Das klassische Autohaus ist scheinbar ein Auslaufmodell – diesen Eindruck könnte man zumindest gewinnen, wenn man die aufgeregten Debatten über Digitalisierung und Online-Vertrieb verfolgt. Gerade hat Volkswagen medienwirksam seine Pläne für das Geschäftsmodell der Zukunft vorgestellt. Der Tenor: "Es geht nicht mehr um Glaspaläste".
Glaspaläste – da sind sich sicher alle einig – braucht es tatsächlich keine (mehr), moderne, einladende Autohäuser dagegen schon. Das zeigt auch nachdrücklich die jährliche AUTOHAUS-Umfrage unter den in Deutschland tätigen Herstellern und Importeuren zu den Bau-Investitionen in den Markennetzen. Abgefragt wird nicht nur die Anzahl der Bau- und Modernisierungsprojekte, sondern auch die Höhe der damit zusammenhängenden Investitionen der Handels- und Servicepartner – jeweils gesondert nach drei Jahreszeiträumen.
Bei der letztjährigen Erhebung waren die Werte deutlich nach oben geschnellt – auf rund 1,18 Milliarden Euro. Und auch in diesem Jahr zeigt die Umfrage ein weiterhin hohes Niveau bei Bauprojekten und Investitionen. Laut der AUTOHAUS-Hochrechnung könnten 2019 rund 1,06 Milliarden Euro in die Erneuerung von Autohäusern und Werkstätten fließen. Ein Auslaufmodell sieht anders aus. (AH)
Weitere Details zu der Umfrage und deren Methodik erfahren Sie im AUTOHAUS Spezial Bauen 2018, das mit der AUTOHAUS-Ausgabe 21/2018 erschienen ist.
Weitere Highlight-Themen von Bauen 2018:
Baustandards 2018: An der Außen-CI ändern derzeit nur wenige Marken etwas. Der Schwerpunkt liegt auf der multimedialen Ausstattung der Schauräume sowie auf der Vorbereitung der Elektromobilität.
Händlerpräsenz in Einkaufszentrum: Die Autopräsentation im Einkaufszentrum wird von mehreren Herstellern getestet. Einige dieser Stores haben bereits wieder geschlossen. Anderem machen weiter oder kommen neu hinzu. Ein Zwischenbericht.
Neue Mercedes-CI: Der "Marken Auftritt Retail 2020" von Mercedes-Benz nimmt in einigen Autohäusern und Niederlassungen inzwischen Formen an. Speziell im Verkaufsbereich mit Kundenkontakt schaffen die baulichen und digitalen Elemente neue Prozesse.
Autohaus J. Huber: Der Mehrmarkenhändler aus Niederbayern hat seine drei Betriebe in einem großen Neubau gebündelt. Das Autohaus ist eines der ersten mit der neuen Renault-Signalisation.
Baupartner-ABC: Einen wesentlichen Teil der Baunebenkosten machen die sogenannten Fachingenieure aus. Architekt Michael Schramm erklärt, welche Spezialisten notwendig sind und worauf der Bauherr achten sollte.
Zuschüsse: Mit der von saatlicher Seite großzügig geförderten Sanierung können Autohäuser bei Bauprojekten Kosten sparen – und sich für die Elektromobilität rüsten. Experte Erich Koller kennt die Details.