Falter-Gruppe: Die globale Sicht der Dinge

Eigentlich könnte man Andreas Hotzfeld einen Poweruser nennen: Per Mausklick bestimmt er, welches Auto zugekauft wird - und welches nicht. Als Teamleiter Gebrauchtfahrzeuge Pkw Ein- und Verkauf besetzt der studierte Betriebswirt in der Falter-Gruppe somit eine strategisch wichtige Position. "Ich verantworte den Zukauf und den Verkauf", sagt er ganz unaufgeregt in Grünstadt. "Beim Zukauf beschränke ich mich auf die Junge-Sterne-Parameter." Bedeutet: Die Autos sollen im guten Zustand und nicht älter als sechs Jahre sein, außerdem dürfen sie nicht mehr als 120.000 Kilometer auf dem Tacho haben. Ausbau des GW-Geschäfts Ähnlich wie ein Scout ist der Falter- Manager, der ursprünglich aus dem klassischen GW-Handel kommt, stets auf der Suche nach interessanten Fahrzeugen. Kein potenzielles Geschäft soll durchs Raster fallen - immer hat er die Marge und den Ausbau des GW-Geschäfts im Blick. Hotzfeld vergleicht die Angebote am Markt, prüft online Fahrzeugdaten und analysiert neue Zukaufsquellen, um gezielt an attraktive drei- bis sechsjährige Autos zu kommen. Deshalb ließ er sich auch einen Testzugang für den Online-B2B-Marktplatz Auto1.com geben, buchte die ersten drei, vier Fahrzeuge. "Das hat gut geklappt", erinnert sich der Teamleiter an den Start im Jahr 2016. Heute möchte er in seiner Wachstumsstrategie den Automobil-Großhändler, dessen USP Geschäftsführer Robert Lasek "als Service vom Händler für Händler" beschreibt, nicht mehr missen. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche kann der Teamleiter per Mausklick zugreifen. Täglich sollen rund 3.000 Fahrzeug-Neuzugänge im Netz parat stehen. Und auch die Mitarbeiter der sieben Standorte großen Falter-Gruppe spüren, was sie an den geprüften und gut dokumentierten Autos haben. "Sie merkten schnell, welche Marge hängen bleibt", so Hotzfeld. Berliner Start-up-Flair Ein Sprung von Grünstadt in Rheinland-Pfalz nach Berlin. Hier in der Bergmannstraße 72, in einem U-förmigen Gebäude, befindet sich die Europazentrale und somit auch der Sitz der Auto1.com-Aktivitäten. IT-ler laufen über die Gänge, vorbei an Standup-Meetings, Relaxzonen und Hello-Fresh-Automaten. Trotz der etwa 600 Mitarbeiter, die mittlerweile für das Unternehmen in der Hauptstadt arbeiten, spürt man immer noch das spezielle Startup-Flair. Angestellte aus über 55 Nationen sitzen in den Großraumbüros. Die Abteilung "Sales Services", in der die Ansprechpartner für die Autohändler arbeiten, erinnert eher an einen Handels-Floor als an ein Autohaus. Obwohl man eigenen Angaben zufolge 2016 mehr als 300.000 Fahrzeuge gehandelt hat - eine Verdoppelung zum Vorjahr. Potenzial für Hotzfeld, der bei Falter als alleiniger GW-Einkäufer agiert. "So behalte ich den Überblick. Zudem weiß ich, welche Fahrzeuge an den Standorten vorhanden sind." Und diese globale Sicht der Dinge ist auch wichtig, da beispielsweise der Rhein als natürliche Grenze das Verkaufsgebiet der Autohausgruppe teilt - mit Folgen fürs GW-Geschäft. Denn Hotzfeld zufolge präferieren die Endkunden in den beiden Gebieten völlig andere Autos. Das muss er beim Zukauf berücksichtigen. Persönlicher Assistent Zwischen 15 und 20 Minuten beschäftigt sich der Teamleiter der Falter-Gruppe mit einem interessanten Fahrzeug, das aufgrund des erwähnten Junge-Sterne-Rasters naturgemäß aus einem überschaubareren Pool von rund 250 Fahrzeugen stammt. Unterstützung bekommt er dabei von seinem persönlichen Ansprechpartner aus der Berliner Bergmannstraße. Hotzfeld schätzt den regen Austausch mit seinem Gegenüber, die Gespräche seien gegenseitig befruchtend. "Das ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Der Einkäufer verfügt über einen persönlichen Assistenten bei Auto1.com", erklärt Geschäftsführer Lasek. Doch auch Anregungen in Sachen Website & Co. können die Autohäuser hier anbringen - um die Plattform und den Prozess weiter zu verbessern. So wünscht sich die Falter-Gruppe mit Blick auf die "Standzeit 1" einen noch reibungsloseren Ablauf. Eine Anregung, die in Berlin auf der To-do-Liste landen dürfte. "Wir arbeiten permanent an Verbesserungen", versichert Lasek. Entwicklungs-Story In den nächsten zwölf Monaten begleitet AUTOHAUS die Falter-Gruppe in Sachen Zukauf. Im Laufe dieser neuen Artikelserie beobachten wir Lernkurve für Lernkurve und stellen in regelmäßigen Abständen dar, wie sich das GW-Geschäft unter Andreas Hotzfelds Regie Stück für Stück professionalisieren lässt. Freundlich und Professionell Die Offerte in der Ferdinand-Porsche-Straße 18 in Grünstadt fällt einem sofort ins Auge: "Junge Sterne. So Mercedes wie am ersten Tag." Unter dem bekannten GW-Label bietet auch die 1961 von Willy Falter gegründete, gleichnamige Autohausgruppe geprüfte Gebrauchtwagen mit Stern - in Bestzustand und samt einem umfangreichen Garantiepaket. Grundsätzlich schreibt man in der Gruppe die Eigenschaften Freundlichkeit und Professionalität groß - egal, ob im Verkauf oder im Service, bei den Marken Mercedes-Benz und smart. Angefangen von der wendigen A-Klasse bis hin zum schweren Actros.Vor fast 20 Jahren, also im Jahr 1998, kaufte der heutige Inhaber und Geschäftsführer, Jürgen Schollmeier, vom damaligen Eigentümer-Ehepaar Künz das Unternehmen. Heute existieren Standorte in Neustadt/Weinstraße, in Grünstadt, in Bad Dürkheim und in Worms, aber auch in Wiesloch, in Schwetzingen und am Hockenheim Ring.

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