Autohaus Rapp: Einsatz wird belohnt

"Wir müssen rausgehen. Die reine Fahrzeugbegehrlichkeit im Autohaus ist nicht mehr vorhanden. Von allein kommt keiner mehr." Das ist der Kernansatz der beiden Geschäftsführer Andrea Rapp-Kübler und Jörg Rapp. Ihr Autohaus Rapp in Schemmerhofen im baden-württembergischen Biberach gehört zu den besten Dacia-Partnern und ist auch von Renault schon mehrfach ausgezeichnet worden. Mit den Veränderungen Schritt zu halten, bezeichnen die beiden als zunehmend herausfordernd. "In den letzten fünf Jahren hat sich so viel verändert", sagt Andrea Rapp-Kübler. 2024 ist Übergangsjahr Das gilt für die Rahmenbedingungen in der gesamten Branche, aber besonders für die beiden vom Autohaus vertretenen Marken. Neue Händlerverträge, neue CI und eine geänderte Produktpositionierung vor allem bei Renault. "Wir haben supertolle Autos in einem Segment, in dem wir noch nie waren." Das mache 2024 zu einem Übergangsjahr. Aber die beiden, die seit 25 Jahren gemeinsam das von ihren Eltern gegründete Autohaus leiten, nehmen die Herausforderung an: "Wir müssen langjährige Kunden leider ziehen lassen. Dacia bringt uns aber auch neue Kunden." Aktionen drinnen und draußen Dafür gab es zum Beispiel Ende Juni eine Aktionswoche "4-er Treffen im Autohaus". Die Kunden waren persönlich per Post eingeladen, drei neue Renault Modelle - Scenic und Rafale E-Tech und Captur - sowie den neuen Duster zu testen. Dazu gab es Kaffee, Kuchen und Prosecco. Im Autohaus standen Tische und Bänke für die Gäste bereit. Im Angebot war aber auch ein Besuch zu Hause - Kaffee, Kuchen, Prosecco und das gewünschte Premierenfahrzeug wurden zur ausgiebigen Präsentation und Probefahrt mitgebracht. Und das war nicht die einzige externe Aktivität. Unter dem Motto "Auto trifft" gibt es in diesem Jahr verschiedene Aktionen. Angefangen hat es mit "Auto trifft Küche" und einer Fahrzeug-Präsentation im Küchenstudio. Schaukochen sorgte für Traffic. Geplant sind noch Termine mit "Auto trifft Sport" und "Auto trifft Kino". Alles Veranstaltungen außerhalb des Autohauses. Im Orts- und Stadtbild ist das Autohaus ebenfalls stets präsent, sei es mit einem Begleitfahrzeug beim Radrennen oder mit einem von den Azubis präparierten Auto beim Ackercross Rennen. Für Azubis interessant Überhaupt Azubis. Derzeit hat der Betrieb neun und damit die Zahl gegenüber 2022 mehr als verdoppelt. Wie geht das? "Wir bekommen immer noch genug Bewerbungen", weiß Jörg Rapp, der im Autohaus den Service leitet. Aber er tut auch etwas dafür. Regelmäßig übernimmt er Schulstunden im Technikunterricht der örtlichen Bildungseinrichtung. Beim Girls Day wird den Mädchen gezeigt, welche Möglichkeiten es auch für Frauen in der Branche gibt: "Die sehen einen Laptop und können einen Solarauto-Bausatz zusammenbauen." Weil es bereits drei weibliche Auszubildende gibt, können diese aus ihrer Erfahrung berichten. Durch die Aktivitäten sind die handelnden Personen im Autohaus den Schülern persönlich bekannt und offenbar eine gute Werbung. Interessant auch, dass Rapp bei den Azubis auf Durchmischung setzt: "Ich habe gerne einen lernschwachen, einen mittleren und einen sehr guten in einer Lerngruppe." Moderner Service Im Service setzt das Autohaus ohnehin Maßstäbe. Servicetermine können online gebucht werden. Die digitale Annahme mit Tablet ist selbstverständlich. Dacia-Kunden werden genauso wie Renault-Kunden betreut. Das erleichtert die Arbeit für die Mitarbeiter. "Sie können sich auf einen Standard konzentrieren", so Jörg Rapp. Und die Kunden schätzen den guten Service und die Zuverlässigkeit des angestammten Betriebes. "Wir erleben Kunden, die von anderen Marken kommen und sagen, ich will einfach nur, dass es funktioniert." Das Autohaus nimmt auch am neuen Programm von Dacia teil, bei dem sich nach jedem Service die Garantie um ein Jahr verlängert. Es war nicht ganz einfach, das in der Kalkulation unterzubringen, erschien den Verantwortlichen aber sinnvoll. Die Bewertungen des Betriebes sind jedenfalls außerordentlich gut. Die Geschäftsleitung tut auch etwas dafür, dass diese abgegeben werden. Bei jedem Neuwagenverkauf bedanken sich die beiden Chefs mit einem persönlichen Schreiben und bitten - auch mit QR-Code - um eine Bewertung. Im Autohaus liegen Flyer mit QR-Code und Linkangabe aus mit dem Titel "Zufrieden mit uns?" Die E-Mail-Adresse der Geschäftsleitung wird für Wünsche, Anregungen oder auch Kritisches genannt. Gestiegene Kosten 39 Vollzeit-Mitarbeiter und zehn Teilzeit-Kräfte hat das Autohaus derzeit. Mit 500 Neuwagen-Verkäufen und 13.000 Werkstattdurchgängen macht es 22,8 Millionen Euro Jahresumsatz. Die Mitarbeiter haben eine rollierende Vier-Tage-Woche - jede Woche an einem anderen Werktag frei. Alle vier Wochen Freitag und Montag. Das macht den Arbeitsplatz attraktiv, auch wenn große Industrieunternehmen wie Liebherr in der Umgebung locken. Verkäufe und Umsatz sind in den letzten Jahren gestiegen. Die Rendite hat zuletzt aber gelitten, obwohl Anfang des Jahres noch Fahrzeuge zum alten Margensystem ausgeliefert wurden. Gestiegene Kosten wie zum Beispiel die Zinserhöhung und die Verkürzung der zinsfreien Zeit fordern ihren Tribut. "Per Ende April hatten wir 0,5 Prozent weniger Rendite als im Vorjahr." Lob vom Importeurschef Es ist ein Übergangjahr für die beiden. Und sie versuchen das Beste daraus zu machen. Dacia-Deutschlandchef Thilo Schmidt jedenfalls lobt den Einsatz des Autohauses, das zu den Händlern gehört, die sich besonders um die Marke bemühen. "Sie sind Vorbilder für das gesamte Netz in allen Bereichen, die der Handel ausmacht."

Kfz-Gewerbe NRW: "Wollen weder spalten noch zerschlagen"

Hahn Gruppe: Hier entsteht ein neuer Porsche-Betrieb

BYD: Chinas Autobauer bringt Tempo in den Elektroauto-Markt

Strategiedialog Automobilwirtschaft BW: Kundenbedürfnisse in den Mittelpunkt rücken

Dacia: "Wir erobern von anderen Marken"

Alle Schlagzeilen

Autohaus Rapp: Einsatz wird belohnt

HASHTAG

#AUTOHAUS next

Stellantis: Erneute Planänderung

33. AUTOHAUS SommerAkademie: Die Zukunft des Automobilhandels

AUTOHAUS SteuerLuchs: Haushaltsnahe Dienstleistungen

Mehr zum Thema

#Dacia

Drittes Quartal 2024: Renault-Konzern steigert Umsatz

Renault-Konzern auf dem Pariser Autosalon: Legenden leben länger

Dacia Bigster: Das Riesenbaby vom Balkan

MEISTGELESEN

Drei Fragen an Mercedes-Vertriebschefin Seeger: "Es ist kein Entweder-oder"

Größte Autohändler Europas: Immer internationaler aufgestellt

Kia Tasman: Nun auch ein Pick-up

STELLENANGEBOTE

Juniorverkäufer (m/w/d)

Servicetechniker (m/w/d)

Werkstattmeister Karosserie (m/w/d)

Finanz- oder Bilanzbuchhalter (m/w/d)

Leiter IT (w/m/d)

WEITERLESEN

NEWSLETTER