Ausgabe 16/2014: Bildungs-Roadshow

Am 17. Juli war es so weit: Der AUTOHAUS Young Business Day feierte Premiere. Mehr als 40 Teilnehmer traten an diesem Tag eine ganz besondere Weiterbildungsreise durch München und Umgebung an. Aufgeteilt in vier Teams fuhren die Autohaus-Junioren mit der Mercedes-Benz Niederlassung in der Arnulfstraße, der BMW Welt, der Allianz Arena und dem Echinger Audi-Gebrauchtwagenzentrum vier Vortragsstationen an, an denen jeweils ein Referent mit handelsrelevanten Themen wartete. Jede Gruppe erhielt so die Gelegenheit, alle Inhalte sowie alle Vortrags-Locations kennenzulernen. Lebensversicherung Eigenmarke So identifizierte Dominic Multerer, selbstständiger Marketing-Fachmann, mit der oftmals fehlenden Eigenmarke der Händler gleich ein Defizit der Branche und wies in der Münchner Mercedes-Benz Niederlassung darauf hin: "Die Aktivitäten des Unternehmers fallen oft auf die vertretene Herstellermarke, nicht aber auf den Betrieb zurück." Dabei gibt es laut Multerer, der mit seinen erst 22 Jahren bereits für die Dürkop-Gruppe eine Eigenmarkenstrategie entwickelte, kaum etwas Wichtigeres in der Marketingstrategie: "Marke ist ein Stück Lebensversicherung." Grundsätzlich gehe es, so Multerer, bei der Entwicklung einer Eigenmarke aber nicht nur um die Bekanntheit, sondern vor allem um die Erlebbarkeit. Die Kernfrage lautete: "Wofür stehe ich eigentlich?" Schließlich gebe es einige Markenbeispiele, denen es zwar an Bekanntheit nicht mangele, deren Produkte aber zum Beispiel dennoch kaum Begehrlichkeiten weckten. "Die Bekanntheit der Marke allein sagt nichts über ihren Wert aus." An die Autohaus-Unternehmer appellierte Marketing-Experte Multerer, das Thema Eigenmarkenkonzeption mutig anzugehen: "Einfach machen und ausprobieren. Mehr als schiefgehen kann's nicht." Das allerdings unter der Maßgabe, auch eine belastbare Eigenmarkenstrategie zu entwickeln: "Sonst ist das Harakiri." Letztlich empfahl Multerer für das Autohaus-Marketing der Zukunft eine Mischung aus Marke und Guerilla-Marketing. Nichts geht ohne Strategie Auf die Bedeutung der Strategieentwicklung im Autohaus wiesen auch Oliver Cristinetti, Mitglied der Geschäftsleitung bei TÜV Süd Auto Service, und Axel Bischopink, Geschäftsfeldleiter Consulting bei TÜV Süd Auto Plus, hin. Sie appellierten daran, sich in jedem Fall mit dem eigenen Unternehmen zu beschäftigen. Vielfältige Einflussfaktoren wie der demografische Wandel und die damit verbundene Veränderung der Kundenstruktur, die Vertriebsaktivitäten der Hersteller zum Beispiel in Form von Flagship-Stores erforderten dies ebenso verstärkt wie der zunehmende Renditedruck, neue Mobilitätskonzepte oder neue Wettbewerber. Von einer Vision von dem, wo man das Unternehmen künftig sehe, gelte es vor diesem Hintergrund, langfristige Ziele abzuleiten. Sie wiederum sind laut Cristinetti und Bischopink die Grundlage dafür, überhaupt Strategien definieren, entwickeln und aktualisieren zu können, die dann die Basis für konkrete Maßnahmen seien. Mit Blick auf die Strategieentwicklung gab Axel Bischopink den Junioren folgenden Tipp mit auf den Weg: "Schauen Sie ins Detail." "PR ist eine Chance" In der Allianz-Arena wartete Stephan Lützenkirchen, Direktor Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Citroen Deutschland, auf die Autohaus-Junioren. Er gab den jungen Händlern Tipps in Sachen Kommunikation mit auf den Weg. "PR ist für Autohäuser eine Chance", so der Experte. Allerdings spielten Kommunikationsaktivitäten in Autohäusern heute - zumindest was das Unternehmen selbst angeht - oft noch eine untergeordnete Rolle, so seine Beobachtung. Dabei gebe es viele Anlässe, positiv über das eigene Autohaus zu kommunizieren. Als Beispiele nannte Lützenkirchen Unternehmensereignisse wie Jubiläen, Produkteinführungen, eigene Leistungen wie zum Beispiel gewonnene Wettbewerbe oder Werkstatttests oder auch der Verkauf von Autos an VIP-Kunden. Neben klassischen Kommunikationsinstrumenten eigneten sich dazu heute auch Social-Media-Kanäle. Welche Entwicklung die Bedeutung dieser Kanäle in Zukunft nehme, könne allerdings kein Medienexperte konkret voraussagen, so Lützenkirchen. Eines sei bei Facebook, Twitter und Co. aber sicher: "Ihr Einsatz erfordert eine sorgfältige Chancen-Risiken-Abwägung." Last not least führte Lea Böhm, Leiterin Human Resources und Finance bei Ezeep, in Eching einen Workshop zum Thema Feelgood Management durch. Unter diesem Schlagwort ist grundsätzlich die Förderung der Mitarbeiterwertschätzung zu verstehen. Gerade vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels sei es auch für Arbeitgeber wichtig, die Anforderungen und Bedürfnisse der Arbeitbnehmer zu kennen, zu verstehen und auf sie einzugehen. . Der 1. AUTOHAUS Young Business Day fand mit Unterstützung von TÜV Süd, Mobil 1 und Bank 11 statt. Kurzfassung 1. Am 17. Juli organisierte die AUTOHAUS Akademie den 1. AUTOHAUS Young Business Day.2. Abgestimmt war das Programm auf Nachfolgerinnen und Nachfolger im Autohandel, die sich noch stärker auf die Herausforderungen des Geschäfts vorbereiten wollen.3. Die Vorträge fanden an vier besonderen Standorten in und um München statt: der Mercedes-Benz Niederlassung München in der Arnulfstraße, der BMW Welt, der Allianz Arena sowie im Audi-Gebrauchtwagenzentrum in Eching.

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