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ECD: Autohandel fordert Zugang zu Fahrzeugdaten

31.05.2016 14:20 Uhr
Antje Woltermann
Antje Woltermann: "Automobilhändler benötigen gleichberechtigten Zugang zu Daten, die von vernetzten Fahrzeugen generiert werden."
© Foto: Antje Woltermann

Während Ausstellungsräume an Bedeutung verlieren, werden Kunden- und Fahrzeugdaten immer wichtiger. Europas Fabrikatshändler fordern faire Bedingungen für den Wettbewerb.

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Die intelligente Verwaltung von Fahrzeug- und Kundendaten wird zunehmend zum Erfolgsfaktor in der Automobilwirtschaft. Die European Car Dealers (ECD) befürchten, dabei ins Hintertreffen zu geraten. "Automobilhändler benötigen gleichberechtigten Zugang zu Daten, die von vernetzten Fahrzeugen generiert werden", forderte die ECD-Vorsitzende und Cecra-Vizepräsidenten Antje Woltermann am Dienstag laut Mitteilung.

Dem Verband stößt sauer auf, dass Fabrikatshändler einerseits hunderte Millionen Euro in traditionelle Autohäuser investieren, um die Anforderungen der Hersteller zu erfüllen, die Industrie sich andererseits aber für die Zukunft als Mobilitätsanbieter rüstet. Während Ausstellungsräume bei Kunden zunehmend an Bedeutung verlören, seien gerade Daten die Grundlage nachhaltiger Geschäftsmodelle, so Woltermann. Wichtig sei dabei die intelligente Verknüpfungen von persönlichen Kundendaten, die während des Lebenszyklus generiert würden, mit Fahrzeugdaten, etwa Nutzungsverhalten, Dienstleistungsbedarf oder Fahrverhalten. Auf diese Weise könnten Händler zu Mobilitätsdienstleistern werden.

"Doch insbesondere bei Daten aus vernetzten Fahrzeugen bestehen Fahrzeughersteller auf einer einseitigen Kontrolle des Datenflusses", erklärte Woltermann. "Derjenige, der den prioritären Zugang zu diesen Daten hat, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil." Es müsse sichergestellt werden, dass nicht nur die Fahrzeughersteller, sondern auch andere interessierte Marktakteure – und somit auch Automobilhändler – gleichberechtigten Zugang zu diesen Daten erhalten.

Fairen Wettbewerb schaffen

Die europäischen Händler fordern von der EU-Kommission, gesetzliche Rahmenbedingungen für den Zugang zu Fahrzeugdaten zu schaffen. "Hier sollten unterschiedliche Aspekte wie Datenschutz, Privatsphäre und Verkehrssicherheit berücksichtigt werden", sagte Woltermann. "Aus Sicht des Handels sollte jedoch insbesondere darauf geachtet werden, dass ein fairer Wettbewerb für diejenigen Akteure geschaffen wird, die Zugang zu Fahrzeugdaten benötigen, um dem Verbraucher die besten Mobilitätslösungen anbieten zu können."

Die European Car Dealers (ECD) sind die Organisation der Fabrikatsvereinigungen auf europäischer Ebene und gehören zum europäischen Kfz-Gewerbeverband Cecra. Dieser vereint unter seinem Dach 24 nationale Verbände sowie zwölf europäische Händlerverbände – und vertritt damit die Interessen der europäischen Autohändler. (se)

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KOMMENTARE


Kurbelwellenfan

31.05.2016 - 22:12 Uhr

Die Worte von Frau Woltermann in Gottes Ohr! Ich fürchte, die Händler haben den den letzten Gong vor der Schließung der Logentüren noch nicht gehört. Ich schätze auch, dass viele Kunden sich gegen die Ausspionierung ihres Fahrprofiles wehren werden. Den Ärger hat dann der Händler, wenn der Kulanzantrag beispielsweise wegen einer defekten Steuerkette abgelehnt wird, weil der Kunde angeblich den Motor zu oft auf hohe Drehzahlen getrieben hat. Und was macht die herstellereigene Fahrzeugversicherung mit den Daten? Big brother is watching you! Das Thema ist brandheiss!


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