In Deutschland sind im August erneut mehr Neuwagen verkauft worden. Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen lag mit 226.300 rund 6,2 Prozent über dem Vorjahresmonat, wie der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) am Mittwoch nach vorläufigen Zahlen mitteilte. Das offizielle Monatsergebnis will das Kraftfahrt-Bundesamt am Donnerstag vorlegen.
In den acht Monaten des Jahres kamen insgesamt gut 2,135 Millionen Pkw (plus 5,6 Prozent) neu auf die Straßen. Getrieben wird das Wachstum vor allem von Unternehmen und Institutionen, die ihre Fuhrparks erneuern. Der Privatmarkt läuft dagegen weiter etwas schwächer als im vergangenen Jahr. Das war auch im August so. Für die private Nachfrage meldete der VDIK ein Minus von zwei Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat.
Die Nachfrage nach Pkw mit Dieselmotor verzeichnete im August mit rund 105.000 Einheiten einen deutlichen Zuwachs von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In den acht Monaten des Jahres liegt die Selbstzündler mit etwa 1.025.000 Zulassungen 5,8 Prozent über dem Niveau von 2014.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) kritisierte unterdessen, dass weltweit Diesel und Benziner dominieren. Um umweltfreundlichere Alternativen wie Elektro-, Hybrid- und Brennstoffzellenautos voranzubringen, müssten in Deutschland beispielsweise Steuervorteile für Diesel abgeschafft werden, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Instituts.
Dazu erklärte VDIK-Präsident Volker Lange: "Im Bereich der alternativen Antriebe weisen die reinen batterieelektrischen Fahrzeuge mit einem Plus von rund 61 Prozent und die Plug-In-Hybride mit plus 105 Prozent bis einschließlich Juli gegenüber dem Vorjahreszeitraum die höchsten Steigerungsraten aus." Allerdings sei die Zulassungszahl von insgesamt rund 11.500 Elektrofahrzeugen weiterhin sehr gering. Lange forderte deshalb erneut die Möglichkeit der Sonderabschreibung für gewerbliche Kunden sowie Kaufanreize für Privatpersonen von mindestens 5.000 Euro pro Fahrzeug. (rp/dpa)