Die Zahlen unterm Strich sind wieder schwarz statt rot: Der Autozulieferer Leoni hat 2010 einen Rekordumsatz eingefahren und 67,2 Millionen Euro verdient. Im Vorjahr stand noch ein krisenbedingter Verlust von 138,1 Millionen Euro in den Büchern. Der Kabel- und Bordnetzspezialist blickt optimistisch in die Zukunft.
Nach einem Umsatz von 2,96 Milliarden Euro im vergangenen Jahr sollen die Erlöse 2011 auf mehr als 3,1 Milliarden Euro, 2012 auf 3,4 Milliarden Euro steigen. Und es dürfte noch besser kommen. "Die Prognose von 3,1 Milliarden Euro ist sicher konservativ", räumte Vorstandschef Klaus Probst am Mittwoch in Nürnberg ein und schob als Begründung hinterher: "Wir sind gebrannte Kinder."
Sofern jedoch keine großen Risiken einträten, könnten sowohl die Umsatzprognose als auch das bei 170 Millionen Euro erwartete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Mai angehoben werden. Im vergangenen Jahr lag das EBIT bei 130,7 Millionen Euro, nach einem Minus von 116,3 Millionen Euro im Krisenjahr 2009.
Der Umsatz stieg dank der kräftigen Erholung der Automobilbranche und der starken Nachfrage aus China und anderen Schwellenländern um knapp 37 Prozent auf 2,96 Milliarden Euro. Allein neun Prozentpunkte des Umsatzwachstums entstanden, weil die Kupferpreise 2010 deutlich höher waren als im Vorjahr. Diese Kosten reicht Leoni an die Kunden weiter. Ihre Schulden konnte die Leoni AG auf knapp 445 Millionen Euro reduzieren und das Eigenkapital auf rund 481 Millionen Euro erhöhen.
Keine Zukäufe geplant
Besonders gut lief das Geschäft des MDax-Unternehmens mit etwa 55.200 Mitarbeitern im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions. Dessen Außenumsatz erhöhte sich, gestützt vom Kupferpreis, um 41 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. In der größeren Division Wiring Systems profitierte Leoni von der belebten Nachfrage nach Fahrzeugen und erlöste mit Kabelsätzen und Bordnetzsystemen einen Rekordwert von 1,6 Millionen Euro (plus 33 Prozent).
Wegen der starken Nachfrage will Leoni in diesem Jahr 140 bis 145 Millionen Euro investieren und sich international noch breiter aufstellen. Zukäufe seien zunächst nicht vorgesehen. Auch die Aktionäre sollen von den Ergebnissen profitieren: Nach einer Nullrunde im Vorjahr sollen 70 Cent je Aktie ausgeschüttet werden. An der Börse stiegen die Papiere am Mittag um 2,56 Prozent auf 27,6 Euro. (dpa)