Digitalisierung ist und bleibt ein Dauerbrenner im Automobilhandel. Richtig umgesetzt ist sie ein Hebel, der Prozesse schneller, schlanker und besser macht. Aber: "Kein Autohaus ist gleich. Digitalisierung mit der Gießkanne funktioniert daher oftmals nicht", erklärte Horst-Dieter Ries, Geschäftsführer des Autozentrums Ries, am Freitag in Bad Grießbach.
Untrennbar mit einer erfolgreichen Datenstrategie ist, neben der Qualität derselben, ein einfacher und schneller Zugang für die Mitarbeiter. Der Anspruch bei Ries ist es, "die Dinge dann zu haben, wenn sie gebraucht werden". Unabdingbar sei es aber auch – und das wurde schon an den Vorträgen am Vortag deutlich: Die Mitarbeiter müssen bei der Implementierung eines solchen Systems mitgenommen werden.
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AUTOHAUS SommerAkademie 2023 - Tag 2
BildergalerieBei Ries bekommen Kunden mittlerweile den Link zu einer individuellen Internetseite per E-Mail oder SMS zugesandt. Damit könne man Angebote erstellen, die perfekt auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten sind, erklärte Ries.
Externes Callcenter
Im Anschluss zeigte Jörn Wohlers, Geschäftsführer bei Preckel Automobile, wie erfolgreiches Leadmanagement funktioniert. In seinen Vortrag konzentrierte er sich auf eine der Schwachstellen, die er in seinem Unternehmen ausgemacht hatte: die Telefonleitung. "Zwei Drittel unserer Anrufe sind bestimmt verpufft", so Wohlers, der sich daraufhin an einen Dienstleister wendete. Mehr als 400 tägliche Anrufe werden nun von 20 Mitarbeitern im Schichtsystem abgearbeitet. Die damit verbundenen Kosten von mehreren Euro pro Anruf sieht der Händler als "Investition in die Qualität des Unternehmens" – und damit gut angelegt. Zudem werden auf diese Weise Ressourcen bei den eigenen Mitarbeitern frei.
AUTOHAUS SommerAkademie 2023 - Tag 1
BildergalerieEine weitere Möglichkeit, die wertvollen Fachkräfte in den eigenen Reihen möglichst effizient einzusetzen, zeigten Veact-Geschäftsführer Philipp Posselt und der online zugeschaltete Domenico Patera, Leiter Aftersales Betriebsverbund Mitte der AMAG Automobil und Motoren AG, auf. Mithilfe eines externen Dienstleisters werden manche Aufgaben, wie beispielsweise das Räder-Reifen-Geschäft, bei AMAG mittlerweile ausgelagert. Je nach Fähigkeiten des Gewerk-Dienstleisters können auch andere Zusatzarbeiten ausgelagert werden.
Eine Plattform für alles
Den Abschluss der diesjährigen SommerAkademie bildete Nutzfahrzeughändler Sirri Karabag und sein Bericht über die Plattform für alles. Auf dieser werden Absatzfinanzierungsbanken, Logistiker, Verkäufer und Logistiker miteinander vernetzt. Auch der Sales-Prozess wird darüber vollständig abgebildet. Mehr zu diesem Thema lesen Sie in der AUTOHAUS-Ausgabe 18/2023.