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HB ohne Filter vom 16. September 2011

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Datum:
16.09.2011

6 Kommentare

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Heute mit dem Thema: IAA-Phänomene 2011

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13. bis 16. September 2011 – Dienstag bis Freitag

IAA-Phänomene 2011. Die IAA 2011 ist eine Gigantenmesse, eine Super-Show. Gar zu viel Protz? Das Motto "Zukunft serienmäßig" wird durchgängig aufgelegt und vielfach erlebbar inszeniert. Gesucht – und so lautet die Vision – ist das Fahrzeug mit Null-Emissionen, den niedrigsten Verbrauchswerten, leichtgewichtig und mit schnittigem Design. Die Branche ist auf dem Weg dorthin. 

Pfänomen I. 2009 durchgängiges Wehklagen, 2011 pure Zuversicht! Die Hersteller schreiben in diesem Jahr Umsatzzuwächse im zweistelligen Bereich! Und wie sieht die Gewinnsituation aus? VW schreibt derzeit eine Umsatzrendite von zwölf Prozent, Mercedes-Benz von 10,7, Audi von 11,8, BMW von 14,4, Renault drei, Porsche 20,5 (!) etc. Da fließen 2011 insgesamt 42 Milliarden Jahresprofit in die Kassen der Automobilhersteller. 2011 werden 65 Millionen Fahrzeuge verkauft. Das sind zehn Millionen mehr als vor zwei Jahren. 2016 können es 80 und 2020 gar 90 Millionen produzierter und verkaufter Automobile sein.

Fazit: Die Autoindustrie bleibt Wachstumsbranche, weltweit!

Bei den Renditen der Hersteller sollten wir gewichtig feststellen: Der einzige Grund, Autos zu bauen, liegt darin, Geld zu verdienen. Und das gelingt zur Stunde verdammt gut! Der Handel sollte zumindest bei dieser Beute aufmerksam seine Renditen im Neufahrzeuggeschäft anschauen. Es sei in beruhigender Diktion deutlich gemacht: Die Leute werden auch in Zukunft Autos kaufen! Auch die jungen Leute.

Phänomen II. Die IAA präsentiert 89 Weltpremieren. 45 davon steuern die deutschen Hersteller bei. Durchatmen! Bis hier jeder Verkäufer die neuen Modellnamen und Ausstattungsspezifikas verinnerlicht hat, sind Phantomschmerzen von obligater Natur. Und die aufgelegte Modellattacke geht angekündigt in nahen Zeiträumen weiter.

Wer den VW-Stand auf 9.000 Quadratmetern Ausstellfläche besucht, findet dort allein 54 Modelle. Das Marketing ist in der gesamten Automobilwerbung nach wie vor auf das einzelne Modell abgestimmt? Sollte da nicht viel mehr der Kunde in den Vordergrund gerückt werden? Beispiel: Schauen sie sich den Stadt-Flitzer "Nils" auf dem VW-Stand oder Opels Kabinenroller "RAK e" an, daran wird ein "Silber-Beatle" oder gar "Silver-Agent" weniger Freude haben. Das liegt schon an der Ein- und Aussteigepraxis. Warum wird dann in der Werbung nicht dominant auf die junge Zielgruppe, die Einsteiger abgestellt.

Phänomen III. Das kleine Auto ist im Kommen. Volkswagen bietet in der dritten Generation nach Lupo und Fox mit dem Up die größte kleine Überraschung an. Die New Small Family umfasst gleich sechs Modellvarianten, vom Buggy über das Cabrio bis zur Cross-Version. Sie seien hier abgebildet. Ebenso die hervorragend gemachte Werbung.


Das "Schifflein" Up ist mit 3,54 Metern Länge der kleinste VW und weist vier Liter Spritverbrauch aus. Nachdem bis 2016 der Markt der Winzlinge um 20 Prozent wachsen wird, wehen heute schon die Wettbewerbswinde. Der City-Flitzer Twizy von Renault, das Audi Urban Concept, der Fiat Panda u.a. sind auf Dauer ernsthafte Konkurrenten. Die gigantischen Marketingaktionen von VW beginnen schon im Hauptbahnhof zu Frankfurt. Im Zentraleingang zur Messe wird für den "Kleinen" die "Fairpay-Versicherung schon für 9,90 Euro/Monat" beworben.

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KOMMENTARE


Karl Schuler

16.09.2011 - 10:57 Uhr

Phänomen Brachat: Ein echt cooler Rundgang! Kompliment! Zum Greenpeace-Plakat und zu Ihrer Frage: "Wo bleibt hier die Ordnungsaufsicht, dass derartige Aktion innerhalb des Messegeländes unangemeldet möglich sind?" Das ist doch Werbungund Verkaufsförderung, die Volkswagen keinen müden Cent kostet. Auf dem Erfolgsweg des "kultigen" Ups wird man in zehn, zwanzig Jahren noch von diesem Plakat reden. Vielleicht kann man sich bei Greenpeace mit einer anonymen Spende bedanken! ;-)


E. Kühlwetter (wallibelli)

16.09.2011 - 17:05 Uhr

Erst einmal ein dickes Lob an Hern Prof. Brachat für diesen IAA-Bericht! Lassen sie mich vorweg von einem XII. Phänomen berichten: Am 2. Pressetag nach Schluss begab sich ein Großteil der Besucher zum Ausgang West (Shuttleabfahrt zu Parkhäusern und Plätzen). Ihnen entgegen kam ein geräuschloser AMPERA, der sich mit Intervallhupen über den Hauptweg von West zur Ausfahrt Ost kämpfte. Auch ich habe ihn im Gepräch mit einem Kollegen nicht kommen hören. Mußte in diesem Moment an unsere Spielstraße denken. Es wir beim E-Auto nicht ohne akustische Unterstützung gehen. Wie in den USA muß auch bei uns in diesem Punkt nachgebessert werden. Ansonsten hoffe ich nicht, dass all' die beschriebenen Phänomene in ihres Wortes Sinne punktuelle Ereignisse bzw. Erscheinungen bleiben? Ein UP! bleibt kein Phänomen. Er zeigt allen, dass Autofahren auch in Zukunft bezahlbar ist. Ein tolles Angebot auf gut 3,50 Meter. Wie immer von VW ohne Schnörkel und Schnickschnack. Funktional, praktisch, einfach gut. Und wenn Skoda in zwei Jahren einen Ableger für spürbar weniger Geld (laut Skoda Entwicklungschef E. Scholz in der AZ vom 14.9.2011) einführt, ist mit um das konventionelle Auto für den "kleinen Mann oder Frau aller Alterklassen" nicht bange. Diese IAA ist eine Auto-Messe des Umbruchs, ja sogar der Ungewißheit. Jeder Insider weiß, die Zukunft wird anders, aber keiner weiß genau, wie sie am Ende aussieht? Für Autobauer eine Phase, die nicht nur Euphorie und Wohlgefühle auslöst. Das Auto wird solange Bestand haben, wie es den Menschen nützt. Dieser Nutzen differenziert weltweit. Nach Länderregionen, nach Ballungsräumen, nach Infrastrukturvorausetzungen, nach Mentalitäten von Volksgruppen. Er wird in den Ländern der Triade anders sein, als in prosperierenden Schwellenländern. Er wird in Ballungsräumen ein anderer sein, als auf dem Lande. Er wird in Regionen mit hochentwickelten altzernativen Verkehrmitteln wieder anders sein. Und er ist für die ältere Generation ein anderer als für "Digital natives". Die wirkliche Herausforderung in autoetablierten Regionen liegt in der vernetzten Integration unterschiedlicher Fahrzeugkategorien in neuartige Verkehrkonzepte, die das Auto mit anderen Verkehrmitteln verknüpft. Der Zukunfts-Kunde will über sein Smartphone an jedem Ort zu jeder Zeit den effizientesten Verkehrmitteleinsatz für seinen Mobiltätsbedarf abrufen, buchen und nutzen wollen. Vom Kleinwagen, Spaßauto, Großraumauto über ein E-Fahrrad, ÖPV, Busse, Fernbusse, Züge, Fernzüge, Flugzeuge, Fähren etc. Wem die Vernetzung dieser Inselverkehrsysteme gelingt und dabei permanent Zugang zum Kunden hat, ist der Gewinner. Eine Herausforderung für Google und Co. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer länderübergreifenden Plattform, auf der Nachfrage und vernetzbares unterschiedliches Mobiltätsangbot zusammenkommen. Allen ein schönes Wochenende.


Martin Fehringer

16.09.2011 - 18:20 Uhr

Toller HB ohne Filter! Kompliment!


Markus Kirwel

16.09.2011 - 18:28 Uhr

Wir nehmen als Ford Händler schon seit mehreren Jahren am "Fairplay" Konzept der Allianz teil und ich muss sagen es funktioniert ganz hervorragend. Insoweit gibt es auch, zumindest bei uns, keinen Interessenskonflikt mit dem Kunden. Wir kalkulieren auf Fachlicher Basis den Kostenvoranschlag reichen diesen bei der Allianz ein und können wie kalkuliert reparieren. Ich hatte in diesen 5 Jahren noch keine einzige Auseinandersetzung mit der Allianz bezüglich der abgerechneten Kosten. Leider passierte dies schon häufiger bei "Partnerverträgen" mit anderen Versicherungen. Weiterhin kann der Kunde zu jedem Zeitpunkt einen Sachverständigen einschalten oder sich Anwaltlichen Rat zu Hilfe nehmen. Es stimmt das dann allerdings der vereinfachte Weg des "Fairplay" Konzeptes nicht mehr möglich ist. ICh bin mit dem "Fairplay" Konzept sehr zufrieden und würde eine ausweitung bevorzugen da es tatsächlich fair zugeht.


Karl Schuler

19.09.2011 - 15:15 Uhr

Die Nach-IAA 2011 Phänomene: Die zu spät erkannte Überschuldung der südeuropäischen Staaten verändert zyklisch und strukturell ganze Sektoren des Wohlstandsvereins EU. 80 Millionen Bürger der fast 400 Millionen Europäer leben an der Armutsgrenze. Vier Millionen Obdachlose zählen die Statistiker. Die Periode des Konsenses in Europa, so scheint es, ist vorbei. Zuwenig waren die Wohlstandsmenschen auf die politischen und wirtschaftlichen Verwerfungen der letzten Jahre vorbereitet. Aber nirgendwo wird der Schock der Veränderung stärker und heftiger empfunden als in Portugal, Italien, Griechenland und Spanien. Während dort Staatskonzerne hoch verschuldet sind, haben bereits tausende kleine Betriebe, das Rückgrat der südeuropäischen Wirtschaft, aufgegeben. Hundertausende protestierten in Mailand, Rom, Madrid, Athen und Lissabon gegen den wachsenden Steuerdruck, Mieterhöhungen von 300% und todkranke Gesundheitssysteme. Aus dem einst erfolgreichen Wirtschaftsclub EG ist in Wirklichkeit eine tickende Zeitbombe geworden. Insofern ist die Röslersche Politik weder "europaskeptisch" noch "anti-europäisch". Im Gegensatz zum christlich-demokratischen Teil der Koalition unter Frau Bundeskanzlerin Merkel ist die FDP als Partei der Wirtschaft bei den Realitäten angekommen. Reine Zahlungen, Bürgschaften und Garantien in "ein Faß ohne Boden" lösen die Finanz- und Wirtschaftsprobleme Südeuropas nicht. Die Länder und ihre Einwohner können sich nur selber helfen, indem sie aus der gemeinsamen Währung austreten, ihre Staatsanleihen später bedienen und günstig als Alternative zur chinesischen "Produktionsmaschinerie" und Anbieter von Tourismusdienstleistungen, von industriellen Produkten wie z.B. von Textilien - mittlerweile in China ein Milliardengeschäft - und als Energielieferanten usw. mit dem Norden Europas und dem Rest der Welt ins Geschäft kommen. Die Rahmenbedingungen für den Automobilverkauf in Europa werden sich verändern!


Timo

02.12.2011 - 16:45 Uhr

Lehrreicher Artikel. Interessant, wenn man das Thema auch mal aus einem anderen Blickwinkel beschrieben lesen kann.


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