Ford hat eine positive Zwischenbilanz seiner 2018 eingeführten Energieberatung für Autohäuser gezogen. "Wir sind sehr zufrieden, wie die Händler unsere Energieberatung angenommen, und was wir dadurch bereits gemeinsam eingespart haben", sagte Stefan Welter, Leiter der Ford-Händlerberatung, in dieser Woche in Köln.
Eigentlich war das Programm "ecoistics.EffNaNet" auf drei Jahre angelegt. Doch aufgrund der Corona-Pandemie hat Ford die Laufzeit verlängert, zunächst bis Mitte 2022. Kooperationspartner des Herstellers ist das "ecoistics.institute I dr. gregor weber" mit seinen vom Bund akkreditierten Energieauditoren. EffNaNet steht für Effizienz- und Nachhaltigkeitsnetzwerk.
Beim Projektstart lautete die Zielvorgabe von Ford: Durchschnittlich soll jeder teilnehmende Händler mit den bei der Beratung empfohlenen Maßnahmen 25 Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden. Bei mehr als 200 teilnehmenden Partner bedeutet dies eine summierte CO2-Vermeidung von jährlich mehr als 5.000 Tonnen. Diese Zielsetzung habe man bereits erreicht, hieß es.
Welter betonte, dass bei "bei vielen unserer Händler die Maßnahmen mit den größten Einsparpotenzialen erst noch anstehen". Dabei handelt es sich nach seinen Angaben vor allem um Photovoltaik-Anlagen, die bis zum Ende der Laufzeit installiert werden sollen. Realisieren die Betriebe diese geplanten Maßnahmen, wird das Programm das ursprüngliche Ziel deutlich überschreiten. Welter: "Das heißt, es wird deutlich mehr CO2 vermieden – mit rund 17.000 Tonnen pro Jahr mehr als drei Mal so viel als wir uns bei Projektbeginn vorgenommen haben."
Konkret erfassen die Händlerberater zunächst den Energieverbrauch und die dadurch verursachten Kosten. Anschließend werden auf die unterschiedlichen Voraussetzungen der Händler angepasste Schritte umgesetzt, um beides zu senken. Die Auditoren helfen auch dabei, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und so Bußgelder zu vermeiden. Wichtiger Bestandteil des Programms ist das Networking. Die Ford-Händler treffen sich regelmäßig in kleinen Gruppen und tauschen sich untereinander über Maßnahmen und Einsparpotenziale aus.
Durchschnittlich 6.000 Euro Ersparnis pro Betrieb
Nach Berechnungen des Autobauers können die Betriebe auf Basis der bisher umgesetzten Energiesparmaßnahmen im Schnitt mit einer Kosteneinsparung von etwa 6.000 Euro pro Standort rechnen. Die für die Händler entstehenden Beratungskosten, die teilweise durch staatliche Fördergelder subventioniert werden, sind dabei schon abgezogen.
Das kommt auch in den Autohäusern gut an. Laut einer internen Umfrage wurden bei 94 Prozent der teilnehmenden Händler die Erwartungen an die Beratung erfüllt. Für Thomas Knapp, Geschäftsführer von Auto Knapp in Weinheim, brachte die Initiative sogar mehr, als er erwartet hatte. "Als wir unser Autohaus 2005 gebaut haben, war es in Sachen Energieeffizienz auf dem neusten Stand. Deshalb war ich sehr positiv überrascht, welche Einsparpotenziale uns das Ford-Programm noch zusätzlich aufgezeigt hat."