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Digitaler Vertrieb: Audi launcht Online-Shop für Lager-Neuwagen

27.05.2020 17:12 Uhr
Digitaler Vertrieb: Audi launcht Online-Shop für Lager-Neuwagen
Vor dem Hintergrund der Corona-Krise macht Audi bei seinen E-Commerce-Aktivitäten Tempo.
© Foto: Audi

Die Ingolstädter beschleunigen ihre Digitalisierungsoffensive. In Deutschland ist jetzt ein Pilotprojekt für den Online-Kauf von Lagerfahrzeugen der Händler gestartet. Weitere Lösungen sind in der Pipeline.

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Vor dem Hintergrund der Corona-Krise macht Audi bei seinen E-Commerce-Aktivitäten Tempo. In Deutschland hat der Autobauer wie angekündigt einen Online-Shop für Neufahrzeuge aus den Lagern der Partnerbetriebe gestartet. Zunächst bietet die Tölke & Fischer-Gruppe aus Krefeld eine kleine Auswahl an Neuwagen auf der Internetplattform https://kaufen.audi.de an. Die Fahrzeuge sollen in sieben bis 14 Tagen verfügbar sein.

"Ziel ist es, eine digitale Komplettlösung zu bieten, die rund um die Uhr kontaktlos und bequem von jedem Ort aus alle Schritte des Autokaufs umfasst: vom Kauf über verschiedene Zahlungsoptionen bis hin zu Zulassung und individueller Lieferung zum Wunschort durch unsere Audi Partner", erklärte Martin Wallenborn, Leiter Business Development Markt Deutschland, am Mittwoch in Ingolstadt. Im Laufe des Jahres wolle man weitere Handelsbetriebe einbinden.

Hinsichtlich der Zahlungsoptionen startet Audi bei dem Piloten zunächst mit dem Barkauf. Mittelfristig setzt die Marke mit den vier Ringen auf eine digitale End-to-End-Lösung im Rahmen von Finanzierung und Leasing über die Audi Bank. Nach dem Launch in Deutschland werde die Plattform sukzessive global in weiteren Märkten ausgerollt, hieß es.

Das Angebot auf Kaufen.audi.de ist noch ausbaufähig: Einziges Modell ist bislang der Q3 (Stand 27. Mai 2020).
© Foto: Screenshot https://kaufen.audi.de

Der Internetvertrieb ist für Audi kein Neuland. Bereits seit Herbst 2017 bieten Markenbetriebe ihre Gebrauchtwagen über eine herstellereigene Online-Börse an. Durchschnittlich werden dort nach Unternehmensangaben 4.000 Fahrzeuge von rund 130 Partnern gelistet. Bis Ende des Jahres soll dieser Vertriebskanal in den neuen Shop überführt werden. Den Neuwagen-Verkauf über das Netz hatte Audi im vergangenen Jahr mit einer Sonderedition des TT getestet (wir berichteten).

"Das Megathema Digitalisierung beschäftigt uns schon lange. Angesichts der Abstandsgebote zur Eindämmung der weltweiten Corona-Krise hat es weltweit noch mehr an Fahrt aufgenommen", sagte Sven Schuwirth, der den Bereich Digital Experience and Business bei Audi leitet. Der Autobauer hatte jüngst die "Audi Live Beratung" als kontaktlose Alternative zum Autohaus-Besuch gelauncht.

Auf Basis der Erfahrungen will Audi nun "sehr kurzfristig und agil eine Vielzahl von Lösungen für eine nahtlose digitale Customer Journey anbieten", wie Schuwirth betonte. Neue Angebote gemeinsam mit unserem Handel spielten hierbei eine wesentliche Rolle. "Unsere Websites überführen wir dabei weltweit zunehmend vom reinen Informations- hin zu einem echten Transaktions-Tool."

Ein Beispiel: In Frankreich gibt es seit dieser Woche ein neues Online-Reservierungstool für Lagerwagen der Audi-Betriebe. Für einen Pauschalbetrag von 100 Euro können Kunden über die Hersteller-Website sofort verfügbare Neu- und Gebrauchtwagen der Händler reservieren. Das jeweilige Autohaus nimmt dann direkt mit den Kunden Kontakt auf und kümmert sich um die vertraglichen Details bzw. die Abwicklung. Auch diese Lösung steht vor dem europaweiten Rollout, nächster Markt ist im Juni Spanien. (rp)

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KOMMENTARE


Hans G.

30.05.2020 - 11:53 Uhr

Also wenn das einen attraktiven Online-shop darstellen soll, ist das lächerlich. Eine simple Auflistung von Fahrzeugen und vermutlich satten Listenpreisen inspiriert niemanden, aber auch schon gar niemanden zum Kauf. Wir haben alle mal gelernt, dass man den Kunden nicht mit Listenpreisen abschreckt, sondern günstige Leasing- oder Finanzierungsraten in den Vordergrund stellt.


A. Kohlmann

02.06.2020 - 19:41 Uhr

Vor Jahren schon sagte ich vor einer AUDI-Schar: "Was Sie zur absatzförderung brauchen ist keine Marketing-Truppe, die nie selbst verkauft hat und keine IT-Entwickler, die nicht mal mit dem Grundwissen eines Verkäufers mit 2-jähriger Ausbildung konkurriren kann, sondern schlicht und einfach Vertriebsleute mit Erfahrung." Schallendes Gelächter: "Das haben wir im Konzern noch nie gehabt und werden wir auch nie brauchen." Ja nun, den Händlern wäre schon vor Jahren mit Experten im Konzern geholfen gewesen. Jetzt helfen Experten dem Konzern auch nichts mehr. Bis auf die Fertigungstiefe ist das, was derzeit den Laden zum Wackeln bringt, alles selbst gemacht.


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