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HB ohne Filter vom 23. September 2011

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Datum:
23.09.2011

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Heute mit den Themen: Volkswagen hinter der Superlative, IAA-Anpassungsnotwendigkeiten im Service, IAA und das Elektroauto, Lebensversicherungen – unsichere Altersvorsorge und Räder- & Reifen-Management. 

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19. September – Montag 

IAA-Inszenierung – Volkswagen hinter der Superlative. Wer die große VW-Familienparty am Montagabend vor den Pressetagen, sprich genau vor einer Woche, die Inszenierung der Pressekonferenzen der einzelnen Konzernmarken abruft, vor allem die Einführung der siebten Generation des 911er, als die kompletten Familien der Porsche-Piëch auf dem Porsche-Stand in der ersten Reihe saßen, dazu der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn, die Top-Manager des gesamten Markenkonglomerates, dann den genialen, wenn auch etwas zu dicht gedrängten Audi-Parcours "Weißer Riese" aufruft und gleichzeitig weiß, dass über alle Events 13.000 Journalisten direkt aus Frankfurt ihre Eindrücke weltweit multiplizieren, kann da nur von einer gigantischen Inszenierung reden. An dieser Opernaufführung wurde im Konzern sicher monatelang geübt. Dazu kommt aktuell eine Umsatzrendite jenseits von zwölf Prozent und die Perspektive, 2011 sage und schreibe acht Millionen Fahrzeuge zu verkaufen. 

Hinter dieser Fassade brauen sich aber einige Probleme zusammen. Zur IAA kam quasi die Kündigung der Ehe mit Suzuki. Die 20-prozentige VW-Beteiligung an Suzuki sollte die Wolfsburger vor allem auf dem indischen Markt nach vorne bringen. Die Fusion VW-Porsche ist immer noch nicht abgeschlossen. Da stehen Schadenersatzklagen aus den USA in Milliardenhöhe vor der Tür. Außerdem läuft ein Ermittlungsverfahren gegen den früheren Porsche-Chef Wendelin Wiedeking, der sich nach wie vor im Verborgenen hält. Im Ressort des Einkaufsvorstandes Garcia Sanz gibt es Ungereimtheiten. Da soll u.a. T-Systems großes Wohlwollen für den Werksclub Vfl Wolfsburg gezeigt haben. Garcia Sanz ist beim Vfl rein zufällig Aufsichtsratsvorsitzender. Und was da alle 14 Tage in den VIP-Lounges abgeht, hat offensichtlich nicht nur sportiven Charakter. 

Die Dauerbaustelle MAN ist noch nicht geschlossen. Selbst wenn in Folge die Lkw-Liaison MAN und Scania zustande kommt, muss man zur Kenntnis nehmen, dass beide "Einheiten" sich spinnefeind sind. Das Thema Seat ist immer noch nicht so durchsaniert, dass ein Markenerfolg selbstredend ist. Seine Liebe zur Marke Alfa hat Konzern-Patriarch Ferdinand Piëch bereits vor einigen Monaten offen ausgesprochen. Ob die "Markensammlerei" im Konzern weitere Strategie ist? Es fiel aber dieses Jahr auf der IAA auf, dass der "Alte" sich mit süffisanten Kurzattacken auffällig zurückhielt. Ob die Baustellen auf dem Weg zur Weltspitze bis 2018 doch nicht langsam zu groß und unübersichtlich werden? 

20. September – Dienstag 

IAA-Anpassungsnotwendigkeiten im Service. Die 64. IAA brachte 89 Weltneuheiten. Erst Sale, dann After-Sales, sprich die "Neuen" kommen mit Zeitverzug im Service an. Und welche Kenntnis hat dann der Service-Berater von den Newcomern? Werfen wir die zentrale Frage auf: Wer ist im Servicebereich im Autohaus wichtiger – das Auto oder der Kunde? Der Kunde hat Vorrang. Er bezahlt, er fährt das Auto, er hat ein bestimmtes Anliegen, er entscheidet. Der Kunde will nun von seinem Service-Berater wissen, wie er und nicht der Hersteller oder ein Verbraucherblatt sein Auto-Anliegen sieht. Der Kunde verlangt also, dass er ernst genommen wird. Und das erfordert kommunikative Kompetenz.

In der Regel fahren die Service-Berater die Premium-Fahrzeuge des Kunden selber nicht. Und jetzt der Schluss: Nicht nur die Verkäufer, auch die Service-Berater sollten mit den neuen Modellen fahren, sie anfassen, erkunden, wissen wie man was bedient und dem Kunden sogar zeigen, wie er die Feinheiten seines Fahrzeuges optimal nutzen kann. Schließlich haben sie 18 Mal mehr Kontakt zum Kunden als der Verkäufer!

21. September – Mittwoch

IAA und das Elektroauto. Was bedeuten die auf der IAA vorgestellten alternativen Antriebstechniken für den After-Sales-Bereich im Autohaus? Ölverschmierte Mechatroniker im Blaumann gibt es heute noch. Doch die alternativen Antriebe erfordern Anpassung: Elektro-, Hybrid-, Wasserstofftechnik. Mit dem Elektrofahrzeug zieht beispielsweise die Hochvolttechnologie ein. Wer künftig Komponenten einbaut, auswechselt oder testet, Messinstrumente anlegt oder Probe fährt, trifft auf E-Modelle, in denen bis zu 400 Volt Spannungen auftreten können. Das ist vergleichbar mit dem Starkstrom beim Herdanschluss. Auf dem IAA-Stand von TÜV-Rheinland wurde ein kompletter Elektroarbeitsplatz für das Autohaus aufgezeigt.


Die Aufrüstung einer normalen Werkstattarbeitsplatzes erfordert für den Elektroarbeitsplatz ein Investment von 3.900 Eiro. Die Spezialhandschuhe schützen den Mechatroniker vor unliebsamen Zuckungen bei hoher Voltzahl. Ganz neue Berufe werden die neuen Techniken in absehbarer Zeit nicht mit sich bringen. Wer im Berufsleben steht und sei es schon sehr lange, muss sich allerdings weiterbilden. Es geht also darum, die bestehende Fort- und Ausbildung weiterzuentwickeln. Gerade für die Elektromobilität werden u.a. vom TÜV gezielte Weiterbildungsveranstaltungen angeboten. Nennen wir die neue Funktion der E-Mechatroniker "Systemtechniker Elektromobilität".

22. September – Donnerstag

Lebensversicherungen – unsichere Altersvorsorge. Die deutsche Durchschnittsrente liegt monatlich bei 950 Euro. Wer den demographischen Faktor abwägt, stellt fest, dass künftige Rentner geringere gesetzliche Renten und noch weniger von ihren Lebensversicherungen erhalten. Die Altersarmut ist für viele sichtbar vorgezeichnet. Die Auszahlungssumme von Kapitallebensversicherungen schrumpft und schrumpft. Grund sind die seit Jahren niedrigen Zinsen auf dem Kapitalmarkt. Sie führen auch dazu, dass die Schlussüberschüsse sinken. Die Überschussbeteiligungen sinken seit Jahren dramatisch. Der Garantiezins sank von vier Prozent in 1996 auf 1,75 Prozent ab 2012. Nachstehende Grafik zeigt die Abwärtsentwicklung. Da ist manchem Mitarbeiter mit einem Hausbau besser geholfen.


23. September – Freitag

Räder- & Reifen-Management (RRM). Sie gestatten mir etwas Werbung in eigener Sache. AUTOHAUS rief im Mai 2011 zum ersten Reifen-Wettbewerb in der Branche auf. Gesucht war das Autohaus, das das Reifen-Management am professionellsten betreibt. Kommende Woche, am 28. September 2011, werden wir die Preisträger im besten Reifen-Autohaus, bei Mercedes-Benz Kunzmann in Aschaffenburg, prämieren. Als Mitglied der Jury habe ich all die Einsendungen zum Wettbewerb aufmerksam durchgeschaut. Auch wenn die Zahl der Einsendungen dem entspricht, wie das Reifengeschäft eben beiläufig mitgenommen wird, so hatte es da derart hervorragende Impulse dabei, dass ich mich hinsetzte und daraus ein 120-Seiten-Buch machte.




Nächste Woche beginnt die Winterreifen-Saison 2011. Hierzu veranstaltet AUTOHAUS am 29. September 2011 von 14 bis 15 Uhr ein Online-Seminar. Das Thema: "Power im Winterreifengeschäft". Ein Online-Seminar findet über das Internet statt. Sie nehmen daran teil, indem Sie sich von Ihrem eigenen PC aus kurz vor der Veranstaltung in einen virtuellen Seminarraum einloggen. Dort sehen Sie den bzw. die Referenten und bekommen wichtige Charts eingeblendet. Mit Hilfe einer Chat-Funktion haben Sie die Möglichkeit, Fragen an den bzw. die Referenten zu stellen. Das Seminar kostet 69 Euro (zuzüglich MWSt.). Neben mir sind Ralf Dorsch, Leiter für das Reifengeschäft Autohaus bei Pirelli, und Tiemo Emig, Reifenvertriebs- und Prozessspezialist im RR-Team, als Referenten am Ball. Weitere Details finden sie unter: http://www.auto-business-shop.de/seminar_reifenmarketing.php 

Spruch der Woche:
"Die Menschen spüren, dass schlechte Produkte ein Relikt primitiven Denkens sind." (H. Esslinger)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

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