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Automarkt: Herstellerzulassungen steigen kräftig

09.09.2011 12:30 Uhr
Automarkt: Herstellerzulassungen steigen kräftig
Die Autohersteller haben im August kräftig an der Zulassungsschraube gedreht.
© Foto: David Hecker/ ddp/ dapd

Neben der Industrie meldeten im vergangenen Monat laut KBA-Statistik auch die Händler und Vermieter mehr Pkw neu an. Für den Flottenmarkt war es der beste August seit Jahren.

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Die Autohersteller haben im August kräftig an der Zulassungsschraube gedreht. Wie aus den Statistiken des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) hervorgeht, legten die Eigenzulassungen der Industrie um 26,2 Prozent auf 17.486 Fahrzeuge zu. Der Handel meldete 43.644 Pkw neu an – ein Plus um 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Ein starker Anstieg war auch bei den Rental-Zulassungen zu beobachten: Die Vermieter kamen auf 24.460 Einheiten (plus 58,2 Prozent).

Auch der Flottenmarkt wächst weiter: Auf das Konto von Firmenkunden gingen im August 53.927 Einheiten. Das entsprach einem Zuwachs von 35,8 Prozent. Die gewerblichen Zulassungen machten mit insgesamt 139.517 Autos einen Anteil von 58,7 Prozent an den Gesamtzulassungen aus.

Aufwärts ging es im vergangenen Monat auch im Privatmarkt. Endkunden ließen mit 98.044 Pkw 7,5 Prozent mehr Fahrzeuge zu als im August 2010. Wie bereits berichtet, zeigte die deutsche Autokonjunktur mit einem Wachstum von insgesamt 18,3 Prozent auf 237.561 Einheiten im August analog dazu eine positive Tendenz. (rp)

 

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KOMMENTARE


nappimo

11.09.2011 - 10:23 Uhr

Es hat sich nichts geändert. Auf einem stagnierenden durch Verdrängung gekennzeichneten Markt wird weiterhin eine Wachstumsstrategie bei den Herstellerzulassungen verfolgt. Ich hoffe, dass die Autos nicht für den heimischen Markt vorgesehen sind. Das Problem der Überproduktion ist immanent latent vorhanden.


Karl Schuler

11.09.2011 - 18:35 Uhr

Ein toller August? 43.644 Autos ohne Kunden in den Händlerhallen und 17.486 Autos auf den Lagerplätzen der Werke und Niederlassungen! Aus der Monatssumme August 2011 von 61.130 Fahrzeugen ergäben sich hochgerechnet auf das Kalenderjahr exakt 733.560 Fahrzeuge. Unterstellt man in dieser Statistik, dass 20% der Zulassungen real benutzte Vorführwagen, Dienstwagen und Jahreswagen sind, verbleiben immerhin noch 586.848 Fahrzeuge ohne Kunden! Das sind für die Händler 586.848 Bestellvorgänge, 586.848 zu zahlende Rechnungen, 586.848 zu zahlende Zinsen, 586.848 Transportaufträge, 586.848 Übergabeinspektionen, 586.848 Lagerflächen, 586.848 Arbeiten für das Landsratsamt und den Schildermacher 586.848 Verkäufer, die kein Wunschauto liefern können, 586.848 Kunden, die auf Ihr Wunschfahrzeug lange warten müssen, 586.848 Produktionen, die das Fließband auslasten. Und 586.848 Fahrzeuge, die dem Hersteller einen besseren Platz in der Statistik als seinem Konkurrenten ermöglichen sollen. Anders ausgedrückt: 586.848 Hoffnungen der Hersteller! Teuer erkauft auf Kosten der Kunden und des Handels s.o.! Fazit: Bei einen geschätzen Gesamtmarkt von 3.2 Mio aufzunehmender Fahrzeuge ergibt diese Überproduktion von 586.848 Einheiten exakt 18,33% Marktanteil. Somit ist das erfolgreichste Modell der Branche das "Nichtverkaufte". Es führt "unsichtbar" ganz oben die KBA-Tabelle an! Dass es die Autohersteller bis heute nicht geschafft haben, den Verkauf kundengerecht, zeit- und paßgenau und ohne fast 20% "Puffer"-Kapazitäten zu steuern, ist ein Versagen, das mit der Stärkung und Pflege der Händlerschaft beseitigt werden könnte. Haben sich die Produzenten ungeeignet erwiesen, Verkäufer und Händler sein zu wollen?


Michael Kühn

14.09.2011 - 19:02 Uhr

Nappimo und Herr Schuler haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Insbesondere aufgrund der knallharten Zahlenfakten von Herrn Schuler ist dieser gelebte Irrsinn auch für den letzten Ignoranten unübersehbar. Ich gehe davon aus, das Herr Schuler sein Zahlenmaterial sorgfältig recherchiert hat und infolge dessen auch den "hohen" Entscheidungsträgern diese Zahlen zugänglich sind. Man sollte sie halt nur entsprechend interpretieren können...(oder wollen) Diese Kfz.-Zulassungsorgien kenne ich seit über 10 Jahren. Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass eine mittlerweile in großem Umfang bekannte Tatsache, bis heute noch keine Kurskorrektur ausgelöst hat. Jetzt könnte man auch mutmaßen, dass seitens der Hersteller, gegenüber den Aktionären ein bestimmtes Bild aufrecht erhalten werden soll, egal um welchen Preis. Ein Preis, den die Händlerschaft (als schwarzen Peter) weitergereicht bekommt. Es wird den Händlern gegenüber „schöngerechnet“ mit ach so tollen Zulassungsprämien und wie sie dadurch „viel“ Geld verdienen können. Sie brauchen diese Fahrzeuge „nur“ noch zu verkaufen… Weltoffene und klar denkende Händler, die diese „Schönrechnungen“ in Frage stellen, werden anders „gefügig“ gemacht. Ich denke hier an die Schiene mit den besonders attraktiven Modellen und deren „eingeschränkte“ Verfügbarkeit. Es ist schon auffällig, wenn einige Händler nicht liefern können wegen Lieferproblemen und Andere haben scheinbar keine oder nur geringe Lieferprobleme. Dann gibt es ja auch noch die „wohlwollende“ Herstellerbank mit ihrem Angebot zur Einkaufsfinanzierung der Fzg. Spätestens jetzt entscheidet sich, in wie weit sich ein Händler noch unternehmerisch entscheiden kann oder „Befehle“ ausführen muß. (Wessen Geld ich nehm, dessen Lied ich sing) Fazit: So lange unser Vertrieb nach alter Tradition gelebt wird, wird sich seitens der Hersteller den Händlern gegenüber nix ändern. Es läuft doch alles bestens… Hersteller steuern von einem Rekordgewinn zum nächsten… Und was bedeutet schon die „eine oder andere“ Insolvenz bei der Händlerschaft? Da hat halt mal einer versagt und / oder großes Pech gehabt, weil z.B. den „Herstellerempfehlungen“ nicht gefolgt wurde…? Abschließend würde mich interessieren, wie lange im Bundesdurchschnitt ein Händler auf seinem Chefsessel sitzt und die Verantwortung gegenüber seiner Firma, seinen Mitarbeitern usw. ernst nimmt, weil er mit Herzblut bei der Sache ist, (ja sogar die zweite oder dritte Generation), (ausgenommen Megahändler, die tauschen ihre führenden Köpfe / Filialleiter auch sehr häufig aus) und welche Zeiträume von den entsprechenden verantwortlichen Entscheidungsträgern bei den Herstellern gegenübergestellt werden können. Der Unterschied dürfte meiner Vermutung nach erheblich sein, was durchaus vieles erklären würde. Das Wort Überproduktion kennen die Hersteller nicht, weil die Ware als Lagerware und Präsentationsware für eine umfangreichere Auswahl dem Kunden gegenüber, an die Händler verkauft wird, wie Herr Schuler es sehr übersichtlich aufzeigte. Wie sähen z. B. die Produktionszahlen aus, wenn die Händler sämtliche Einheiten nur in Kommission anbieten würden und nur bei Bezahlung den Kfz.-Brief erhalten. Freie Neuwagenvermittler arbeiten nach diesem Modell mit Händlern zusammen, und beide verdienen in der Regel sogar noch Geld dabei…(erstaunlich…) Sicherlich verdienen beide keine Millionen in kurzer Zeit, - aber nur recht „passabel Leben zu können“ genügt diesen Herren von der Herstellerfraktion scheinbar nicht. Ich denke mal geschwind nur an die Abfindungen (Mio`s) von z. B. Herrn P-Rieder bei BMW und VW. Woher kommt diese „Kohle“ wohl? - von den bei den Herstellern auf Halde stehenden Fahrzeugen sicherlich nicht…


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