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Abgas-Skandal: Audi-Chef erstmals als Häftling vernommen

20.06.2018 14:12 Uhr
Am Mittwoch wurde Rupert Stadler zum ersten Mal als Beschuldigter vernommen.
© Foto: ekostsov/stock.adobe.com

Gleich nach seiner Festnahme hatte Audi-Chef Rupert Stadler eine Aussage angekündigt. Nun haben die Staatsanwälte mit ihren Vernehmungen begonnen.

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Nach zwei Tagen im Untersuchungsgefängnis Augsburg-Gablingen ist Audi-Chef Rupert Stadler am Mittwoch erstmals als Häftling vernommen worden. Staatsanwaltschaft und Verteidigung äußerten sich nicht zum Inhalt oder zur Dauer der Vernehmung. Stadler hatte nach seiner Festnahme am Montag eine Aussage angekündigt.

Die Ermittler werfen dem inzwischen beurlaubten Audi-Chef Betrug vor, weil er nach Aufdeckung der Abgasbetrügereien bei Dieselautos 2015 in den USA weiter manipulierte Autos in Europa habe verkaufen lassen.

Die Ermittlungen gegen ihn und einen weiteren, namentlich nicht genannten Audi-Vorstand gab die Staatsanwaltschaft vor einer Woche bekannt. Weil Stadler daraufhin Anstalten gemacht habe, Zeugen oder Mitbeschuldigte zu beeinflussen, ließ ihn eine Ermittlungsrichterin wegen Verdunkelungsgefahr am Montag in Ingolstadt verhaften.

Wie lange Stadler in U-Haft bleiben muss, ist völlig offen. Die Staatsanwaltschaft ist gehalten, bei Inhaftierten beschleunigt zu ermitteln. Der Staatsanwalt sagte, wenn durch Stadlers Aussage oder andere Gründe die Verdunkelungsgefahr oder der dringende Tatverdacht entfiele, wäre er sofort freizulassen. Sein Verteidiger kann auch jederzeit Haftbeschwerde beim Oberlandesgericht einlegen oder, wenn sich neue Sachverhalte ergeben, Haftprüfung bei der Ermittlungsrichterin am Amtsgericht beantragen.

Bei einer Verurteilung wegen gewerbsmäßigen Betruges würden Stadler zwischen sechs Monaten und zehn Jahren Haft drohen. Bei einer anderen rechtlichen Bewertung mit mehreren Einzelstrafen könnte die maximal mögliche Gesamtstrafe theoretisch sogar bei 15 Jahren liegen.

Stadler ist in der JVA Augsburg-Gablingen in Untersuchungshaft. Weil er seine Aufgaben als Vorstandschef nicht erfüllen kann, hat der Audi-Aufsichtsrat am Dienstag den Vertriebschef Bram Schot zum kommissarischen Vorstandsvorsitzenden berufen. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt im VW-Dieselskandal gegen 20, die Braunschweiger Staatsanwaltschaft gegen 49 Beschuldigte. (dpa)

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KOMMENTARE


August

20.06.2018 - 23:46 Uhr

Der "Herr der Ringe" geht nun in den Bau....nicht, dass durch die idiotische NOx-Grenzwertdebatte irgendeiner gesundheitlich Probleme hat (die täglichen Arbeitsplatzgrenzwerte sind deutlich höher


Gerhard Lustig

21.06.2018 - 05:44 Uhr

Jetzt hat das politische Auto-Deutschland sein Opfer. Zur Freude der Asiaten und US-Amerikaner zerstören die Medien – dem „Der Spiegel“ sei dank“ eine tragende Wirtschaftssäule.Anmerkung: Was macht die Politik, wenn Volkswagen zu ähnlich drastischen Maßnahmen greift und ihrerseits sich von Teilen des Marktes zurückzieht. Die VW-Eigner haben ihre Taschen voll, was kümmert sie die nachgelagerte Arbeitswelt.Aus der Geschichte werden keine Lehren gezogen: Der politische Ruck nach rechts, die Radikalisierung der Arbeitsverhältnisse, die ausufernden Verbotskriterien und ein Feigenblatt-EU-Parlament, hinter dem sich die EU-Mitgliedsstaaten verstecken.Damit soll die Lüge um den Dieselskandal nicht kleingeredet werden. Mit Umwelt hat das ganze Geschrei nichts zu tun.Was in der Weltkriegsvergangenheit die Stahlkonzerne waren, sind heute die IT-Riesen. Werden die Leute zuviel, dann kann man ja – jeder Automobilgroßkonzern ist an die Rüstungsindustrie gekoppelt – das Kriegsspielzeug hervorholen. Dann ist es völlig egal, was verbrannt wird und der Umwelt schadet. „American first“ wird, wie nach dem Zweiten Weltkrieg, dann ein neues (wirtschaftliches) Hilfsprogramm für Europas Wiederaufbau auf die Beine stellen und unsere nächste Generation dafür dankbar sein (müssen).Also hauen wir weiter hin auf die Autoindustrie, von der wir alle abhängig sind!


Wolfgang Ebert

22.06.2018 - 11:53 Uhr

Die hier abgegebenen Kommentare ändern nichts am Betrug zu Lasten der Kunden, die viel Geld für sogenannte Premium-Fahrzeuge hingelegt haben. Leider ist es heute so, daß die Konzerne nicht dem Kunden, sondern den Aktionären und Inhabern verpflichtet sind.Wenn es kein Betrug am Kunden gewesen wäre, hätte VW nicht alleine in den USA 20 Milliarden bezahlt und eine riesige Menge Autos zurückgenommen. Der zweite Skandal ist der, daß deutsche und europäische Kunden lehr ausgehen, d.h. im Regen stehen gelassen werden. Und es gibt einen dritten Skandal, der in der Presse nicht so stark verfolgt wird: Das sind die sogenannten Thermofenster. Die Autolobby hat es fertiggebracht, die Politik davon zu überzeugen, daß diese Thermofenster zur "Schonung" der Motoren notwendig sind, d.h. bis 13 - 15 Grad Außéntemparatur (je nach Hersteller) wir überhaupt nicht gereinigt. Vorgeheizte SCR - Kats sind der Industrie halt zu teuer - dann lieber diese Lösung. Solange man das durchbringt, die billigste Lösung. Ob die Rechnung der Industrie insgesamt aufgeht, darf abgewartet werden !


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