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Audi-Manager Sander: "Wir stehen uneingeschränkt zum Vertriebsnetz"

01.06.2017 17:00 Uhr
Audi-Manager Sander: "Wir stehen uneingeschränkt zum Vertriebsnetz"
Martin Sander verantwortet seit September 2016 das Audi-Geschäft auf dem Heimatmarkt.
© Foto: Audi

Martin Sander gibt Entwarnung. Der Deutschland-Chef von Audi stellt gegenüber AUTOHAUS klar, dass die Marke keine Netzkorrektur plane. Die Diskussion mit den Händlern über das künftige Geschäftsmodell sei im Gang.

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Vor dem Hintergrund neuer Vertragsentwürfe hat Audi ein klares Bekenntnis zur deutschen Handelsorganisation abgegeben. Martin Sander, Leiter Vertrieb Deutschland bei Audi, erklärte am Donnerstag im Gespräch mit AUTOHAUS, dass die Marke uneingeschränkt zu ihrem Vertriebsnetz stehe und keine Restrukturierung plane. "Wir haben für unser Netz die richtige Größenordnung und dabei weniger Stützpunkte als die Mitbewerber." Derzeit verfügt Audi auf seinem Heimatmarkt über rund 400 Vertriebsstellen mit ca. 250 Unternehmern.

Sander betonte: "Unsere Partner haben zusammen mit uns Milliarden in das Netz investiert – und wir wollen, dass sich diese Ausgaben auch in Zukunft amortisieren und unsere Händler weiter gutes Geld verdienen. Das ist und bleibt eines unserer zentralen Geschäftsprinzipien." Wenn ein Betrieb profitabel sei, gebe es keinen Grund zu reagieren. Gleichwohl stellte der Manager klar: "Natürlich wird es in Einzelfällen auch weiterhin Anpassungen geben, wie in den Jahren zuvor auch." Von einer neuen Netzstruktur oder andere Korrekturen könne aber keine Rede sein.

Anders als der Volkswagen und Audi Partnerverband (VAPV) sieht Audi die Notwendigkeit für neue Händler- und Serviceverträge. Sander: "Wir brauchen nach unserer Auffassung vertragliche Anpassungen, um Trends der Automobilbranche profitabel für unser Geschäft zu gestalten." Mit dem Händlerverband und weiteren Autohäusern befinde sich der Hersteller im Austausch über das neue Geschäftsmodell und die Vorbereitung auf die Digitalisierung. "Wir diskutieren intensiv darüber, wo wir stehen und wo es Gestaltungsbedarf gibt."

Mitte Mai war der Audi-Handel von neuen Vertragsentwürfen überrascht worden. Der VAPV reagierte darauf mit beispielloser Kritik (wir berichteten). Nach den Informationen will der Hersteller insbesondere im Geschäft mit großen Flotten und im Internet den Direktvertrieb forcieren. Weitere Streitpunkte betreffen das Lieferprogramm, Kundendaten, Standards sowie Synergien mit den anderen Marken des VW-Konzerns. Dem Vernehmen wird auch über ein Agenturgeschäft für "Small Commercials" diskutiert.

Sander bezeichnete das in der aktuellen Berichterstattung entstandene Bild als "nicht nachvollziehbar und im Widerspruch zu unserer Philosophie". Mit Blick auf das Großkundengeschäft sagte er: "Wir werden das aktuelle Erfolgsmodell fortführen und auch weiterhin die Synergien im Konzern nutzen." Berichte, wonach es künftig nur noch 20 große Audi-Händler auf dem deutschen Markt geben werde, seien falsch. "Das ist völlig unrealistisch." (rm/rp)

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