Die norddeutsche Krüll-Gruppe macht bei der E-Mobilität Tempo. Bis kommenden Sommer sollen 1,5 Millionen Euro in Schnellladestationen an den acht Standorten in Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern investiert werden, wie der Mehrmarkenhändler mit Hauptsitz in Hamburg am Mittwoch mitteilte. Bis Ende 2022 plant das Unternehmen einen Absatz von rund 3.000 elektrifizierten Fahrzeugen.
Durch den beschlossenen Ausbau von acht Schnellladern mit mindestens 150 kW Ladeleistung sehe man sich beim Thema Elektromobilität voll auf Kurs, sagte Geschäftsführer Karsten Lorenzen. "Neben dem Angebot leistungsfähiger Elektromobile in fast allen Fahrzeugklassen soll nun zusätzlich eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur vor Ort die Käufer von den Vorteilen der klimafreundlichen Antriebstechnik überzeugen."
Als ersten Betrieb will Krüll die Filiale in Hamburg Altona aufrüsten. Nach den Planungen sollen dann ab September 2022 alle Stationen in Betrieb sein. Lorenzen: "Dank modernster Technik mit gekühlten Ladekabeln ermöglichen die Schnellladestationen eine Energiezufuhr von bis zu 350 kW." Damit könnten die Batterien von Elektrofahrzeugen der neuesten Generation innerhalb von 30 Minuten mit Energie für 200 Kilometer geladen werden. In dieser Form seien sie nach Definition des ADAC langstreckentauglich.
Zunächst werden die Schnelllader für alle Krüll-Kunden nutzbar sein. Wie schnell die Infrastruktur auch anderen E-Autofahrern zugänglich gemacht werden soll, habe man noch nicht entschieden, hieß es. In diesem Fall wären die Krüll-Stationen dann auch Teil des von der Bundesregierung geplanten Deutschlandnetzes mit Schnellladestationen an 1.000 Standorten.
Branchengröße im Norden
Die 1934 gegründete Krüll Gruppe ist heute mit acht eigenen Autohäusern und über 550 Mitarbeitern in Hamburg, Hamburg-Bergedorf, Hamburg-Harburg, Lüneburg und Rostock vertreten. Hinzu kommen rund 50 angeschlossene Partnerbetriebe. Das Traditionsunternehmen zählt zu den bundesweit größten Vertragshändlern von Ford, Volvo, Jaguar und Land Rover. Weitere Marken im Portfolio sind Polestar, LEVC, Opel, Citroën, Toyota und Nissan.