Junge Gebrauchte: Das etwas andere Autohaus

Der Ausblick von der Terrasse ist wahrlich gigantisch: Leasingrückläufer steht neben Leasingrückläufer, etwa 40 Autos warten in jeder Reihe darauf, vermarktet zu werden. Insgesamt existieren hier bei autoexpo in Fernwald-Steinbach, in Hörweite der vielbefahrenen A5, 59.000 Quadratmeter Außenanlage und 6.000 Quadratmeter Showroom. Beim Vor-Ort-Besuch beläuft sich der aktive Bestand auf 1.500 Fahrzeuge, der Großteil Rückläufer des Mutterkonzerns Deutsche Leasing. Diana Rössel, Leiterin Vertrag & Kommunikation, und Dennis Schmidt, Leiter Steuerung und Verwertung Gebrauchtwagen, kennen die Wirkung, die der zig Fußballfelder große GW-Platz erzielt. Beide Prokuristen informieren während des Rundgangs einerseits über Details wie die Kombination aus Platznummer und QR-Code, andererseits aber auch über professionelle Prozesse und die ideale Platzorganisation. Die Standtage? Zwischen 40 und 50 Tage im Schnitt. Expertin Rössel hält kurz inne und zeigt auf einen silbernen Van mit der Aufschrift "Kundenshuttle". Nicht, dass sich noch Privat- und Gewerbekunden oder Autohändler im großen Meer der Offerten verlieren. Denn nichts soll den ausgeklügelten Prozess, der laut Prokurist Schmidt ohne digitale Tools nicht möglich und abbildbar wäre, ins Stocken bringen. Deshalb auch das Shuttlefahrzeug. Keine Probefahrt "Wir sind nicht das klassische Autohaus. Aber wir sind ein Autohaus", betont Rössel. Samt Inzahlungnahme, aber ohne Probefahrt. Aus bis zu 100 Kilometern Entfernung reisen die Interessenten an. Von den rund 10.000 Fahrzeugen, die das 41 Mitarbeiter große Team im Jahr vermarktet, gehen zwei Drittel an Autohäuser, freie Händler & Co., ein Drittel an Privatkunden und kleine Fuhrparks. "Unser Kerngeschäft ist die Vermarktung der Leasingrückläufer aus unserer Deutschen Leasing Gruppe", so Schmidt. "Dank dieses großen Verbunds stehen wir für Seriosität." Rössel ergänzt: "autoexpo soll stärker am Markt als Zukaufsquelle wahrgenommen werden." Schließlich umfasst das Sortiment alle Premiummarken - angefangen vom Kleinwagen über SUV bis hin zu Luxusklasse und Cabrios. Zudem geben die Hessen ein Qualitätsversprechen ab. Das gleichbleibend hohe Niveau der Fahrzeuge und Dienstleistungen sei die Maxime. "Wir sind davon überzeugt, dass wir mit Qualität unsere Kunden langfristig glücklich machen", sagt Schmidt. Daher lautet auch der Firmen-Slogan: "Junge Gebrauchte für hohe Ansprüche." In der Regel seien die Fahrzeuge zwei bis vier Jahre alt, scheckheftgepflegt und aus erster Hand, heißt es in Fernwald-Steinbach. Schmidt: "Vor dem Verkauf werden alle Fahrzeuge technisch sowie optisch überprüft, alle sind gutachtergeprüft und verkehrssicher." Gutachten als Vorteil Viele Geschäftsbeziehungen mit den Kfz-Betrieben existierten schon seit 20 Jahren, man verfüge über einen guten Händlerstamm, so Rössel. Doch wie nehmen diese Kunden das Angebot von autoexpo wahr? Welche Fakten überzeugen sie? Ein Anruf bei Thomas Bitterolf schafft Klarheit über die Vorteile für den Autohandel. In erster Linie möchte die Ulmer Großgarage Bitterolf die Kunden langfristig an sich binden. Deshalb verfolgt Geschäftsführer Bitterolf den Grundsatz, dass die Kunden beim freien Händler auch Gebrauchtwagen "in hoher Qualität finden, die sich sowohl optisch als auch technisch in bestmöglichem Zustand befinden". 180 Gebrauchte sind in der Universitätsstadt immer vor Ort, präsentiert in einer Halle, auf sechs Etagen. Als Zukaufsquelle setzt das Traditionsunternehmen schon seit Langem auf autoexpo, rund 100 Fahrzeuge der Marken Ford, Audi, VW, Opel oder Mercedes-Benz ordert man aktuell hier pro Jahr. "Die Fahrzeuge sind gut beschrieben", so Geschäftsführer Bitterolf. Als weiteren Vorteil schätzt der Unternehmer, der den Betrieb in dritter Generation führt, die Gutachten. Schließlich sei man ja nicht vor Ort. Apropos Vertrauen. "Man kennt und schätzt sich über die Jahre, das macht auch das Thema Preisverhandlungen einfacher", betont Unternehmer Bitterolf. Auch zwei Autostunden weiter östlich in Landshut vertraut man seit rund drei Jahren auf die Zukaufsquelle - insbesondere für Mittelklasse-Modelle deutscher Hersteller. Hier in der Ergoldinger Straße 2a sitzt das Unternehmen Eurocar, das seit mehr als 25 Jahren am Markt agiert und das Geschäftsführer Dr. Ayhan Kiskanc als "niederbayrisches Mehrmarken-Autohaus auf der Überholspur" beschreibt. "Wir haben bundes-, aber auch europaweit wichtige Handelspartner, die uns mittlerweile seit Jahrzehnten ständig mit Fahrzeugen versorgen." Die Zusammenarbeit mit autoexpo ergebe vor allem Sinn, "weil wir ein Geschäftskunde der Sparkasse sind, zu dessen Verband auch die autoexpo gehört", erklärt Kiskanc. "So ermöglicht uns die Zusammenarbeit mit der Sparkasse eine zügigere Kaufabwicklung, so dass die einzelnen Fahrzeuge sehr rasch angeliefert werden können." Der Geschäftsführer lobt das hohe Qualitätsniveau der Autos, die Gutachten und die autoexpo-Mitarbeiter, die er als "fachlich sehr kompetent und zuverlässig" bezeichnet. "Wir haben eine gute Partnerschaft, in der das gegenseitige Vertrauen eine sehr bedeutende Rolle spielt." Digitale Initiativen Wie in den klassischen Autohäusern machen auch vor autoexpo die Umbrüche am Markt nicht Halt. Doch das im Wendejahr 1989 gegründete Unternehmen begreift diese Herausforderung als Chance. Das spürt man schon in der 5.500 Quadratmeter großen wie imposanten Ausstellungshalle. "Aktuelle Angebotspreise sind über die autoexpo-App abzurufen", steht auf einem großen Plakat im Verkaufsraum. Ein paar Schritte weiter lässt sich via Tablet nach Marken und Modellen suchen. Und wer sich im Internet informieren möchte, der nutzt den virtuellen Rundgang durch den Betrieb für eine Momentaufnahme des Fahrzeugbestands. Oder man bedient sich der 360-Grad-Auto-Ansicht respektive der Online-Portal- Suche. "Wir wollen den digitalen Wandel sehr stark mitprägen", erklärt Prokurist Schmidt. Schon heute kommen nämlich 70 Prozent der Anfragen über digitale Kanäle. Tendenz steigend. 16. GW-Kongress Am 4. und 5. Dezember findet in Hannover der 16. AUTOHAUS/DEKRA Gebrauchtwagen-Kongress statt. Dort spricht autoexpo-Prokurist Dennis Schmidt einerseits über das Portfolio und die Strategie im Händlergeschäft, andererseits über schlanke Prozesse als Erfolgsfaktoren.www.autohaus.de/akademie

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