Ausgabe 07/2010: Befreiungsschlag

Befreiungsschlag Autohaus Netuschil E Neubau in Böblingen führt zwei Betriebe zusammen und schafft neue Freiräume und Synergien. Von Annemarie SchneiderLange hatten Oliver und Jörg Netuschil darauf hingearbeitet, Ende März war es dann so weit: Mit rund 5.500 geladenen Kunden, VIPs und Schaulustigen eröffneten die Brüder ihr neues BMW- und Mini-Autohaus in Böblingen, direkt an der südlichen Einfahrtstraße, an der die Verkehrszähler im Durchschnitt 17.000 Autos pro Tag registriert haben. Als betriebsame Händler nutzten sie die Gelegenheit, das Event mit der Präsentation des neuen 5er BMW sowie des aufgefrischten 3er Cabrios und Coupés zu verbinden. Schließlich waren unter den Gästen auch viele Kunden, die sich bei Netuschil zu 70 Prozent aus dem Privat- und zu 30 Prozent aus dem Business-Sektor mit kleinen Flotten rekrutieren. Mehr Platz, mehr KundennäheVor 13 Jahren hatten Oliver und Jörg Netuschil die Nachfolge im elterlichen BMW-Betrieb in einem anderen Stadtteil von Böblingen angetreten. Rund 100 Neu- und 60 Gebrauchtwagen vermarktete man im Jahre 1997. Die Stückzahlen gingen kontinuierlich nach oben, der Betrieb wurde allmählich zu klein für das wachsende Geschäftsvolumen. „2001 haben wir dann aber noch eine Filiale mit zwölf Mitarbeitern und einer Platzkapazität von ca. 3.000 m2 im nahe gelegenen Altdorf übernommen“, erläutert Oliver Netuschil. Aber nach kürzester Zeit hatte man schon wieder ein Platzproblem, vor allem nachdem 2003 die Marke Mini hinzugekommen war. Die Zwischenlösung: BMW wurde in Böblingen, Mini in Altdorf präsentiert. Bis 2008 wuchs der Absatz in den beiden Betrieben weiter auf über 800 Fahrzeuge. „Mit unserem Neubau haben wir beide Marken wieder in einem Haus auf mehr als 10.000 m2 zusammengeführt, um weiteres Geschäftspotenzial ausschöpfen zu können“, sagt der zuständige Geschäftsführer für den Verkauf. Allein die Verkaufsfläche im Neuwagenbereich hat sich im Vergleich zu den bisherigen Betrieben verdoppelt. Driving-Gallery-Konzept und Mini WürfelZweieinhalb Jahre hat es von der ersten Planung bis zur Fertigstellung gedauert. Die Bauaufträge wurden ausschließlich unter regionalen Unternehmen ausgeschrieben, das Architektenbüro UKP – Architekten Königsmann Hettich aus Sindelfingen mit der Konzeption beauftragt. Als Leitfaden dienten die CI-Standards von BMW und Mini. Entstanden ist ein Autohaus mit Driving-Gallery-Konzept für BMW und dem Würfel bei Mini. Kubusformen und eine klare Linienführung prägen die Architektur. Speziell im BMW-Bereich schaffen große Glasflächen sowie weiße Decken und Wände in einer sichtbaren Stahl- und Betonkonstruktion eine helle und freundliche Atmosphäre. Die Gestaltung des Showrooms erinnert an eine Straßensituation, in der dunkelgraue Fliesen die Fahrbahn simulieren. Hier können bis zu 14 Neuwagen aufgereiht werden. Hellgraue Bodenplatten markieren die Kundenwege. Beige Fliesen finden sich in den Verkäuferbüros und dort, wo der Kunde Platz nehmen soll. Außen verläuft parallel zum Gebäude unter dem Marken- und Autohaus-Logo eine Fahrbahn, die ein Überhang von drei Metern überdacht. Hier können zwei weitere Fahrzeuge stehen.Der Mini-Showroom mit einer Stellfläche für bis zu fünf Neuwagen schließt sich fast nahtlos an das BMW-Autohaus an. Auf diese Weise gelangt der Besucher entweder über die direkte Verbindung oder den separaten Eingang in den fast ganz in schwarz gehaltenen Würfel. Gezielte OptimierungenNicht nur die neue Architektur macht Netuschils Freude. Die beiden Chefs haben z. B. auch ein mehrstufiges Auffang- und Aufbereitungssystem für die Waschanlage und das Abwasser in der Werkstatt einbauen lassen. Deshalb müssen künftig pro Fahrzeugwäsche nur ca. zehn Prozent frisches Wasser zugesteuert werden. „Das hilft uns immens sparen“, betont Jörg Netuschil, der als Geschäftsführer den kompletten After-Sales-Bereich verantwortet. Zudem wurde eine 1.200 m2 große Photovoltaikanlage auf dem Werkstattdach installiert, für deren Strom das Autohaus die Einspeisevergütung erhält.Optimierungen gibt es im gesamten Servicebereich. „Zum Beispiel haben wir um die elf Hebebühnen nun viel mehr Freiraum, so dass die Mitarbeiter effizienter arbeiten können“, sagt Jörg Netuschil. Stolz ist er auf seine Annahme-Lösung: „Die Kunden nehmen nun am Schreibtisch des Serviceberaters Platz, der sich in der Direktannahme unmittelbar hinter der Hebebühne befindet. Das Auto steht folglich während des Gesprächs direkt hinter dem Kunden, der immer im Trockenen sitzt und mit dem Serviceberater das Fahrzeug gemeinsam begutachten kann.“Diese prozess- und kundenorientierten Optimierungen im Service sind beiden Netuschils sehr wichtig. Oliver Netuschil begründet: „Sie stehen für unser Unternehmensmotto: ‚Familiär. Freundschaftlich. Fair.‘ Dazu gehört, den Kunden den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.“ Das neue Autohaus ist somit der zentrale Ort, an dem die Mitarbeiter den Claim jetzt einlösen können. zLesen SIe hier...... welche Ziele die Brüder Netuschil mit dem Neubau des BMW- und Mini-Autohauses in Böblingen verbinden. Das Autohaus Netuschil hat im Vorjahr mit 45 Mitarbeitern rund 22 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Geleitet wird der Betrieb von Oliver Netuschil, der als Betriebswirt den Verkauf verantwortet, und seinem Bruder Jörg, der als Kfz-Meister und Betriebswirt für den Service zuständig ist.Kenndaten des BetriebsAutohaus Netuschil GmbH, BMW und Mini, Herrenberger Str. 60, 71034 BöblingenNeubauBauzeit 4/09 bis 3/10Planung: UKP – Architekten Königsmann Hettich, SindelﬁngenFlächengrößenGrundstück 10.400 m2Nettogeschossfläche 2787 m2kosten (ohne MwSt.)Gesamt: 6,5 Mio. EuroFlächengrößenVerkaufsfläche Neuwagen BMW 631 m2 Verkaufsfläche Mini 165 m2Verkaufsfläche GW 2340 m2Mech. Werkstatt 836 m2Karosseriewerkstatt 209 m2Smart-Repair-Werkstatt 94 m2Teilelager ( x 3 Etagen) 150 m2 Direktannahme 3 Plätze KennzahlenMitarbeiter (davon Azubi) 45 (5)Werkstattdurchgänge pro Tag 40NW-Planzahl 2010 (BMW + Mini): 450 GW-Planzahl 2010 400 Handel

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Befreiungsschlag

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