Die Volkswagen-Händler sind geschockt. Der Skandal um die gefälschten Abgaswerte für die Dieselfahrzeuge der Marke in den USA hat sie kalt erwischt. Es gab vorher keine Anzeichen und jetzt kommen beinahe stündlich neue Einzelheiten ans Licht. Zudem müssen die wichtigsten Manager den Hersteller verlassen.
Keiner der von AUTOHAUS befragten deutschen und europäischen Händler will sich derzeit zitieren lassen, denn was jetzt gesagt wird, kann angesichts der rasanten Entwicklung schon in wenigen Stunden überholt sein.
Aber in der Händlerorganisation geht die Angst um. Die ersten Kunden stornieren bereits ihre Aufträge. Und: Viele sorgen sich um die Zukunft, denn Vorstandschef Martin Winterkorn, Audi-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg und Porsche-Vorstandsmitglied Wolfgang Hatz repräsentierten das technische Know-How des Konzerns.
Nachfrage bricht ein
Einen ersten Anhaltspunkt für die möglichen Auswirkungen auf den VW-Absatz und den deutschen Automarkt liefert Meinauto.de. Eine aktuelle Auswertung des Neuwagenvermittlers zeigt, wie innerhalb kürzester Zeit die Nachfrage nach Dieselmotoren aus dem Hause Volkswagen über das Internet eingebrochen ist. So lag das Nachfrageverhältnis zwischen Benzin- und Dieselmotoren im bisherigen Jahresverlauf markenübergreifend bei 57 Prozent für Benziner und knapp 43 Prozent für den Diesel. Für die Marke VW lag der Dieselanteil modellübergreifend im laufenden Jahr bei fast 40 Prozent. Dieser Wert sank innerhalb kürzester Zeit auf rund 28 Prozent.
"Für uns kommt dieser drastische Einbruch überraschend. Die Kaufinteressenten signalisieren uns gegenüber sehr deutlich ihre Verunsicherung", erklärte Alexander Bugge, Geschäftsführer von Meinauto.de. Auffällig sei, dass die markenübergreifende Nachfrage nach Dieselmotoren nicht leide. Der Anteil bleibe mit etwa 40 Prozent stabil. Bugge: "Es ist sichtbar, dass die derzeitige negative Berichterstattung großen Einfluss auf die Kaufinteressenten hat." (dp/se)
Josef Weyrich
Paul Maar
D. Heinemeyer
Frank Gasch
Thommy
Josua
Christian Saß
Thommy
Jörg Herrmann