Ausgabe 09/2011: Da geht noch was

financial servicesDa geht noch wasHerstellerbanken E Die Banken der Automobilindustrie sehen noch Potenzial bei den Dienstleistungsverträgen. Von doris PlateManchmal kann weniger auch mehr sein. So konnten die Autobanken 2010 ihren Marktanteil von 63 auf 68 Prozent verbessern, obwohl sie im Privatkundengeschäft fast 300.000 Finanzierungs- und Leasinverträge weniger abschlossen als im Jahr der Abwrackprämie. Grund ist natürlich der insgesamt rückläufige Markt – und das um 14 Prozent gewachsene gewerbliche Geschäft. „Den mit der konjunkturellen Erholung verbundenen erhöhten Bedarf an Transportkapazität haben Geschäftskunden genutzt, um verstärkt in die Modernisierung und Erweiterung ihrer Fahrzeugbestände zu investieren – und dies insbesondere mit der Bank ihrer Herstellermarke“, erläuterte Klaus Bentz die Entwicklung vor der Presse in Frankfurt. Der Sprecher des Arbeitskreises der Autobanken (AKA) und Vorsitzende der Geschäftsleitung der FGA Bank Germany bilanzierte, dass die zwölf Autobanken mit insgesamt 37 Marken, die zum AKA gehören, damit jetzt mehr als zwei Drittel des Marktes abdecken. Für den Rest hielt er grob fest, dass ungefähr 20 Prozent auf Non-Captives, also Spezialbanken und unabhängige Leasinggesellschaften, entfallen. Die übrigen zwölf Prozent machen Sparkassen, Universalbanken etc. Diese sagten den Herstellerbanken immer wieder den Kampf an: „Das hält uns in Spannung.“ Das angesichts des Marktrückgangs dennoch relativ gute Geschäft gibt weiter Anlass zur Hoffnung. Denn nach dem guten Auftakt blickt Bentz zuversichtlich auf den weiteren Verlauf des Jahres 2011: Der AKA rechnet mit Neuzulassungen im Korridor zwischen 3,1 und 3,3 Millionen „eher am oberen Rand“. Und: „Wir gehen davon aus, dass wir unseren neuen Rekord bei den Marktanteilen zumindest halten, wahrscheinlich sogar weiter verbessern werden.“ Der anhaltende Trend zu Dienstleistungspaketen, wie sie nur die Autobanken anbieten können, sei in diesem Zusammenhang ein großer Vorteil. Darüber hinaus böten die neuen Mobilitätskonzepte für die Banken zusätzliches Potenzial: „Nutzen statt Besitzen ist ein typisches Leasingthema“, meinte hierzu Dr. Michael Reinhard, ebenfalls AKA-Sprecher und Geschäftsführer der Volkswagen Bank. Es würde sich derzeit zwar noch kein klares Profil für dieses neue Geschäftsfeld abzeichnen. Die Entwicklung würde aber von speziellen Task Forces in den Banken genau beobachtet.Darf‘s auch ein bisschen mehr sein?Näher liegt derzeit aber der Ausbau der Zahl der Nebengeschäfte: Bei Mobilitätspaketen, Kfz-Versicherungen, Garantieverlängerungen, Wartung oder Unterdeckungsschutz könnten die Banken durchaus noch zulegen. „Aktuell kommen auf jeden Finanzdienstleistungsvertrag für Neuwagen bereits 1,6 zusätzliche Dienstleistungsverträge“, erläuterte Reinhard. In absoluten Zahlen: Auf 633.600 gewerbliche und 487.900 private Finanzierungen und Leasinggeschäfte kamen 1,91 Mio. Dienstleistungsverträge. Die Durchschnittszahl von 1,6 sei aber noch steigerbar – vor allem im Privatkundenbereich. Im Schnitt seien bis zu zwei Dienstleistungsverträge pro Finanzierungsvertrag möglich. Dieser Wert werde im gewerblichen Bereich jetzt schon erreicht. Anstieg bei VersicherungenBei den verkauften Versicherungen stieg der Marktanteil der Autobanken im letzten Jahr bereits markant. Der AKA führt dies darauf zurück, dass auch der Handel die Vorteile integrierter Versicherungslösungen erkannt habe, etwa für die Auslastung der eigenen Werkstatt, den Verkauf von Originalersatzteilen und den damit verbundenen regelmäßigen Kundenkontakt. Das Ergebnis: In 2010 hatten die Autobanken einen Anteil von 61 Prozent des Versicherungsvolumens im deutschen Automobilhandel. Zum Vergleich: 2009 waren es nur 49 Prozent, 2007 sogar nur 39 Prozent. Starker Zuwachs bei GewerbeDer wahre Wachstumstreiber in 2010 waren aber die Geschäftskunden: Hier konnten die Autobanken im letzten Jahr mit 122.000 neuen Finanzierungsverträgen Steigerungen von 32 Prozent erreichen. Beim gewerblichen Leasing waren es mit 511.000 Vertragsabschlüssen plus elf Prozent. Der höhere Anteil an gewerblichen Zulassungen im Markt sorgte auch dafür, dass die Banken mit 1,7 Millionen nur zwölf Prozent weniger Verträge als im Vorjahr abschlossen, obwohl die Zulassungen bekanntlich um 19 Prozent zurückgingen. Die durchschnittliche Finanzierungssumme wurde durch den Trend zu Premium-Fahrzeugen um 20 Prozent auf 18.672 Euro nach oben gezogen. Das führte auch dazu, dass – obwohl bei den Neuwagen mit rund 1.121.000 Neuverträgen ein Rückgang von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen war – das entsprechende Volumen mit rund 24,3 Milliarden Euro nur um sieben Prozent rückläufig war.Das gleiche Bild bietet sich bei den Gebrauchtwagen: Einem Rückgang bei den Einheiten von vier Prozent auf knapp 559.600 Fahrzeuge steht das mit minus zwei Prozent nur geringfügig rückläufige Volumen von rund 7,3 Milliarden Euro gegenüber. Die Ertragssituation der Autobanken sei dabei „stabil und zufriedenstellend“ gewesen, so Bentz. Genauere Angaben machte er nicht. Geringe Kreditausfallquote Den Ertrag stabilisiert hat sicherlich auch die nach wie vor sehr geringe Kreditausfallquote. Sie liegt nach Angaben des AKA im Autofinanzierungsbereich bei einem Prozent. Zum Vergleich: Bei anderen Konsumentenkrediten werden zwischen vier und acht Prozent nicht mehr bedient. Alles in allem sehen sich die Autobanken auch für die nächsten Jahre gut aufgestellt: „Wir werden auch weiter unserem Absatzförderungsauftrag nachkommen“, erklärte Reinhart, auch wenn das Geld jetzt wieder teurer werde. „Aufgrund ihres originären Geschäftsmodells und ihrer diversifizierten Produktpalette sind die Autobanken auch in diesen schwierigen Marktphasen wettbewerbsüberlegen, insbesondere durch den erfolgreichen Dreiklang aus Hersteller, Handel und Autobanken.“ zLesen SIe hier...... wie die Autobanken ihren Marktanteil in 2010 steigern konnten und wie sie weiter wachsen wollen. KurzfassungWachstumskurs: Aktuell kommen auf jeden Finanzdienstleistungsvertrag durchschnittlich 1,6 zusätzliche Dienstleistungsverträge. Künftig sollen noch mehr Mobilitätspakete, Kfz-Versicherungen, Garantieverlängerungen, Wartung oder Unterdeckungsschutz verkauft werden. Im Durchschnitt seien bis zu zwei Dienstleistungsverträge pro Finanzierungsvertrag möglich. 1 Ausbau der Marktführerschaft2 Hohe akzeptanzfinancial services

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