Ausgabe 20/2007: Digitale (Tacho)Scheibe

Digitaler Tachograph / Analoge Fahrtenschreiber werden durch digitale abgelöst. Die Auswertung der Daten kann für kleinere Unternehmen eine Hürde bedeuten. Mit einem webbasierten System können Autohäuser ihren Nfz-Kunden eine zusätzliche Dienstleistung anbieten. Digitale (Tacho)Scheibevon Sabine TilpSeit dem 1. Mai 2006 sind alle neuen Nutzfahrzeuge über 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht mit einem digitalen Tachograph ausgerüstet. Auch wenn der überwiegende Teil der Nutzfahrzeuge auf unseren Straßen älteren Baujahrs und damit mit einem "herkömmlichen" Fahrtenschreiber ausgestattet ist – das digitale Zeitalter hat auch in diesem Bereich unaufhaltsam Einzug gehalten.Für Autohäuser und Werkstätten tun sich hier – auf den zweiten Blick – neue Dienstleistungs-Chancen auf. Während die altbekannten Tachoscheiben von den jeweiligen Unternehmern relativ unkompliziert zu archivieren sind und er sie im Falle einer Kontrolle den zuständigen Behörden (z.B. BAG, Polizei, Gewerbeaufsichtsämter etc.) auf Anforderung zur Verfügung stellen kann, stehen bei der elektronischen Variante vor allem Kleinunternehmer vor der Frage: Wohin mit den Daten – wie archivieren – sind die Daten überhaupt lesbar etc. Während für größere Speditionen das Thema in der Regel heute aufgrund komplexer EDV-Lösungen kein Problem mehr ist, sehen sich kleinere Unternehmen, Handwerker etc. nicht selten damit konfrontiert, dass sie, wenn sie in ihrem Fuhrpark ein neues Nutzfahrzeug anschaffen, plötzlich auch noch eine Softwarelösung finden müssen, um die Daten der Fahrerkarten und des digitalen Tachografen auslesen, archivieren und idealerweise auch auswerten zu können. Für die Archivierung der Daten gibt es klare Vorschriften: Die Fahrerkarten müssen alle 28 Tage, die Tachographen alle drei Monate ausgelesen werden, die Daten sind für 24 Monate so zu archivieren, dass sie den Behörden auf Anforderung elektronisch zur Verfügung gestellt werden und für diese auswertbar sein müssen.Dienstleistung von DakoFalk Stejfa, Serviceleiter im MB-Autohaus Auto-Scholz AVS GmbH in Gera, kennt die Problematik: "Für kleinere Unternehmen, die ihren Fuhrpark nach und nach erneuern, stellt sich die Frage: Wie kann ich diese gesetzliche Vorschrift erfüllen, ohne größere Summen in zusätzliche EDV-Systeme und Hardware investieren zu müssen?" Die Überlegung, Nutzfahrzeugkunden selbst eine Softwarelösung zu verkaufen, wurde bereits in der Anfangsphase wieder verworfen, zu problembehaftet sind die Themen Gewährleistung, Support etc. für ein Autohaus – Vertrieb und Wartung von Softwarelösungen gehört nun mal nicht zum Kerngeschäft. Stattdessen haben Kunden die Möglichkeit, das von der Dako GmbH aus Jena entwickelte System zu nutzen, was ganz einfach funktioniert: In der Nutzfahrzeugserviceannahme können Fahrer ihre Fahrerkarten auslesen – reine Minutensache. Etwas länger dauert es, die digitalen Tachografen der Lkws auszulesen, was sich jedoch in der Regel mit einem Werkstatt-Termin verbinden lässt. Die Daten werden online an Dako übergeben, die sie wiederum im Rechenzentrum revisionssicher und gemäß den gesetzlichen Vorschriften archivieren und über "Dako Tacho Web" passwortgeschützt für den Unternehmer oder berechtigte Personen online einseh- und vor allem auswertbar machen. Thomas Becker, Dako, erklärt dazu: "Mithilfe dieser umfassenden Lösung können Unternehmer die Daten nicht nur vorschriftsgemäß archivieren, sondern auch per Mausklick selbst auswerten und analysieren. Zudem kann über das System überwacht werden, ob die Fahrerkarten und Tachographen tatsächlich fristgerecht ausgelesen werden, denn die Verantwortung für die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften liegt schlussendlich beim Unternehmer." Über das Webportal können so auch Warntermine hinterlegt werden, ebenso ist es möglich, die Fahrer per SMS automatisch an nahende Auslesetermine zu erinnern. Ein Netz von Auslesestationen nicht nur, aber vornehmlich entlang der Autobahnen sorgt dafür, dass Nutzfahrzeuge nicht zum Hauptstandort des Unternehmens disponiert werden müssen zum Auslesen der Daten, sondern dies auch unterwegs erledigen können. Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit sind überflüssig – das Dako-Rechenzentrum wird auch von Banken und Sparkassen genutzt und erfüllt damit höchste Sicherheitsstandards.Frank Stejfa: "Mit der Möglichkeit, das Dako-System zu nutzen, können wir unseren Kunden nicht nur eine Problemlösung, sondern eine zusätzliche Dienstleistung anbieten. Gerade kleinere Unternehmen profitieren davon – sie können ohne großen eigenen Aufwand die Daten auslesen und vor allem jederzeit darauf zugreifen, sparen Zeit und können gewiss sein, dass die Daten sicher archiviert werden. Für uns ist dies ein zusätzliches Instrument zur Kundenbindung." Ein erfreulicher Nebeneffekt der Auslese-Terminals im Autohaus: Die Fahrer kommen regelmäßiger mit der Werkstatt in Berührung – damit steigt die Chance, zusätzliche Umsätze generieren zu können.

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