Ausgabe 17/2008: Autohaus 17/2008

Autohaus 17/2008Audi / Die ersten Terminal-Architekturen gehen an den Start und liefern erste Peilwerte, was sie kosten.Terminal-TermineVon Dieter RadlSydney, Genf, München, Bratislava, Linz, Potsdam: Was haben diese unterschiedlichen Städte gemeinsam? Überall steht bereits ein Audi Termial! Das neue Retail-Bauformat der Audi AG geht 2008 weltweit an den Start und wird die internationale Audi Handelslandschaft künftig prägen. Im Unterschied zum (alten) Hangar-Format wird dabei nicht mehr ein Audi-Standort dem anderen gleichen, denn das vom renommierten Münchner Architekturbüro Allmann Sattler Wappner entwickelte Terminal-Konzept ist ungleich elastischer angelegt: Es kann ein-, zwei- oder mehrgeschossig gebaut werden, unterschiedliche Grundstückszuschnitte lassen sich besser nutzen, es gibt viele Aufteilungsmöglichkeiten in Etagen und Splitlevels. Bei der Frage nach den Baukosten geben sich manche Bauherren zugeknöpft, andere nennen Preise (siehe unten). Die Audi AG selbst will angesichts der großen individuellen Objektunterschiede keine konkrete Zahl nennen, nur eine kleine Faustregel: Vergleicht man das identische Raumprogramm eines eingeschossigen Terminals nach Masterplan mit einem Hangar nach Masterplan, so liegen die Baukosten pro Quadratmeter beim Terminal in der Regel etwas niedriger. Bei mehrgeschossigen Terminals wachsen naturgemäß die Anforderungen an Statik, Brandschutz etc., was die Baukosten in die Höhe schraubt. Zieht man jedoch ins Kalkül, dass mit mehrgeschossigen Autohäusern die (oft sehr teuren) Grundstücksflächen intensiver genutzt werden können, relativiert das die Mehrkosten von mehrgeschossigen Terminals.Man darf also gespannt sein, in welch unterschiedlicher Gestalt Audi Terminals nun aus dem Boden wachsen. Im Folgenden ein kleiner Blick über den Zaun (Genf, Potsdam) bzw. über den Bauzaun (Gera). Das Audi Terminal in München haben wir in diesem Heft auf Seite 54 ausführlich vorgestellt.Europapremiere in GenfAutomobilpremieren ist man in Genf beim Salon ja gewöhnt. Eine Autohaus-Europapremiere aber ist selbst für Genf etwas Außergewöhnliches: Am 13. Mai konnte die AMAG Automobil- und Motoren AG nach 17 Monaten Bauzeit ihr neues Audi Terminal in Betrieb nehmen. Weitere Terminals sind bis 2010 in Bern, Kreuzlingen und Zürich geplant. Das Genfer Audi Terminal ist zweigeschossig und verfügt auf den beiden Showroom-Etagen, die via Rolltreppe verbunden sind, über 2.040 m2 Ausstellungsfläche. Insgesamt stehen mit Tiefgarage (3.500 m2), Werkstatt (3.100 m2), Zwischengeschoss (500 m2) etc. rund 10.000 m2 Nutzfläche zur Verfügung. Die Gesamtinvestition belief sich auf 26 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet ca. 16 Millionen Euro). Ausführende Architekten waren Bugna-Barro, Genf, und De Giuli & Portier, Onex. Das neue Autohaus fasst einen vorher auf zwei Standorte verteilten Audi-Handelsbetrieb zusammen. Der Automarkt im Rhone-Kanton hat eine wichtige strategische Bedeutung. 2007 wurden hier rund 1.000 Audi-Fahrzeuge an eine anspruchsvolle, oft internationale Kundschaft vermarktet. Diese findet nun im neuen Terminal auf einen Blick die gesamte Audi-Modellpalette und kommt in den Genuss eines Service der kurzen Wege bei der AMAG Retail Genf, der Betreiberin des Audi Terminal, die derzeit 88 Mitarbeiter beschäftigt.Audi Terminal PotsdamAm 5. Juli ging in Potsdam das Audi Terminal der Autohaus Babelsberg GmbH & Co KG an den Start. Das Architekturbüro Soltkahn aus Rangsdorf war hier für die Umsetzung des Masterplans verantwortlich. "Die Besonderheit an unserem Standort war, eine Bestandsimmobilie mit dem neuen Architekturkonzept der Audi AG zu verbinden", erläutert der Autohaus-Geschäftsführer Andreas Bohl. Das Terminal wurde dabei an den Baubestand behutsam "angedockt". Mehr als 2 Millionen Euro kostete der Neubau (Gesamtinvestition, keine Grundstückskosten). Neben der gut 500 m2 großen Ausstellungsfläche, die nun die Präsentation der gesamten Audi Modellpalette ermöglicht, erwarten den Kunden Highlight-Flächen, Lounge- und Shopbereiche, Direktannahme und repräsentative Fahrzeugübergabe. "Die neuen Räume sollen auch als Treffpunkt für Veranstaltungen verschiedenster Art dienen", freut sich Bohl auf die Zukunft des neuen Audi Zentrums. Das Autohaus Babelsberg beschäftigt heute 110 Mitarbeiter, die an diesem Traditionsstandort markenexklusiv Audi, VW und Hyundai betreuen. Audi Terminal GeraEin eingeschossiges Audi Terminal nimmt derzeit in Gera Gestalt an (siehe Computeranimation): Der erste Baggeraushub für das Audi Terminal der AFA Autohaus Gera Nord GmbH ist bereits erfolgt. Auf der Basis des Masterplans des Architekturbüros Allmann Sattler Wappner stammt der Entwurf für den Standort Gera vom Architekten Thomas Wittmann, einem autorisierten Planungsbüro der Audi AG. Gebaut wird das Audi Terminal von der Generalbauunternehmung Borgers, die bis heute schon mehr als 1.200 Autohäuser und Werkstätten gebaut hat. Man darf gespannt sein, wie die eingeschossige Variante des Audi Terminals in Gera einmal aussehen wird.

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