Volkswagen ist der Übernahme von MAN einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Mit der Zustimmung der EU-Kommission zu dem Milliarden-Deal ist die wichtigste juristische Hürde auf dem Weg zu einem integrierten Nutzfahrzeugkonzern zwischen VW, Scania und dem Münchner Lastwagenbauer genommen. Nachdem die Behörde die Wolfsburger bei der Neubesetzung des MAN-Aufsichtsrats Ende Juni vorerst zurückgepfiffen hatte, zeigten sich die Unternehmen am Dienstag erfreut über die Entscheidung aus Brüssel. In einigen Länder müssen die Wettbewerbshüter ebenfalls noch ihren Segen geben.
Der Kommissionsbeschluss sei ein weiterer Meilenstein in Richtung VW, sagte ein MAN-Sprecher. Die EU-Prüfer hatten Europas größtem Autobauer am Montagabend grünes Licht für die Mehrheitsübernahme bei dem Lkw-Spezialisten gegeben. Sie gaben die Aufstockung der VW-Anteile über die 50-Prozent-Schwelle ohne Auflagen frei. Auch nach der Fusion gebe es auf dem Markt für Busse und Lastwagen viele starke Anbieter wie Daimler, Volvo, Iveco, DAF für Lastwagen bzw. Daimler, Volvo, Iveco, Solaris und VDL für Busse, so die Wettbewerbshüter.
Die Aktienkurse von MAN und VW stiegen am Dienstagvormittag kräftig. Während Papiere von MAN um acht Prozent zulegten, notierten die VW-Vorzüge zwischenzeitlich drei Prozent über dem Wert vom Montag.
Ein Scania-Sprecher sagte auf die Frage, ob das grüne Licht für die MAN-Übernahme durch VW die Zusammenlegung der beiden Töchter beschleunigen würde: "Die Frage muss man an Volkswagen stellen. Der Prozess braucht eben die Zeit, die er braucht." Bei Scania nehme man die Entscheidung zur Kenntnis und arbeite wie bisher weiter an den diversen gemeinsamen Projekten mit MAN.