Von Konrad Weßner, Geschäftsführer puls Marktforschung GmbH
Nach einem Plus von 1,5 Prozent im November liegt der deutsche Automarkt mit den Neuzulassungen nach elf Monaten mit 4,6 Prozent über Vorjahr. Von daher erwarten wir für das Gesamtjahr 2016 einen Anstieg der Neuzulassungen auf über 3,3 Millionen. Unterstrichen wird die positive Branchenstimmung auch durch den sprunghaften Anstieg der mit dem Neuwagengeschäft (sehr) zufriedenen Händler von 46 Prozent im Oktober auf satte 58 Prozent im November.
Allen Unkenrufen zum rückläufigen Aftersales-Geschäft zum Trotz liegt auch die Werkstattauslastung stabil über dem Vorjahr und legt im November auf 88 Prozent zu. Einziger Wehrmutstropfen ist die nach drei Rekordjahren in Folge fasst unvermeidliche Abkühlung des Gebrauchtwagengeschäfts, mit dem nach 55 Prozent im Vormonat im November "nur noch" jeder zweite Händler (sehr) zufrieden ist. Auch die Standzeiten gehen von 87 auf 92 Tage hoch. Vor dem Hintergrund der positiven Stimmung und Entwicklung im Neuwagengeschäft mutet es schon paradox an, dass die Nachlässe beim Neuwagenverkauf wieder auf 12,4 Prozent zulegen.
Wenn nicht jetzt, wann dann hat die Autobranche die Chance, zum werthaltigen Neuwagenverkauf zurückzukehren. Offensichtlich sind die automobilen Vertriebsprozesse nahezu ausschließlich durch Stückzahlendenke bestimmt. Umdenken ist angesagt: Honorieren und bonifizieren Sie stattdessen Individualisierung und werthaltigen Automobilverkauf. "Marke statt Menge" heißt von daher auch das Motto des puls Automobilkongresses am 21. März 2017.
Wie entwickelt sich das Rabattniveau? Wer gab am meisten Nachlass? Wie schätzen die Händler die Aussichten für die kommenden drei Monate ein? Wie sicht es beim Servicegeschäft aus? Viele Details sowie Charts finden Sie im aktuellen AUTOHAUS pulsSchlag 12/2016, der in Kooperation mit puls Marktforschung und Santander erscheint. Das Spezialthema im Dezember: Finanzdienstleistungen im Aftersales. Mehr unter: www.autohaus.de/pulsschlag
Andreas Schmidt