Die Leipziger Automobil International (AMI) hat traditionell einen schweren Stand im Messekalender. Fährt sie doch extrem dicht im Windschatten des Genfer Automobilsalons, der nach wie vor eine sehr hohe internationale Anziehungskraft genießt. Das führte bis dato immer dazu, dass die AMI zwar von Journalisten gut besucht und ob ihrer hervorragenden Infrastruktur und Organisation sehr gelobt wird, allerdings nicht die internationale und nationale Reputation genießt wie zum Beispiel eine IAA.
Mit jährlich gut 300.000 Besuchern zeigen die AMI und die begleitende, verkürzte Werkstattbranchenmesse AMITEC nach Meinung einiger zu wenig Sogwirkung. Das führte zuletzt dazu, dass namhafte Automobilhersteller der AMI in Leipzig den Rücken kehrten, obwohl man vor den Türen Leipzigs gerne Autos zusammenschraubt und dafür auch fürstlich gefördert wird.
In diesem Jahr ist das anders: BMW ist wieder an Bord und stellt auf der AMI aus. Dafür fehlen einige andere. Volker Lange, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK), sieht die AMI dennoch positiv: "Die Pkw-Messe in Leipzig ist etablierte Plattform der gesamten Automobilbranche und die wichtigste Branchenmesse in Mitteleuropa. Die 20. Auto Mobil International kann im Auto-Frühling 2010 die für den Automobilmarkt in Deutschland notwendigen Impulse setzen und für eine Belebung der automobilen Konjunktur sorgen."
Der Sparzwang bei den Automobilherstellern lässt sich allerdings nicht wegdiskutieren. Der heimische und europäische Markt verspricht keine Wachstumsraten mehr und demzufolge konzentrieren sich die Hersteller künftig mehr auf die Messen, die aufgrund des Image unbedingt belegt werden müssen. Fatal für Leipzig, aber leider hat man es in den letzten 20 Jahren nicht geschafft, in die erste Reihe der Automobilmessen vorzustoßen.
Zweite Spezialmesse
Am Engagement der Organisatoren, an den vielen Sonderschauen, den zahlreichen Vorträgen lag das mit Sicherheit nicht. Und auch dieses Jahr fehlt es nicht am Unterhaltungswert. Im Mittelpunkt stehen rund 60 Welt-, Europa- und Deutschlandpremieren der Fahrzeughersteller bzw. Importeure. Darunter die Highlights: BMW 5er Touring, Audi TT, Audi A1, Porsche Cayenne Hybrid, Dacia Duster, Toyotas RAV4, Subaru Impreza XV oder Chevrolet Camaro.
Erstmals dabei sind auch Energieversorger wie E.on und RWE, die den Besuchern das Thema Elektromobilität näher bringen wollen. Zudem bekommt die AMI einen zweiten Begleiter. Neben der inzwischen obligatorischen AMITEC (15.000 qm Fläche, 200 Aussteller) für Service, Teile und Werkstattzubehör wird erstmals die AMICOM integriert. Die AMICOM umfasst den gesamten Bereich des Fahrzeugentertainments – also Navigation und Kommunikationstechnik rund ums Auto. Nach bewährtem Muster der AMITEC gilt auch für die AMICOM eine verkürzte Messedauer (10. bis 14. April).
Das stets attraktive Rahmenprogramm der AMI beinhaltet in diesem Jahr unter anderem Sammelfahrzeuge, die von 16 deutschen und europäischen Automobilmuseen zur Verfügung gestellt werden. Darunter ca. 30 exklusive Raritäten aus den Bereichen Oldtimer, Youngtimer, Sportwagen, Prototypen und Studien und Spezialumbauten. Zahlreiche Vorträge und Sonderschauen machen die Messe zur interessanten Informationsquelle.
Informationen zu Eintrittspreisen und Öffnungszeiten finden Sie unten in der Downloadbox.
- AMI 2010 - Hallenplan (1.1 MB, PDF)
- AMI 2010 - Öffnungszeiten und Eintrittspreise (17.9 KB, PDF)