Der angeschlagene Autobauer Saab hat seinen Auftritt bei der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA (15. bis 25. September) abgesagt. Das erklärte ein Unternehmenssprecher am Dienstag auf Anfrage von AUTOHAUS Online. Demnach sei am Montag die Entscheidung gefallen, die schwedische Marke in diesem Jahr nicht in Frankfurt zu präsentieren.
Als Grund nannte der Sprecher die weiterhin prekäre Finanzsituation des Herstellers: "Wichtiger als die IAA ist jetzt der Neustart der Produktion." Dafür benötige das Unternehmen alle finanziellen und personellen Ressourcen. Der niederländische Saab-Chef und -Haupteigner Victor Muller sei weiterhin auf der Suche nach frischem Geld.
Die Fans der Marke sehen in der IAA-Absage zwar "keinen Beinbruch". In Internetforen werden allerdings Forderungen laut, die internationalen Interessenten, die nach Frankfurt kommen, nicht im Regen stehen zu lassen. Ein Kommentator auf Saabblog.net schlägt etwa vor, die neuen Modelle 9-5 Sportkombi und 9-4x auf dem Parkplatz vor dem Messegelände oder im Saab Zentrum Frankfurt zu zeigen. Eine Stadt voller Autofans sei immer eine Chance, hieß es.
Ob die Saab-Produktion wie geplant Ende August wieder anlaufen kann, ist nicht sicher. Der Hersteller habe sich noch nicht mit allen Lieferanten über Zahlungen und Lieferungen einigen können, so der Sprecher weiter. Die Bänder stehen seit April still, der Neustart wurde mehrfach verschoben. Saab galt wegen unbezahlter Rechnungen an Zulieferer zeitweise als insolvenzgefährdet.
Neben Saab bleibt auch Nissan in diesem Jahr der IAA fern. Der japanische Autobauer ist nur mit seiner Premiummarke Infiniti in der Mainmetropole vertreten. Nicht am Start sind überdies Daihatsu, Lada und Isuzu. (se)
Rüdiger Seewald