Die Autobranche hat im März in Deutschland ein höchst uneinheitliches Bild abgegeben. Während beispielsweise die Premium-Hersteller Audi und BMW kräftig zulegen konnten, erreichten die Volumenmarken Opel und Ford Marktniveau. Branchenprimus VW verlor im Zuge der Abgaskrise weiter an Boden. Das zeigen am Mittwoch veröffentlichte Statistiken des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA).
Zu den großen Gewinnern unter den heimischen Marken zählte im März Audi. Die Ingolstädter erhöhten ihre Neuzulassungen um knapp zehn Prozent. Erzrivale BMW fuhr ein Plus acht Prozent ein, noch stärker wuchs der Kleinwagen-Ableger Mini (plus zehn Prozent). Mercedes-Benz konnte seinen Wettbewerbern beim Absatz nicht folgen und unterbot den Vorjahreswert um ein Prozent.
Marktführer VW verzeichnete laut KBA einen Verkaufsrückgang um 6,3 Prozent, noch deutlicher büßten Porsche (minus 11,9 Prozent) und Smart (minus 19,5 Prozent) ein. Ford kam immerhin auf eine leichte Steigerung zum Vorjahr um 3,5 Prozent, Opel schnitt mit plus 1,2 Prozent etwas schwächer ab. In Summe brachten die deutschen Fabrikate im vergangenen Monat 229.800 Neuwagen auf die Straße (plus ein Prozent).
Rückläufig war die Entwicklung bei den Importeuren: 93.200 neue Autos trugen im März das Logo eines ausländischen Herstellers, das waren zwei Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Größter Anbieter war einmal mehr Skoda mit einem Zuwachs um 5,6 Prozent. Auch die Nummer zwei, Renault, machte Tempo (plus 9,6 Prozent). Dagegen musste Hyundai Federn lassen (minus 10,1 Prozent). Nissan steigerte seine Neuzulassungen um 16,3 und hielt Toyota (minus 11,8 Prozent) und Mazda (minus 1,7 Prozent) auf Distanz.
PSA-Marken kommen unter die Räder
Eine besonders starke Performance legten – auf sehr niedrigem Niveau – die Importmarken Ssangyong (plus 99 Prozent), Jaguar (plus 57 Prozent) und Lexus (plus 41 Prozent) hin. Rückgänge von mehr als einem Viertel mussten hingegen Suzuki (minus 26 Prozent) und DS (minus 41,4 Prozent) verkraften. Auch die anderen PSA-Marken Citroën und Peugeot büßten zweistellig ein.
In der Gesamtbilanz für den März machten sich das frühe Osterfest und ein Arbeitstag weniger bemerkbar. Die Pkw-Neuzulassungen stagnierten im dritten Monat des Jahres, die Flensburger Behörde vermeldete 322.913 verkaufte Autos, so viele wie im Vorjahr. Der Privatanteil (34,6 Prozent) ging im Jahresvergleich um 3,3 Prozent zurück. Damit stehen nach dem ersten Quartal 791.424 Neuwagen in den Büchern – ein Anstieg um plus 4,5 Prozent.
Besonders viele Wohnmobile
Mehr als ein Viertel aller neu zugelassenen Pkw ordneten die Statistiker der Kompaktklasse zu, danach folgten die Kleinwagen (Anteil: 14 Prozent). Das Trend-Segment SUV gewann weitere 18 Prozent hinzu. Außerdem wurden zum Frühjahr besonders viele Wohnmobile verkauft (plus 14 Prozent). Dagegen sank die Nachfrage nach Vans (minus 16 Prozent) und Kleinstwagen (minus 13 Prozent) deutlich.
Alternative Antriebe stießen auf unterschiedliches Interesse. 1.290 Plug-in-Hybride bedeuteten einen Schub um 45,6 Prozent. Insgesamt registrierte das KBA 4.045 Neuwagen mit einem Hybridantrieb (plus 28,4 Prozent). Bei den reinen Elektroautos schrumpfte die Neuzulassungsrate um minus 13,6 Prozent, 1.104 Einheiten wurden insgesamt zugelassen. (rp)
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- Pkw-Neuzulassungen im März 2016 (190.7 KB, PDF)
Erwien
Michael Kühn