuert.

AH: Bei solchen Kooperationen schwingt in den Autohäusern immer die große Sorge mit: Hier versucht jemand, den klassischen Handel mit einem reinen Online-Modell auszubremsen. Was halten Sie dem dagegen?

L. Steinhilber: Die Industrie und auch der Handel müssen aufhören, immer nur aus sich heraus zu denken. Der Kunde muss in den Mittelpunkt gesetzt werden, denn dieser entscheidet am Ende, wo die Reise hingeht. Es ist natürlich so, dass es bei großen Veränderungen, wie z.B. dem Online-Handel, Gewinner und Verlierer gibt – das haben wir bereits in anderen Industrien gesehen. Wer am Ende wie dasteht, entscheiden aber nicht wir, sondern eben der Kunde.

AH: Wie kam das Autohaus Gotthard König als Fahrzeuglieferant ins Spiel?

L. Steinhilber: Wir arbeiten bereits seit geraumer Zeit mit dem Autohaus Gotthard König zusammen. Sie sind auch eine der weniger Handelsgruppen, die selber eine starke Digitalstrategie verfolgen. Als wir dort also unsere Gedanken über eine digitale Kampagne geteilt haben, die den Vertrieb von 1.000 Autos zum Ziel hatte, sind wir dort natürlich auf offene Ohren gestoßen.

AH: Für die Aktion haben Sie einen komplett digitalen Bestellprozess aufgesetzt. Können Sie diesen kurz darstellen? Lief dabei alles reibungslos?

L. Steinhilber: Der Prozess ähnelt denen, die man bereits von anderen E-Commerce-Anbietern kennt – nur dass wir keine Handy- oder Stromverträge anbieten, sondern Autos. Dafür mussten wir verschiedene Bausteine in den Prozess integrieren, wie etwa eine Bonitätsprüfung, einen Identitätsnachweis und eine digitale, rechtsgültige Vertragsunterschrift. Dafür haben wir mit spezialisierten Start-ups kooperiert, die diese Dienste zur Verfügung gestellt haben. Es gab hier und da natürlich ein paar kleinere Situationen, in denen wir künftig nachbessern werden. Alles in allem können wir aber guten Gewissens von einem reibungslosen Ablauf sprechen.

AH: Wo sehen Sie noch Verbesserungspotenzial bei der Abwicklung bzw. grundsätzlich bei solchen Aktionen?

L. Steinhilber: Im Großen und Ganzen ist alles so verlaufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir könnten uns aber vorstellen, den Kundenservice rund um den Prozess noch auszubauen. Das gilt etwa für Zusatzleistungen wie eine mögliche Haustürlieferung oder weitere Abholorte.

AH: Sie hatten bereits im Januar angekündigt, Vehiculum auch für den Privatmarkt zu öffnen. Die Lidl-Aktion war jetzt ein erster Vorgeschmack. Sind weitere Aktionen in der Pipeline?

L. Steinhilber: Aktuell befinden wir uns noch in der Auswertung der Lidl-Aktion, aber prinzipiell sind wir natürlich immer für weitere Aktionen bereit und haben auch schon entsprechende Anfragen erhalten. Vom Einstieg in den Privatkundenmarkt ganz zu schweigen …

AH: Herzlichen Dank für das Gespräch!

Interview: Ralf Padrtka

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KOMMENTARE


Frank Fehling

18.02.2019 - 17:17 Uhr

Nun muss der sich Handel Gedanken machen,wie man gegen Steuern kann bzw. muss. FCA Germany hat nun die Quittung erhalten,weil Sie keine guten bis sehr guten Leasingkonditionen bis Dato angeboten hat. Wenn der Wettbewerb weiß wie man den Markt aufmischt,dann darf man sich nicht wundern,wenn die Kunden Fremd gehen. Viele Hersteller und Händler müssen über ein neues Verkaufskonzept nach denken. Tipps werde ich hier bestimmt nicht Preis geben.


LB

18.02.2019 - 17:18 Uhr

"Die Industrie und auch der Handel müssen aufhören, immer nur aus sich heraus zu denken. Der Kunde muss in den Mittelpunkt gesetzt werden, denn dieser entscheidet am Ende, wo die Reise hingeht. " Da hat der Mann durchaus recht. Aber der "Erfolg" dieser Aktion, sofern sie tatsächlich ein Erfolg war, liegt wohl weniger im innovativen voll digitalen Prozess begründet als vielmehr im Discount...und der Kunde, den dieser Herr angibt mit dieser Aktion in den Mittelpunkt gesetzt zu haben, verlangt sicherlich mehr als nur einen digitalen Prozess beim Autokauf....


Annotator

18.02.2019 - 17:47 Uhr

Aufhalten lässt sich so was schwer und ärgern hilft auch nicht.Meiner Meinung nach ist der Name LIDL das eigentliche Zugpferd.Denn so eine Rate ist womöglich schon darstellbar.Wer sich ärgert büsst die Sünden Anderer!


Dieter Klaiber

18.02.2019 - 19:33 Uhr

Guten Abend, ich bin Inhaber eines FCA Vertragshändlers. Spätestens dann, wenn der Kunde die erste Frage zum Auto hat wird es wieder analog. Der Verkaufsprozess gehört mit seiner gesamten Wertschöpfungskette in das Autohaus wo der Kunde sein Domizil hat - Basta. Wir Händler können das genauso wie der Herr Vehiculum leisten, machen das auch. Wo ist Bitteschön das wow und das oho? Der Kunde kommt zu uns ins Haus und kann das an unserem Rechner genauso schnell abwickeln. Unsere Banken sind leistungsfähig, FCA hat schnell reagiert, bei uns bekommt der Kunde sogar ein besseres Produkt, den 500 Lounge für 89 € und hat 4 Jahre Garantie. Außerdem sind wir in unserem Angebot auch was Laufzeit und Fahrleistung angeht flexibel. Für was braucht es einen Lebensmittel Discounter? Der Herr Steinhilber tut grade so, als hätte er das Rad neu erfunden. Wir können keine 1000 Tonnen Bananen, auch keine Billig/Billig Jogging Anzüge aber wir können Mobilität, und das schon mehr als ein halbes Jahrhundert .... Übrigens, danke an Maria Grazia Davino und das Team von FCA, daß Ihr so schnell reagiert habt.


Luigi Comprabene

18.02.2019 - 20:47 Uhr

Wie kann man davon überrascht sein, dass BILLIGER sich schnell verkauft? Wirklich interessant wäre eine Antwort auf die Frage, ob und wieviel der Kunde bereit ist, für das Produkt "digitales Leasing" MEHR zu zahlen.


Brancheninsider

19.02.2019 - 07:46 Uhr

Gefällt mir was die Jungs da machen. Hatten sich auch schon bei uns vorgestellt. Ich werde gespannt verfolgen wie es mit der Firma weiter geht.


JvL

19.02.2019 - 08:26 Uhr

Der Erfolg ist erst dann messbar, wenn die Fahrzeuge nach 24 bis 48 Monaten zurückkommen. Ich weiß nicht wer am Ende bluten muss, aber einer muss es sein, denn bereits heute kann ich 500er Leasingrückläufer, Reimporte oder Mietwagen, die teilweise 6 bis 12 Monate alt sind, zu Preisen um 8.500,-- Euro erwerben. Die Vehiculum/König Autos sind dann aber bis zu 4 mal so alt und das mit mehr Kilometern zu fast identischem Restwert. Zumal das jetzige aktuelle Modell dann auch noch ein altes Modell sein wird. Lassen sie uns mal spekulieren: Gemessen am Alter und Laufleistung dürfte die Differenz zwischen Buch- und Restwert ca 1.000,-- und 2.000,-- p.E. betragen. Kalkulieren wir mit dem Mittelwert i.H.v. 1.500,--. Diese Rückstellung wäre auf jeden Fall durchschnittlich pro Pkw angebracht. Dem steht ein Bruttoertrag 1 von ca. 800,-- p.E. gegenüber. Hinzuzufügen wären noch die direkten Kosten für Vermittlung, Disposition, Verbringung usw. usw. usw. Dem DB 1 von gesamthaft ca. 800.000,--, verteilt auf 3 Geschäftspartner, werden Kosten und Folgekosten (incl. Überbewertung bei Rücknahme) i.H.v. ca. 1,8 Mio gegenüberstehen. Also gesamthaft setzt das Trio ca. 1 Mio. Euro in den Sand. Wer zahlt die ??? Am Ende vielleicht sogar der Kunde ??? Ich kenne die Verträge nicht, aber eins weiß ich sicher: Am Ende wird bei mindestens einem Beteiligten Heulen und Zähneknirschen herrschen. ... und genau jetzt muss Ihr Erfolg, lieber Herr Steinhilber, neu definiert werden. Ihr Erfolg besteht nämlich darin, Ware kurzfristig verramschen zu können, ohne Rücksicht auf zukünftige Verluste, ohne Rücksicht auf Ihre Geschäftspartner, ohne Rücksicht auf den Markt, ja letztendlich auch ohne Rücksicht auf das eigentliches Kapital, nämlich den Kunden. Die kurzfristige Gier ersetzt das langfristige, nachhaltige Geschäft.


PB

19.02.2019 - 10:44 Uhr

Ich möchte betonen kein Angehöriger eines Fiat Händlers zu sein, aber was da abgelaufen ist , kann man nur als Unverschämtheit bezeichnen. Das I-Tüpferl allerdings ist die Aussage des Herrn Steinhilber, der stellt es so dar, dass der Kunde entscheiden würde- kein Wunder bei den Konditionen !!! Das kann jeder kleine 3-Mann Betrieb über den Preis verkaufen, aber Qualität sieht bei mir anders aus, denn die wird es sicher nicht geben, geschweige denn eine Beratung oder Probefahrt-das muss dann der Handel leisten. Aber wenn es den nicht mehr gibt, wo kommen dann die Interessenten an ihre Informationen? Sicher fndet keine ausreichende Beratung im Netz statt, der Verkäufer bindet den Kunden, aber wovon soll der Markenhändler denn dann seinen Umsatz/Gewinn erreichen( ??? ), wenn ALLE im Netz kaufen, zu Preisen die kein Vertragshändler bieten kann, da die Auflagen der Hersteller viel zu kostenintensiv sind. Langfristig wird auch das den Herstellern klar werden. Sehr bedauerlich, wenn das so weitergeht, dann möchte ich das Geschrei derer nicht höhren, welche dann keinen Händler mehr vor Ort haben , der sich um das Fahrzueg kümmert.


Frank B.

19.02.2019 - 13:21 Uhr

Hallo Herr Dieter Klaiber,wo soll es dieses Angebot bei FCA geben: 500 Lounge für 89 €Galt wahrscheinlich nur solange der Lebensmitteldiscounter noch Fahrzeuge hatte und jetzt liegt der Preis bei FCA wieder bei 149€?Ansonsten würde ich mich über einen Link freuen, danke.


Skeptisch

19.02.2019 - 14:35 Uhr

Was heißt den hier erfolgreich? Erfolgreich kann es ja NICHT sein 1000 Fiat 500 mit eine Leasingrate von 89 EURO zu "verkaufen" oder besser gesagt zu "verschenken"... denn die Restmarge bei diesem Angebot (diese kann bei dem Ramschangebot ja nicht besonders hoch sein) muss ja schließlich noch auf die drei Partner LIDL, AH König und Vehiculum aufgeteilt werden...zum Leben kann das nicht reichen. Interessant ist sicherlich der Aspekt, dass der gesamte Vertragsprozess digital / online abläuft und scheinbar funktioniert hat. Dieses Know-How kann ihnen keiner mehr nehmen. Dennoch sollte ein Hr. Steinhilber mit seiner Aussage über den Erfolg dieser Aktion vorsichtig sein. Ein Auto mit einer BILLIG Leasingrate zu verleasen ist kein Hexenwerk und kann im Grunde jeder Händler...siehe Portale wie Leasingmarkt.de, Sparneuwagen.de und Co. Dafür benötigen man weder LIDL noch Vehiculum...also bitte auf dem Teppich bleiben!


Dieter Klaiber

19.02.2019 - 17:51 Uhr

Hallo Frank B., Ihr Fiat Vertragspartner kann dieses Angebot im Februar darstellen, sofern er an der Aktion teilnimmt. Wir machen das, sind aber im PLZ Kreis 74... Da ich diese Plattform nicht als Anbahnungsinstrument nützen möchte, gehen Sie doch zum FCA Konzernhändler in Ihrer Nähe. Viel Glück.


Frank Fehling

19.02.2019 - 18:41 Uhr

Ich bin sehr gespannt,welche Kosten nach Ablauf der Leasingzeit,dem Leasingnehmer auferlegt wird. Und dann schaut der Kunde in die Röhre und muss dann vielleicht noch drauf zahlen. Nicht die erste Zahl ist entscheiden,sondern die letzte Zahl am Ende des Rattenschwanzes. Viele Menschen lassen sich locken und dann fallen Sie vom Hocker. Dem Hersteller ist doch egal wer und wie die Autos vermarktet werden.Risiko immer zu Lasten des Händlers und niemals des Herstellers. Masse statt Klasse.


J. Schmidt

20.02.2019 - 15:04 Uhr

Liebe Händler,Bitte hört endlich auf, Euch zu beschweren!Hört endlich auf, fadenscheinige Argumente herbei zu reden, warum der Kunde bei Euch im Showroom besser aufgehoben ist als im Internet. Die Realität zeigt doch seit Jahren das Gegenteil - oder fragt mal Eure Verkäufer, wie gross der Prozentsatz der Kunden bereits heute ist, die nur „Informations- und Probefahrtdiebstahl“ begehen und dann doch beim 300km entfernten Händlerkollegen kaufen, wegen 500 EUR Ersparnis.Hört endlich auf, Euch hinter Euren Herstellern zu verstecken und darauf zu hoffen, dass sie Euch weiter retten werden!Ergreift endlich die Initiative, seit freie Unternehmer und erkennt die Chancen, die die Digitalisierung jedem Einzelnen bietet. Wer sich nicht anpasst, wird aussterben. Aufhalten lässt sich die Entwicklung nicht oder warum sollte der Autohandel der einzige Bereich sein, in dem der Kunde nicht (verstärkt) online einkaufen will?Die Buchhändler haben auch lange Zeit daran geglaubt, dass der Kunde die „individuelle Beratung im Buchladen“ dem Onlineeinkauf vorziehen wird ... Amazon lässt grüssen.Einer, der an die Kraft des Online Retail auf für den Autohandel glaubt.


Frank B.

20.02.2019 - 15:24 Uhr

...Herr Klaiber, danke für die Information. Und wenn 21... nicht soweit von 74... entfernt wäre, würde ich glatt vorbeikommen.


Tom Master

21.02.2019 - 07:39 Uhr

Liebe Fiat Partner,wacht endlich auf und sucht euch Alternativen.


U. Kersten

21.02.2019 - 11:35 Uhr

Hallo J. Schmidt, ja genau so ist es. Trifft vollständig zu. Eine Anmerkung sei mir noch gestattet. Wenn ein Hersteller oder ein deutscher Markenhändler so etwas macht, gilt es als zeitgemäß und innovativ bei der Erschließung neuer Absatzkanäle...…. Der Markenlemming ist halt schon lange kein Unternehmer mehr. Ich sage nur neue Händlerverträge -zum brüllen komisch. Ach so bei uns an der EDIKA-Kasse hängt ein Angebot von VW mit dem POLO - hab ich hier noch nicht gelesen - komisch....


Frank Fehling

21.02.2019 - 11:53 Uhr

Die Fiat-Händler sind doch nur Handlanger des Herstellers. Schaut man sich den heutigen Fahrzeugmarkt im Internet an,geht es nur noch um Rabatte und nicht um Erträge. Rendite fast Null Prozent (0%). Ein Markenhändler muss einige Fahrzeuge seines Herstellers zulassen zwecks Probefahrten und der EU-Neuwagenhändler nicht. Dieser sagt zum Kunden geht zum Markenhändler wegen einer Probefahrt und bei mir kaufst Du das Fahrzeug. Dem FCA Konzern ist doch egal wer das Fahrzeug der Automarke FIAT verkauft. Die Händler haben es leider noch nicht begriffen.


Leasingunternehmer

22.02.2019 - 07:48 Uhr

J. Schmidt vielen dank - ich hätte es nicht besser sagen können. Das ist etwas was ich hier auf diese Plattform immer wieder beobachte - jammernde Inhaber oder Angestellte von Vertragshändlern die sich verzweifelt an die alten Strukturen klammern und der Meinung sind die Kunden kommen weiter von alleine zu Ihnen anstatt sich mal Gedanken zu machen, wie man bei dieser Entwicklung Schritt halten kann und sich den Veränderungen der Zeit anpasst.Zum Glück haben wir unter unseren Kunden viele innovative Autohäuser die über den Tellerrand hinausschauen und wissen wo die Reise hingeht und mit uns den Weg in Richtung Digitalisierung gehen. Ohne kann es einfach in Zukunft nicht mehr funktionieren. Und an alle die hier das Argument kommen, dass es aufgrund des Preises ja logisch war dass es sich so schnell verkauft - sorry aber da herrscht wohl Ahnungslosigkeit. Wie hier sogar ein Inhaber eines FCA Autohauses schrieb, sind das keine ach so dollen billig Konditionen - selbst wir als herstellerunabhängige Bank hätten ein ähnliches Angebot stricken können. Dahinter verbergen sich keine Konditionen die weit unterhalb vom Markt sind!


J. Schmidt

22.02.2019 - 08:10 Uhr

@Frank Fehling: aber darum geht es doch gerade - im Internetgeschäft braucht man nicht mehr Margen in der Grössenordnung des stationären Geschäfts. Ist doch auch klar: die Internetanbieter müssen keine Glaspaläste nach millionenschweren CI-Vorgaben bauen, die der Hersteller dann nach 10 Jahren wieder neu bauen will, obwohl sie sich noch nicht amortisiert haben. Der Internetanbieter arbeitet aus einem günstigen, alten Industriegebäude irgendwo im Berliner Wedding (Achtung: Ironie!), stellt ein paar Kickertische auf und beschäftigt junge, überambitionierte Millennials für 2.500 EUR im Monat. Mehr Geld verlangen die nicht, weil man heute eh kein Eigentum mehr braucht und alles shared. Aber auch egal: wenn ich in einer Woche 1.000 Fahrzeuge mit minimalem Aufwand und 100 EUR Bruttoertrag online verkaufe, stehe ich sicher besser da, als der Handelspartner, der mit einem gigantischen Kostenapparat in der gleichen Zeit 10 Autos zu 800 EUR BE verkauft. So hart es klingt, liebe Händler: DAS ist die Realität der Digitalisierung!! Stellt Euch darauf ein und macht was draus. J. Schmidt - ein leidenschaftlicher Anhänger des Autohandels und deswegen auch klar online orientiert.


Achmu

22.02.2019 - 08:40 Uhr

@ F.Fehling: meine volle Zustimmung - genau so ist es - wir müssen für Beratung, Probefahrt, GW-Bewertung richtig Geld verlangen - bei Kauf im haus fällt dieses nicht an - dann hätten wir den Beratungsdiebstahl und den Probefahrt Tourismus nicht. Komisch nur, dass das beim Kunden 100% gut ist, sobald aber ein Problem auftaucht, MUSS Service garantiert werden , da ist dann der Händler im Ort wieder erste Wahl. Nur gut dass niemand :-) weiß, dass höhere Stundensätze , höhere ET_Preise verlangt werden, keine Expressbestellung over Night, keinerlei Kulanz oder ähnliches


Frank Fehling

22.02.2019 - 11:35 Uhr

Der Handel wird in den nächsten Jahren durch die künstliche Intelligenz einen Änderungsprozess erleben. Das Digitale Zeitalter wird die Arbeitswelt vor einer Zerreißprobe stellen, das wird fatale Folgen haben in der Automobilwirtschaft. Wer sich jetzt nicht den Markt stellt,wird auf der Verliererstraße sein. Der Mensch wird durch viele Komponenten eine andere Welt im Erwerb von Fahrzeugen erleben. Viele Inhaber,Investoren müssen sich auf eine andere Situation einstellen um nicht nachher mit leeren Händen da zu stehen. Nur die Besten sind erfolgreich. Wer das beste Team hat,der hat bekanntlich auch Erfolg. Nicht Verwalten,sondern Verkaufen mit Erträgen. Die alten Hasen wissen wie der Markt tickt. Aber das wollen die für die Personaleinstellung zuständig sind,nicht wahr haben.


insider3

22.02.2019 - 12:48 Uhr

Ja liebe Kollegen warum lassen wir denn die Kunden für unsere Leistung wie z. B. eine Probefahrt nicht bezahlen? z.B. 60 Min. und max. 50 KM für EUR 50,-? Wenn der Kunde dann bei uns, dem Händler, das Fahrzeug kauft bekommt er den Betrag zurück. Jeder ernsthaft interessierte Kunde wird das verstehen. Gefahrene Kilometer und damit Wertverlust, Steuer,Versicherung, Benzin und die anschließende Reinigung kosten nunmal Geld. Zusätzlich kommt der Zeitaufwand der Arbeitszeit hinzu, wer arbeitet von all denen umsonst die immer dem Markenhandel den Vorwurf machen Sie wären zu unflexibel? Und unsere "Schnäppchenjäger" müssen endlich die Erfahrung machen das Service, gute Beratung und vorallem eine Probefahrt Geld kosten. Beim Onlinehandel kann ich dieses Produkt Auto ja vorher nicht anfassen, anprobieren oder probefahren. Dann kann aber doch jeder für sich entscheiden ob es Ihm wert ist beim Kauf eines preislich so hochwertigen Produktes wie ein Auto das Geld für die Beratung oder Probefahrt auszugeben. Und wenn sich dieses durchsetzt wird der Anteil der Schnäppchenjäger auf ein normales Maß reduzieren weil viele anfangen zu rechnen was Sie dann unterm Strich wirklich sparen. Der Serviceorientierte Vertragshändler wird dadurch nur sehr wenige Fahrzeuge weniger verkaufen, derjenige aber der die Autos nicht vorhält und Sie zeigen kann dem gehen dann die Argumente aus wie: Fährst zum Vertragshändler zum probefahren und kaufst dann bei mir ein Schnäppchen. Versuch macht klug. Schönes Wochenende.


Rudi

22.02.2019 - 14:25 Uhr

Herr Schmidt, grundsätzlich gebe ich Ihnen Recht. Aber: der Buchhandel hat regulierte Preise und ist somit nicht hundertprozentig vergleichbar. Amazon hat damals allerdings durch sofortige Lieferung (der stationäre Buchhandel musste und muss bis heute den gesuchten Titel häufig bestellen, was zwei Fahrten zum Handel statt einem zum Postschalter bedeutet). Im Autohandel ist es zweischneidig: viele Händler verschlafen das digitale Zeitalter und treten nur sporadisch online in Erscheinung. Und derjenige, der online handelt hebt sich selten durch besseren Service ab sondern ausschließlich durch den Preis. Und das ist es, was den Händlern um die Ecke das Genick brechen wird: die Kleinen können bei den Preisen der Großen nicht mithalten.Wer die Kalkulationen von Vehiculum kennt, der weiß: der einzige, der daran verdient, ist Vehiculum! Der Händler hat kaum bis gar nichts übrig, denn Vehiculum diktiert den Nachlass. Der Händler, der nicht mitmacht, wird nicht als Lieferant aufgenommen.


preissucher

22.02.2019 - 16:21 Uhr

Das Vermittlungsgeschäft wird sich spätestens dann selbst abgeschafft haben, wenn der stationäre Handel durch die Hersteller abgeschafft sein wird.Die Hersteller werden und müssen den Handel selbst übernehmen und das online!Händler kosten da nur zu viel Geld in der Lieferkette. Es wird dann nur noch ausliefernde Partner geben, die dann noch vom Service leben müssen.Und wenn wir alle einmal ehrlich sind, am Verkauf verdient eh kein Händler mehr.Konzentrieren werden wir uns auf Service und Zusatzprodukte.Ob der Kunde das wirklich so will wird hier nicht mehr gefragt. Es wird einfach so kommen. Ich verkaufe aktuell im Großkundenbereich und habe oft nicht direkten Kontakt zum Nutzer des Fahrzeuges. Es wird eine Konfiguration per Mail vom Fuhrparkverantwortlichen übersendet und das Fahrzeug bestellt.Bei der Auslieferung kommt es dann oft dazu, dass der Nutzer Ausstattung vermisst, die er ja unbedingt haben wollte, aber nicht mitbestellt hat, weil einfach die Beratung des Verkäufers gefehlt hat. Er ist einfach davon ausgegangen, dass da alles schon dabei ist, was er so gewohnt ist. Sogar das fehlende Automatik-Getriebe hatten wir schon, weil er ja immer Automatik hatte musste ja jedes Auto das in der Serie haben.Nun stelle ich mir den Online Käufer eines 100000,-€ Fahrzeuges vor, der bei Abholung feststellt, dass er nicht richtig geklickt hat beim online Konfigurieren und jetzt in einem Schalter sitzt.Wen schreit er jetzt an und verklagt er jetzt?Schönes Wochenende liebe Kollegen einer aussterbenden Berufsgruppe!


Frank Fehling

22.02.2019 - 17:22 Uhr

Seit 1981 bin ich im Automobilgewerbe tätig. Habe alle Höhen und Tiefen mit erlebt.Man muss immer wieder dazu lernen,um besser und schneller zu sein,wie der Mitbewerber. Ich bin mein eigener Trainer und beobachte tagtäglich den Wettbewerb. Das ist wie im Profifussball. Die Unternehmer wünschen sich solche Leute nicht im Verkauf. Also werde ich jetzt deren Fehler schamlos ausnutzen.


Michael

11.03.2019 - 13:05 Uhr

Der angebotene Prozess ist perfekt gestaltet und das Kundenfreundlichste was ich in den letzten Jahren bei einer Leasing Beantragung erlebt habe. Ich kann gern auf unfreundliche und genervte Autoverkäufer verzichten wenn es auch digital geht. Gut das der Bestandsmarkt mal aufgemischt wird! Einfach Super....


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