Dekra hat angesichts der rasanten Digitalisierung international abgestimmte Sicherheitsregeln gefordert. Die Vorteile der digitalen Transformation seien zwar unbestritten, es gebe allerdings auch Negativschlagzeilen wie Datenlecks und Datenklau, Todesfälle mit autonomen Fahrzeugen oder Roboter, die außer Kontrolle geraten. "Wir brauchen auf globaler Ebene ein klares Regelwerk sowie ausgereifte und geprüfte Technik", forderte Dekra-Chef Stefan Kölbl am Montag in Stuttgart.
Für jedes internetfähige Produkt müsse es künftig neue Sicherheitsstandards geben. Der Verordnungsvorschlag der Europäischen Kommission zur "Cyber Security" sei deshalb zu begrüßen. Allerdings mahnt Dekra auch den ungefilterten Zugriff auf Daten an, wie sie etwa in automatisiert fahrenden Fahrzeugen entstehen. Nur dann könnten Prüforganisationen ihren Sicherheitsauftrag zuverlässig erfüllen.
Der Konzern hatte im vergangenen Jahr 150 Millionen Euro investiert, davon einen Großteil in den Bereich digitaler Prüfkompetenz. Stellvertretend steht dafür der Aufbau eines internationalen Testverbunds mit Zentren in Klettwitz (Deutschland) sowie in Málaga (Spanien) und Hsinchu (Taiwan). Dort liegt der Fokus auf der Mobilität der Zukunft.
2017 steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um acht Prozent auf mehr als 3,1 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern legte um sieben Prozent auf 236 Millionen Euro zu. Die Zahl der Mitarbeiter übertraf zum Jahresende erstmals die Marke von 40.000 und erhöhte sich deutlich um 4.700 auf 44.057.
Automotive-Geschäft: Marktführerschaft gefestigt
Die Automotive-Sparte von Dekra erlöste im vergangenen Jahr fast 1,6 Milliarden Euro – 3,8 Prozent mehr als 2016. Auf die Dekra Automobil GmbH entfielen 1,2 Milliarden Euro (plus 5,5 Prozent). Man habe seine Position im Kerngeschäft mit Fahrzeugprüfungen und Gutachten durch den Ausbau des Prüfstellennetzes und Prozessverbesserungen gestärkt, hieß es.
Mit etwa elf Millionen Fahrzeugprüfungen pro Jahr und rund 34 Prozent Marktanteil bei Hauptuntersuchungen (HU) sieht sich Dekra als Nummer eins in Deutschland. Weltweit nimmt der Konzern jährlich rund 26 Millionen Fahrzeuge unter die Lupe – auch hier ist man mit großem Abstand Branchenführer. (dpa/rp)