Bis zu 1.000 Fahrzeuge auf 12.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche – im "Audi Gebrauchtwagen:plus"-Zentrum München kann es schon etwas dauern, bis man seinen Traumwagen findet. Das gilt vor allem sonntags oder an Feiertagen, wenn das Verkaufspersonal nicht zugegen ist. Abhilfe verspricht jetzt eine neue App mit Augmented Reality-Funktion (AR; Erweiterte Realität). Der User kann darüber vorab die Gebrauchtwagen, die ihn interessieren, auswählen und sich per Karte oder AR-Orientierung zum Autohaus und dort bis zu den gewünschten Fahrzeugen führen lassen. Entwickelt wurde die Lösung von den Anbietern Virtourio und Favendo.
Die Navigation im Betrieb erfolgt über ein Beacon-basiertes Indoor-Navigations-System. Dabei ermitteln kleine Bluetooth-Sender sowohl die Positionen der Fahrzeuge als auch die der Kunden – und zeigen den Weg zum Fahrzeug auf einer Karte. Die Technologie wird bereits von einigen großen Kaufhäusern genutzt. Es ist allerdings auch möglich, sich über AR die Position des gesuchten Fahrzeugs im Handybildschirm anzeigen zu lassen. Diese wird als Point-of-Interest-Flagg visualisiert, die zusätzliche Informationen zum Fahrzeug öffnet. Zudem kann das GW-Zentrum auch kundenspezifische Angebote darüber kommunizieren.
Die Entwickler versprechen eine "nahtlose User Experience von Online zu Offline-Handel". Nach Einschätzung der beiden Geschäftsführer Stephan Spachowski (Virtourio) und Richard Lemke (Favendo) ist eine solche App "ein Teil der zukünftigen Autohandelsstrukturen". Außerdem könne der Nutzer via Smartphone in Interaktion mit POS-Displays treten und sich Preisschilder oder Videos einspielen lassen. Grundsätzlich sei die gesamte multimediale Bandbreite inklusive interaktiver 3D-Animationen darstellbar, hieß es.
Tracking des Fahrzeugbestands
Neben den verkaufsfördernden Funktionen soll die "Get your Audi:plus"-App (kostenlos für iOS- und Android-Geräte) auch die internen Abläufe im Echinger Audi-Autohaus unterstützen. So kann die Betriebsleitung etwa den Standort der Fahrzeuge nachverfolgen sowie den Aufbereitungs- und Bereitstellungsprozess überwachen. Damit lassen sich sowohl die Aufwände als auch die Abverkaufszeiten optimieren.
Spachowski und Lemke denken bereits an die nächste Generation ihrer modularen Lösung. Sie solle künftig auch mobile Leadgenerierung und -konvertierung ermöglichen. Beispielhaft nennen die Geschäftsführer den Fall, wenn dem Verbraucher auf der Straße ein Auto gefällt und er dazu mehr wissen will. "Das Smartphone wird ein x-beliebiges Fahrzeug erkennen können und dem Interessenten Details und Preisangebote anzeigen." (rp)
Derek Finke