Neuwagenkäufer kommen häufiger ins Autohaus. Laut einer repräsentativen Befragung des Nürnberger Marktforschungsinstituts Puls unter 1.009 Autokäufern in Deutschland hat sich die Zahl der Walk-Ins bei NW-Kunden von durchschnittlich 1,8 im Jahr 2021 auf aktuell 2,4 Besuche (ohne Fahrzeugauslieferung) deutlich erhöht.
"Je innovativer Autos werden, desto erklärungsbedürftiger werden sie auch. Neue Antriebe und Ausstattungen wie z. B. Fahrerassistenzsysteme wollen erklärt und via Probefahrten gezeigt werden", erklärte Puls-Geschäftsführer Konrad Weßner. Dies gelte insbesondere für Premiummarken wie Mercedes-Benz und BMW, deren Interessenten immerhin durchschnittlich 3,1 bzw. drei Mal einen Vertragshändler aufsuchen, bevor sie sich für einen Neuwagen entscheiden.
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Während Autohäuser im Neuwagenbereich wichtiger werden, steuern Gebrauchtwagen-Interessenten vor dem Fahrzeugerwerb "nur" noch durchschnittlich zwei Mal einen Handelsbetrieb an. 2021 lag dieser Wert noch bei 2,1 Besuchen. Weßner: "Gebrauchtwagenkäufer suchen und finden ihr Fahrzeug offensichtlich immer häufiger auf den gängigen Plattformen und haben dann weniger Beratungsbedarf im Handel."
Bemerkenswert sei auch, dass stationäre Autohändler für Jüngere besonders relevant und sogar von steigender Bedeutung seien, betonte der Marktforscher und verwies auf 2,6 Besuche bei den Unter-30-Jährigen (2021: 2,0) "Autohäuser sind von daher insbesondere für das Neuwagengeschäft alles andere als Auslaufmodelle. Im Gegenteil: Flächendeckende Händler- und Servicenetze sind sogar ein Wettbewerbsvorteil, weil sie am POS das einlösen, was die Automarken versprechen."