Ausgabe 16/2009: Allzeit bereit

Allzeit bereitSoziale Ader E VW- und Audi-Händlerin Martina Stoppanski geht es in Ettlingen nicht nur um gute Geschäfte, sondern auch um den Einsatz für Kunden, Mitarbeiter und Gesellschaft. von Ralph M. MeunzelAllzeit bereit“ ist bekanntlich das Motto der Pfadfinder von St. Georg, die damit ihre Hilfsbereitschaft ausdrücken. Es kann aber auch für Martina Stoppanski gelten, die vor fünf Jahren in das Volkswagen- und Audi-Autohaus in Ettlingen eingestiegen ist. Nach dem frühen Tod der Mutter vor zwei Jahren, die ebenfalls als Geschäftsführerin tätig war, ist die Verantwortung für die Diplom-Kauffrau allerdings noch größer geworden. Vater Rolf und Tochter Martina führen die beiden Betriebsteile seit 2007 gemeinsam. Während der Seniorchef für Volkswagen Pkw und Nutzfahrzeuge zuständig ist, kümmert sich Martina um die Premiummarke aus Ingolstadt. Das Unternehmen wurde 1955 vom Großvater Herbert als VW-Werkstatt gegründet und hat sich in den vergangenen 54 Jahren mit seinen 110 Mitarbeitern zu einer lokalen Größe im Badischen entwickelt. Im vergangenen Jahr hat man 500 VW-Neuwagen, 420 Audi und 120 Nutzfahrzeuge verkauft. Dazu kamen noch 1.000 Gebrauchte.Das Stoppi-SchiffDurch das große Bullauge in ihrem Büro kann Frau Stoppanski ihr Audi-Reich gut überblicken. Dabei geht es aber nicht um Kontrolle, sondern um Aufmerksamkeit bzw. Kundenorientierung. „Kunden wollen nicht lange warten, sondern unverzüglich angesprochen werden“, erklärt die Unternehmerin. Wer ihre Nummer direkt anwählt, hat sie in der Regel nach dem zweiten Klingelton am Ohr. Auf dem Schreibtisch steht ein Papierschiff mit dem Namen „Stoppi,“ der Kurzform des Autohauses. Anhand dieses einfachen Exponats hat Martina Stoppanski die Mitarbeiter auf der letzten Betriebsversammlung auf die momentane Lage eingestimmt. Dabei wurden die aktuellen Kennzahlen angesprochen. Die Verschrottungsprämie hat das Geschäft zwar auch in Ettlingen spürbar belebt. „Es kann derzeit allerdings niemand voraussagen, in welche Richtung sich das Autogeschäft entwickelt“, so die Geschäftsführerin. Ihr sei es deshalb wichtig gewesen, darauf aufmerksam zu machen, dass sich das Blatt deutlich in Richtung Flaute drehen könnte, sagt Frau Stoppanski und weiter: „Ich wollte ein Signal setzen, dass es dann auch zu Einschnitten bei den betrieblichen Leistungen kommen könnte.“Innerer ZusammenhaltDerartige Einschnitte sind in der Regel nicht geeignet, um die Stimmung zu heben. Die positive Reaktion ist aber ein Beleg für den Zusammenhalt innerhalb des Hauses. Dafür wird von der Geschäftsleitung auch viel getan. „Ohne motivierte und zufriedene Mitarbeiter haben wir auch keine zufriedenen Kunden“, erklärt die 30-Jährige. Monatliche Mitarbeiterevents würden dafür sorgen, dass die Stimmung im „Stoppi-Team“ stimme. Dazu zählen sportliche Standardaktionen wie Bowlingabende, Radtouren oder Skifahren. Es gibt aber auch Koch- und Malkurse. Man geht gemeinsam auf die Kart-Bahn oder macht einen Lehrgang in Fahrsicherheit. In Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer Karlsruhe, in der Frau Stoppanski als Wirtschaftsjuniorin tätig ist, können die Mitarbeiter Rhetorikkurse besuchen. Soziales Engagement ist im Hause Stoppanski kein Fremdwort. Seit vielen Jahren ist Vater Rolf als Obermeister der Kfz-Innung Karlsruhe tätig. Die Tochter ist Lehrbeauftragte an der Uni Mannheim und in der Bundesfachschule für Kfz-Betriebswirtschaft (BFC) in Calw. Stoppi goes to schoolAuf das Projekt „Stoppi goes to school“ ist die Unternehmerin besonders stolz. Die Initiative wendet sich an alle interessierten Schulen und Kindergärten und soll Lehrern und Schülern die Automobilbranche näher bringen. Das Programm bietet Lehrerstammtische, Praktika im Autohaus für die Pädagogen und deren Schützlinge, Schülerworkshops sowie Betriebsbesichtigungen, um gute Auszubildende zu gewinnen. Außerdem steht Frau Stoppanski für Vorträge in den Schulen zur Verfügung. Der Blick über den Tellerrand zahlt sich aus, wie die zahlreichen Auszeichnungen belegen. Das Autohaus wurde beispielsweise 2007 für den „Großen Preis des Mittelstands“ nominiert und wurde 2008 Testsieger beim Werkstatttest der „Autozeitung“. Dass man sich bei diesem Engagement nicht verzettelt und den Betrieb und dessen Abläufe immer im Auge hat, zeigt der erfolgreiche Abschluss des Q-Power-Programms von Audi, das unter der Ägide des ehemaligen Vertriebsvorstands Ralph Weyler initiiert wurde. Im Februar überreichte der Q-Power-Projektleiter Sebastian Schwarz die Trophäe für den erfolgreichen Abschluss, den bis dahin erst zwölf weitere Audi-Betriebe erreicht haben, an Rolf und Martina Stoppanski. Events und LeistungAuszeichnungen sind ein Beleg für gute Arbeit. Doch wie sieht die Kundenansprache in der Praxis aus? „Wir wollen mit guten Leistungen und nicht mit Rabatten überzeugen. Deshalb verzichten wir im Service auf kurzfristige Preisaktionen oder Kundenkarten“, definiert die Geschäftsführerin die Strategie. Zur selbstverständlichen Dienstleistung und Steigerung der Kundenloyalität zählen der Hol-und-Bring-Service oder die Reifeneinlagerung. Großzügige Events (Stoppi-Partys) mit bis zu 600 Gästen sind eine weitere Spezialität des Hauses. Die Kunden werden dann immer mit persönlichen Anschreiben und nicht in Form von Massenpostsachen eingeladen. Es gibt dafür spezielle Eintrittskarten. Ein wichtiger Aspekt: Die gesamte Mannschaft ist immer auch für diesen Service in Form von Catering und Bedienung verantwortlich. Aber auch beim Motoröl verlässt man sich mit der Marke Shell auf Qualitätsprodukte. „Die Verbindung zur Muschel ist bereits vor 50 Jahren geknüpft worden“, meint die Unternehmerin. Eine Shell-Tankstelle sei bereits für den Großvater ein Grundstein für den Erfolg gewesen. „Dafür sind wir dankbar und deshalb bleiben wir auch aus Tradition ein treuer Shell-Kunde.“ zKurzfassungGemeinsam mit ihrem Vater Rolf führt Martina Stoppanski den VW- und Audi-Familienbetrieb in Ettlingen. Schon 1955 hatte Großvater Herbert das Unternehmen gegründet.Die Chefin engagiert sich intensiv für Menschen. Das fängt bei den eigenen Mitarbeitern an, die sie mit sportlichen Aktivitäten und anderen Teamevents zu einer festen Gemeinschaft macht. Außerdem ist Martina Stoppanski Lehrbeauftragte an der Uni Mannheim und in der Bundesfachschule für Kfz-Betriebswirtschaft (BFC) in Calw. In der Region bietet man Schulen und Kindergärten an, in die Welt des Autohandels hineinzuschnuppern.Belohnt werden die Stoppanskis immer wieder durch verschiedene Auszeichnungen. So ist das Haus einer von nur 13 Audi-Betrieben in Deutschland, die das Q-Power-Programm der Ingolstädter erfolgreich abgeschlossen haben.Handel

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